Shakti Gawain - Im Garten der Seele.pdf

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SHAKTI GAWAIN
SHAKTI GAWAIN
IM GARTEN DER SEELE
AUF ENTDECKUNGSREISE ZUM SELBST
Deutsche Erstausgabe
WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN
Herausgeber dieser Reihe Michael Görden
HEYNE ESOTERISCHES WISSEN
Aus dem Amerikanischen übertragen von Ralph Tegtmeier
Titel der Originalausgabe: RETURN TO THE GARDEN erschienen bei New World Library, San Rafael
Copyright © 1989 by Shakti Gawain Published by New World Library 58 Paul Drive, San Rafael, California 94903
Copyright © 1990 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München Printed
in Germany 1991 Umschlaggestaltung: Atelier Adolf Bachmann, Reischach Umschlagillustration: Elizabeth Gawain
Satz: Kort Satz GmbH, München Druck und Bindung: Presse - Druck Augsburg ISBN 3 - 453 - 04516 - 5
Scanned by Detlef u
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Inhalt
Danksagung
Lieber Leser
1 Erd - Reise
Der Garten 14
Von der Erde lernen
Wendepunkt
Dem Schatten ins Antlitz blicken
Die Transformation der Welt
2 Meine Reise
Geburt
Mutter und Vater
Kindheit
Pubertät
College
Tanz und Entdeckung
Italien
Weltreisen
Die Suche nach Bewußtsein
Erfolg
Selbstheilung
Integration
Die Garteninsel
3 Unsere gemeinsame Reise:
Eine Fabel
4 Ihre persönliche Reise:
Meditationen und Übungen
Wie Sie Kontakt zu Ihrem inneren Führer
herstellen
Das Erwecken des Körpers
Die Erkundung männlicher und weiblicher
Energien
Das innere Kind entdecken
Das Erfahren der vier Elemente
Verbindung zu einem besonderen Ort
Einen Gegenstand der Kraft finden
Das eigene Krafttier entdecken
Baummeditation
Steinmeditation
Um Segen bitten
Die eigene Geschichte erzählen
Mit der anderen Hand schreiben
Der Kommunikationsprozeß
Der Erde danken
Die Schau des Gartens
Empfohlene Literatur
Dieses Buch ist unserer Mutter, der Erde, gewidmet.
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Danksagung
Ich möchte folgenden Menschen für ihre Hilfe bei der Entstehung und Vorbereitung dieses
Buchs danken: Kathryn "Altman, Marc Allen, Carol LaRusso, Katherine Dieter, Cheryl Wild
und Deborah Eaglebarger - Ganz besonderer Dank gilt meiner Freundin Manuela für ihre
beständige Unterstützung und Hilfe auf allen Ebenen.
Die Anregungen und das Feedback von Leslie Ayvazian, Jonathan Merritt, Tanha, Kathleen
Holland, Hal Stone und Sidra Winkelman, Beth Gawain, Thomas Weinberg, Joanna Karp und
anderer guter Freunde weiß ich sehr zu schätzen.
Danken möchte ich auch meiner Familie, meinen Freunden, meinen Liebhabern, dem
Lehrkörper, den Studenten, Klienten und Lesern - all jenen von euch, die zu meinem Leben und
somit auch zu diesem Buch soviel beigetragen haben. Einige von euch sind namentlich in diesem
Buch erwähnt, andere nicht. Es war meine Absicht, jeden Menschen mit einzuschließen und ihm
die gebührende Anerkennung zu geben, den ich jemals gekannt und gemocht habe. Doch das
erwies sich als schier undurchführbar; dann wäre das Buch nämlich mindestens tausend Seiten
lang geworden! Um der Einfachheit und Klarheit willen mußte ich mich auf bestimmte Themen,
Ereignisse und Menschen konzentrieren. Einige von euch mögen sich übergangen fühlen,
während andere sich vielleicht sogar wünschen mögen, daß sie übergangen worden wären! Ob
ihr nun ausdrücklich erwähnt wurdet oder nicht, ihr wißt, wer ihr seid, und ich hoffe, daß ihr
auch wißt, was ihr mir gegeben habt. Ich danke euch und ich liebe euch.
Lieber Leser
Ich sitze auf einem bequemen, von der Natur ausgehöhlten Thron auf einer großen, schwarzen
Lavagesteinsformation, die von einem wunderschönen weißen Sandstrand hinaus in den blauen
Ozean ragt. Dies ist mein Kraftort, der Ort, wo ich mich auf der ganzen Welt am meisten mit
meiner Seele verbunden fühle. Vor mir wogen die Wellen aus der offenen See herbei, riesige
Ozeane intensiver Energie mit sich tragend. Sie brechen sich direkt vor mir, besprühen mich mit
ihrer Lebenskraft. Der Fels unter mir ist warm und glatt und in seiner Festigkeit ebenso
machtvoll, wie es der Ozean in seiner Bewegung ist. Die Kombination aus starrem Gestein und
bewegtem Wasser führt mich in einen Zustand absoluter Ausgewogenheit und Ganzheit.
Inzwischen wohne ich hier in der Nähe, so daß ich oft hierher kommen kann. Wenn ich hier bin,
habe ich häufig das Gefühl, daß meine Seele zu mir spricht, daß sie mir Dinge mitteilt, die ich
beachten soll. Und manchmal habe ich auch das Gefühl, daß die Erde selbst zu mir redet.
Wie bin ich an diesen wunderbaren Ort gekommen? Darum unter anderem geht es auch in
diesem Buch.
Dieses Buch mußte ich aus zwei Gründen schreiben. Erstens wollte ich von meinen Gefühlen
über die Erde erzählen. Wir leben in einer für die Geschichte unseres Planeten äußerst wichtigen
Zeit. Wir beginnen aufzuwachen und uns unserer Beziehung zur Erde und aller ihrer Kreaturen
bewußt zu werden. Die Zeit ist gekommen, um natürlich und harmonisch als bewußte
Lebewesen auf der Erde zu leben, unser spirituelles Sein mit unserem physischen Selbst zu
integrieren. Dieses Buch ist mein Beitrag dazu.
Der zweite Grund, warum ich dieses Buch geschrieben habe, ist mein Bedürfnis, Ihnen meine
Lebensgeschichte zu erzählen. Meine früheren Bücher (und auch Teile des vorliegenden) wurden
von meiner höchsten kreativen Quelle empfangen und beschäftigen sich hauptsächlich damit,
wie wir Menschen im Einklang mit einfachen universalen Prinzipien leben können.
Oft geschieht es, daß Menschen, die meine Bücher gelesen haben, mich persönlich kennenlernen
und ich feststellen muß, daß sie mich auf ein Podest gehoben haben und von mir erwarten, daß
ich ein strahlendes, vollkommenes Lichtwesen bin. Es ist ein ziemlich großer Schock für sie,
merken zu müssen, daß ich ein Menschenwesen bin wie jedes andere, darum kämpfend, meine
spirituelle Weisheit mit meiner allzu menschlichen Persönlichkeit in Einklang zu bringen. In
manchen Augenblicken bin ich völlig klar und lichterfüllt, in anderen wiederum voller
Gefühlskisten, und die meiste Zeit bewege ich mich irgendwo dazwischen. Auf einem Podest
lebt man einsam. Ich teile meine Lebensgeschichte mit Ihnen, weil ich auch als Mensch erkannt
werden will.
Ich fühle mich verwundbar, wenn ich Ihnen von meinem Leben erzähle, weil ich mich damit der
Möglichkeit aussetze, verurteilt und / oder mißverstanden zu werden. Und doch weiß ich auch,
daß viele von Ihnen eine Beziehung zu dem herstellen werden, was ich mit Ihnen teilen will.
Und da ich meine Geschichte nun einmal einfach erzählen muß, liegt sie nun hier vor Ihnen.
Dieses Buch handelt von meiner eigenen Entdeckungsreise und meiner Rückkehr in den Garten
meiner Seele und zu meiner Verbindung zur Erde. Und es handelt auch von der Möglichkeit, daß
die ganze Menschheit in den Garten zurückkehrt, um auf natürliche und ausgewogene Weise auf
der Erde zu leben.
Ich wünsche mir, daß mein Abenteuer, meine Kämpfe, meine Frustrationen und Siege, mein
Schmerz und meine Freude Ihnen vieles bietet, das Sie auf Ihrer Reise trösten und inspirieren
kann.
In Liebe Shakti
1
Erd - Reise
Der Garten
(Kleine Geschichte der Welt)
Es war einmal ein Bewußtsein, das an einem Ort jenseits von Zeit und Raum in einem Zustand
der Einheit und Glückseligkeit existierte. Dieses Bewußtsein erkannte, daß es auch die Zweiheit
oder Dualität erfahren wollte. Auf diese Weise könnte es die Erregung erleben, sich in
entgegengesetzte Polaritäten zu teilen, und die Ekstase, sich wieder zu vereinigen.
So blieb das Urbewußtsein (das wir auch den Geist, Gott oder die Urquelle nennen können)
einerseits eins, erschuf aus sich selbst heraus aber auch zwei entgegengesetzte Energien, die wir
Yin und Yang nennen können oder weiblich und männlich, Dunkel und Licht, Geist und Form.
Das Yang oder die männliche Kraft würde stets in Richtung Tat neigen, würde immer
Individuation, Trennung, Unterschied herbeiführen. Das Yin oder die weibliche Kraft würde
dagegen stets auf das Sein zustreben, auf die Verschmelzung, die Vereinigung, die Einheit. So
wurde das Leben zum Tanz des beständigen Pulsierens zwischen diesen Energien. Und jedesmal,
wenn männliche und weibliche Energien aufeinandertrafen, entstand eine neue Schöpfung.
Dieser Tanz erschuf auch die körperliche Form. Die Neigung der männlichen Kraft zur
Individuation erschuf eine feststoffliche physische Welt, in der jede Form sich deutlich von jeder
anderen unterschied und von ihr getrennt war. Natürlich waren alle Formen aus derselben
Urkraft erschaffen worden, und so zog die weibliche Kraft sie unentwegt in die Richtung der
Erfahrung der energetischen Schwingungen ihrer Einheit. Das Yang drängte auf immerwährende
Geburt neuer Formen, das Yin auf das Sterben der Form und das Aufgehen im ganzen.
Die physische Welt, die dieser Tanz der Energien hervorbrachte, war erstaunlich. Da gab es
einen riesigen Kosmos, angefüllt mit lodernden Sonnen und zahllosen Planeten. Ein kleiner
Planet, der später unter dem Namen Erde bekannt werden sollte, war unglaublich reich und
schön. Es war ein üppiger, magischer Garten mit riesigen, tiefen Meeren, dichten Dschungeln,
grünen Wäldern und weißen Wüsten. Der Geist hatte aus sich selbst heraus viele wunderbare
Formen von Pflanzen und anderen Lebewesen auf der Erde erschaffen.
Die Yin - und Yangenergien begannen damit, zwei unterschiedliche Formen zu erschaffen - die
männlichen und die weiblichen. Jede Form enthielt beide Energien, manifestierte im Außen aber
mehr von den Qualitäten der einen als der anderen. Die männlichen Formen verliehen den
aggressiveren, auswärts strebenden Energien ihren Ausdruck, die weiblichen dagegen den eher
empfänglichen, inwärts gerichteten Kräften. Wo die beiden sich vereinten, entstand ein neues
Wesen.
Es entwickelten sich alle möglichen neuen und interessanten Kreaturen. Manche der älteren
Formen blieben ungeschlechtlich und eins, viele der neueren Typen dagegen trennten sich in
männlich und weiblich. Der Garten gedieh und enthielt in seiner Üppigkeit Millionen von
Pflanzenarten, Insekten, Fischen und anderen Tieren, die in einer Explosion der Kreativität alle
miteinander im Gleichgewicht und in Harmonie lebten.
Da entwickelte sich eine neue Lebewesenart, die man den Menschen nannte. Der Vertreter der
männlichen Polarität wurde Mann genannt, die Vertreterin der weiblichen Polarität Frau.
Insgesamt besaß ihre Art eine stärkere männliche Energie als jedes andere vorhergegangene
Lebewesen, weshalb sie auch eine neue Eigenschaft entwickelten - einen rationalen Verstand,
der alle möglichen Unterscheidungen und Trennungen vollziehen konnte.
Eine Weile lang lebten Mann und Frau glücklich im Garten, in einem kindlichen Zustand der
Unschuld und des Staunens. Spontan erlebten sie jeden Augenblick für sich, erfuhren das Leben
in seiner ganzen Tiefe und Fülle und taten dies mit großem Gefühl. Sie liebten einander
leidenschaftlich, denn einer erkannte im anderen einen Spiegel der Gegenpolarität, den er in sich
trug. Der Mann wußte, daß er in seinem Inneren einen weiblichen Aspekt enthielt, und die Frau
war sich des männlichen Aspekts ihrer selbst bewußt. Sie erkannten, daß sie Ausdruck der
beiden Aspekte Gottes waren und erfreuten sich ihrer eigenen Schönheit und Macht. Sie
verbrachten ihre Tage damit, mit den anderen Kreaturen im Garten zu frohlocken, einander zu
lieben und etwas über die Existenz zu erfahren. Doch harrte ihrer ein seltsames Schicksal.
Eines Tages suchte eine wunderschöne und weise Kreatur die Frau auf, man nannte sie die
Schlange. Die Schlange teilte ihr mit, daß die Menschheit eine mächtige und einzigartige
Bestimmung vor sich habe. Durch sie würde die Urquelle die äußersten Grenzen der männlichen
Polarität erforschen - das Prinzip der Individuation und der Trennung. Die Schlange sagte, daß
Geist sein männliches Prinzip des Handelns und der Individualität ebenso stark entwickeln
müsse, wie es bereits sein weibliches Prinzip des Seins und der Einheit entwickelt hatte. Nur
wenn Männlich und Weiblich gleich stark waren, konnte das Universum schließlich in einem
Zustand endloser ekstatischer Vereinigung mit sich selbst Liebe machen.
Die Schlange sagte, daß Mann und Frau ihr unschuldiges, entzückendes Leben im Garten
zurücklassen müßten, um sich tiefer in die physische Welt hineinzuwagen. Sie müßten die
physische Existenz in ihrer Gänze erforschen. Dazu müßten sie vorübergehend ihr spirituelles
Selbst vergessen und sich in der materiellen Welt fast völlig verlieren und ausschließlich mit ihr
beschäftigen. Schlange fuhr damit fort, daß die physische Ebene sich sehr viel wirklicher
anfühlen würde als die geistige. Mann und Frau und ihre Nachkommen würden die Herren der
materiellen Welt werden. Das Wissen und die Macht, die sie aus ihrer Erfahrung ziehen würden,
würden schier unglaublich sein. Die Gefahr würde allerdings darin bestehen, daß sie schließlich
eine Vernichtungsmacht erlangen würden, die ihrer schöpferischen Kraft, die sie bereits besaßen,
ebenbürtig wäre, so daß sie die Fähigkeit besäßen, sich selbst und die gesamte physische Welt zu
vernichten.
Sollte es ihnen gelingen, ihre Herausforderungen erfolgreich zu meistern, würden das Wissen
und die Reife, die sie daraus ziehen würden, unschätzbar sein. Sie würden zu voll integrierten,
ausgewogenen spirituellen / körperlichen Wesen werden, zu Kanälen für die ganze schöpferische
Kraft des Universums, die sie in die physische Welt eingeben würden. Sie würden das Leben im
Garten auf Erden wiedererschaffen, schöner denn je. Sie würden in den Garten der Unschuld
zurückkehren, der Liebe und des Staunens, doch diesmal mit der Weisheit der Erfahrung und mit
der Macht, diesen Garten zu beschützen und für alle Zeiten für ihn zu sorgen.
Schlange teilte Frau mit, daß diese Reise schwer und lang sein würde, eine große
Herausforderung, daß ihr Lohn aber ebenso großartig sein könnte. Sie würden den Garten
verlassen und ihren eigenen Weg finden müssen. Sie sagte, daß alle anderen Kreaturen auf der
Erde ihnen dabei helfen würden, obwohl Mann und Frau sich daran nicht mehr erinnern würden.
Dann wies sie auf einen Baum, der als Baum des Wissens bekannt war. Daran hingen
wunderschöne, saftige Früchte, doch aus irgendeinem Grund hatte keiner von beiden jemals
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