Angel - Bd03 - Der Blutorden.pdf

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Der Blutorden
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Angel : Jäger der Finsternis. - Köln : vgs
(ProSieben-Edition)
Der Blutorden / Mel Odom
. Aus dem Amerikan. von Thomas Ziegler. - 2001
ISBN 3-8025-2823-9
Das Buch »Angel -Jäger der Finsternis. Der Blutorden« entstand nach der
Gleichnamigen Fernsehserie (Orig.: Angel) von Joss Whedon und David Greenwalt,
ausgestrahlt bei ProSieben.
© des ProSieben-Titel-Logos mit freundlicher
Genehmigung der ProSieben Televisions GmbH
Erstveröffentlichung bei Pocket Books, New York 2000. Titel der amerikanischen
Originalausgabe: Angel. Redemption.
und © 2000 by Twentieth Century Fox Film Corporation.
All Rights Reserved.
© der deutschsprachigen Ausgabe:
Egmont vgs Verlagsgesellschaft, Köln 2001
Alle Rechte vorbehalten.
Produktion: Wolfgang Arntz
Umschlaggestaltung: Sens, Köln
Titelfoto: © Twentieth Century Fox Film Corporation 2000
Satz: Kalle Giese, Overath
Druck: Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
ISBN 3-8025-2823-9
Besuchen Sie unsere Homepage im WWW:
www.vgs.de
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PROLOG
Gänsehaut überzog Whitney Tylers Nacken. Ein Gefühl, das sie von
früheren Gelegenheiten kannte, als sie von einem halben Dutzend
Stalkern und Tausenden von Fans verfolgt worden war. Die kühle Luft
aus der Klimaanlage des Mitsubishi 3000 GT kam ihr plötzlich
ausgesprochen eisig vor.
Auf beiden Seiten ihres Sportwagens kämpften Pkws, Laster und
Lieferwagen um ihr Vorwärtskommen auf dem L.A. Freeway. Whitney
fragte sich, ob das unbehagliche Gefühl von einem der Fahrer um sie
herum ausgelöst worden war, der in ihr plötzlich Honor Blaze erkannt
hatte, ihr Alter Ego aus der Fernsehserie.
Sie wusste, dass sie eine Frau war, die Aufsehen erregte. Sie war ein
Meter vierundsiebzig groß und hatte rotgoldenes, schulterlanges Haar.
Sie trug den Honor-Blaze-Look: schwarze Lederhose, Plateausandalen
und ein dunkelrotes Stricktop, das ihre Figur betonte. Der schwarze
Trenchcoat, der das Outfit abrundete, lag auf dem Beifahrersitz.
Whitney setzte den Blinker, überprüfte den Verkehr und bog auf die
Spur links neben ihr. Plötzlich flammten vor ihr rubinrote Rücklichter
auf, und sie trat hart auf die Bremse, um einen Zusammenstoß zu
vermeiden. Schnell atmend warf sie einen Blick in den Rückspiegel und
beobachtete, wie der Sportwagen hinter ihr einen knappen halben Meter
von ihrer Stoßstange entfernt auf Schritttempo abbremste.
Der Fahrer hupte zornig, und der Lärm erfüllte den ganzen Wagen.
»Was ist das?«, drang eine Stimme aus dem Handy in ihrer Hand. Es
war Gunnar Schend, der Produzent der Honor-Blaze-Serie.
»Ich habe jemanden beim Spurwechseln geschnitten. Er hat gehupt,
um mir die neue Uzi zu zeigen, die er zu Weihnachten geschenkt
bekommen hat.«
»Hinweis: Ich lache nicht. Ergo: Nicht witzig.«
Whitney überprüfte den Verkehr, spähte in die dunklen, sporadisch
vom Licht der Armaturenbretter erhellten Kabinen der Wagen neben und
hinter ihr. Als sie in den Rückspiegel sah, bemerkte sie einen großen
Abschleppwagen, der sich plötzlich vor den zurückgefallenen
Sportwagen setzte. Der mächtige Haken am Heck schwang wild hin und
her, als er sich ihr näherte.
Whitney entdeckte auf ihrer rechten Seite eine Lücke im Verkehr. Sie
trat das Gaspedal durch, und der Einspritzmotor drückte sie in den Sitz.
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Während sie auf die andere Spur wechselte, sah sie, wie der
Abschleppwagen ihr folgte und sich hinter eine ältere, große Limousine
setzte. Der Haken am Heck schwang bedrohlich hin und her.
»Whitney?«, rief Schend.
»Jemand verfolgt mich.« Whitney hielt mit beiden Händen das
Lenkrad umklammert.
Ohne Vorwarnung schoss der Abschleppwagen an der Limousine
vorbei, fädelte sich vor ihr ein und rammte das Heck des Mitsubishi.
Der Sportwagen geriet für einen kurzen Moment ins Schlingern und
rutschte halb auf die linke Fahrspur. Whitney riss hart das Lenkrad
herum und verfehlte nur knapp einen Geländewagen, der mit orangenen
Lauflichtern und einem beleuchteten Bild von Elvis am Heck
geschmückt war.
»Whitney!«, rief Schend.
»Er hat den Wagen gerammt!« Whitney warf einen Blick in den
Rückspiegel und sah, wie der Abschleppwagen wieder beschleunigte.
Ihre Rücklichter spiegelten sich in seiner verdreckten Chromstoßstange.
Sie fluchte, was sie nur sehr selten tat, und drückte das Gaspedal
durch, während sie nach rechts steuerte und auf den Seitenstreifen fuhr.
Sie drückte auf die Hupe und versuchte verzweifelt zu atmen, obwohl sie
das Gefühl hatte, dass ihre Lunge zusammengepresst wurde.
Der Abschleppwagen folgte ihr mit aufheulendem Motor und rammte
sie erneut. Der Mitsubishi schlingerte gefährlich über den Seitenstreifen,
prallte gegen einen Pickup und rutschte weiter. Whitney bemühte sich
verzweifelt, das Fahrzeug unter Kontrolle zu bekommen. Der
Sportwagen schabte an der Leitplanke entlang und erzeugte einen
Funkenregen, der gegen das Beifahrerfenster prasselte.
Sie bog an der nächsten Ausfahrt ab, ohne genau zu wissen, wohin sie
führte. Der Sportwagen eierte, als er nach rechts schwenkte.
Der Abschleppwagen blieb in ihrem Rückspiegel und schlingerte auf
zwei Rädern in die Kurve. Einer der Scheinwerfer war bei den
Zusammenstößen zerbrochen und gab dem Fahrzeug ein zyklopisches
Aussehen.
Aus dem Handy drang nur noch statisches Rauschen. Whitney wusste
nicht, ob Schend aufgelegt hatte oder das Telefon beschädigt worden
war. Sie drückte wieder aufs Gaspedal und steuerte die neonerleuchtete
Raststätte am Ende der Ausfahrt an.
Whitney ignorierte das Stoppschild am Ende der Ausfahrt. Sie bog auf
den Highway und zwang einen achtzehnrädrigen Truck zum Ausweichen
auf die andere Fahrspur. Er verfehlte sie nur knapp.
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