Die Tempelritter 12 - Espen, Philipp - Treue in Zeiten der Pest.pdf

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Die Tempelritter 12 - Treue in Zeiten der Pest
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Philipp Espen
Treue in Zeiten
der Pest
Roman
Ungekürzte Lizenzausgabe
der RM Buch und Medien Vertrieb GmbH
und der angeschlossenen Buchgemeinschaften
Copyright © 2006 by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Reihen- und Handlungskonzept: Ulrich Magin
Einbandgestaltung: Guido Klütsch, Köln
Einbandabbildung: akg-images, Berlin
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany 2006
Buch-Nr. 019791
www.derclub.de
www.donauland.at
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Henri, Joshua und Uthman begleiten ihren
Knappen Sean hoffnungsfroh in die Bretagne nach
Quimper, wo dieser sein Herz verloren hat. Das
lang ersehnte Wiedersehen mit der Geliebten führt
Sean jedoch nicht in den Siebten Himmel, sondern
mitten in die Hölle: In der Stadt ist die Pest
ausgebrochen. Auch Seans Geliebte wird von ihr
heimgesucht. In der um sich greifenden Panik wird
Joshua zum Opfer der Masse, die ihn, den Juden,
zum Sündenbock macht. Wieder einmal bleibt den
Gefährten, um eine weitere Illusion beraubt, nur
die Flucht ins Ungewisse…
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1
Frühling 1318. Verletzte Liebe
Die Luft im Gasthaus von Quimper war zum Schneiden. Die
Stimmung unter den Gästen hatte ihren Höhepunkt erreicht. Es
war einer jener Abende, an denen jede Not vergessen wird, alle
Sorgen zum Stillstand kommen und die Menschen sich in
Sicherheit wiegen. Bootsleute und Steinmetze, Arbeiter der
Bauhütte und Matrosen saßen zusammen, tranken und
erzählten.
Die Kalvarienberge, die rund um die Stadt errichtet wurden,
brachten Hunderten von Familien Arbeit und Brot. Und auch
an der Kathedrale sollte weitergebaut werden. Dies wünschte
neben dem asketischen Priester Josselin Rohan auch der
Bischof von Brest, der sogar schon den neuen, hochfahrenden
Turm gesegnet hatte. Die Zukunft der kleinen Hafenstadt an
der Odet sah somit rosig aus. Jeder, der darum bat, bekam eine
Anstellung. Schon machten die ersten Arbeiter Schulden,
Tagelöhner ließen anschreiben, Geldwechsler stellten
unbedenklich Kreditgeschäfte in Aussicht, die Zinsen stiegen.
Und wer es sich leisten konnte, der trank, bis er unter den
Tisch fiel.
Ein Sänger, der sich selbst auf einer Laute begleitete, saß auf
einem der dicken Bohlentische und sang ein keltisches
Liebeslied. Seine Stimme erhielt durch die fremde Sprache
einen ungewohnt kehligen Klang. Der Vortrag erinnerte die
Gefährten daran, dass Henris Knappe in diesem Augenblick
vielleicht ebenfalls ein Liebeslied sang, für seine Angebetete,
die er nach so langer Zeit endlich Wiedersehen durfte. Die
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