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Die Bahn will Anglizismen vermeiden

Handzettel statt Flyer und Service-Nummern statt Hotlines: Die Bahn will wieder Deutsch reden. Dafür erließ das Unternehmen neue Leitlinien für seine Mitarbeiter.

©Ralf Hirschberger/dpa

Begrüßung auf einer Tür des Dresdner Hauptbahnhofs

Begrüßung auf einer Tür des Dresdner Hauptbahnhofs

Die Deutsche Bahn will künftig Anglizismen vermeiden. Es solle möglichst durchgängig die deutsche Sprache verwendet werden, heißt es in neuen Leitlinien für die Mitarbeiter, berichtete die Welt am Sonntag. Ein Bahnsprecher bestätigte das.

Zudem wurde ein Glossar mit 2.200 verbreiteten Begriffen und ihren jeweiligen deutschen Entsprechungen erstellt. Die Regeln gelten sowohl für die Kommunikation nach außen als auch intern.

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Bei bekannten Marken wie Call-a-Bike soll künftig eine deutsche Erläuterung wie "Das Mietrad-Angebot" hinzugefügt werden. Auch mit der Rechtschreibung will die Bahn es genauer nehmen: Aus dem "ReiseZentrum" wird das "Reisezentrum" mit kleinem "z" in der Mitte.    

Statt "Flyer" solle es nun "Handzettel" oder "Broschüre" heißen. "Wir vermeiden Begriffe wie 'Highlights' für herausragende Leistungsaspekte, und 'Hotlines' wurden im Zuge dieses Prozesses zu 'Service-Nummern'", zitierte die Welt einen Bahnsprecher. Zuvor hatte das Unternehmen bereits die "Service Points" in "DB Informationen" umbenannt, die "Counter" hießen wieder Schalter.

Im Jahr 2007 war der damalige Bahn-Chef Hartmut Mehdorn vom Verein Deutsche Sprache zum "Sprachpanscher des Jahres" gekürt worden. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hatte der Konzern viele Ansagen in Zügen auch auf Englisch formuliert. Vor allem die Abschiedsfloskel "Thank you for travelling with Deutsche Bahn!" wurde zu einem Klassiker – in spöttischer Form sogar als Buchtitel "Senk ju vor träwelling".   

ICE soll nicht umbenannt werden

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte der Zeitung, man müsse bei den Anstrengungen mit Augenmaß vorgehen. Den ICE, ausgeschrieben Intercity-Express, wolle er nicht umtaufen. "Hier lässt sich das Rad nicht mehr zurückdrehen." Überhaupt habe man nichts gegen englisch klingende Markennamen wie BahnCard. "Das ist aus unserer Sicht in Ordnung."

Auch englische Durchsagen solle es weiter geben. Ein unverständlicher Mix aus Deutsch und Englisch werde aber abgelehnt. Ramsauer setzt sich seit Jahren auch in seinem Ministerium für die Pflege der deutschen Sprache ein.

 

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