Leuenberger - Schule des Tarot (vol.3).pdf

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Hans-Dieter Leuenberger
Schule des Tarot III
Das Spiel des Lebens
Tarot als Weg praktischer Esoterik
Verlag Hermann Bauer Freiburg im Breisgau
Scanned by Detlef Q
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Leuenberger, Hans-Dieter: Das Spiel des Lebens: Tarot als Weg prakt. Esoterik / Hans-Dieter
Leuenberger. - Freiburg im Breisgau : Bauer, 1984.
(Schule des Tarot / Hans-Dieter Leuenberger ; 3) ISBN 3-7626-0286-7 Mit 31 Zeichnungen.
ISBN 3-7626-0287-5 (Gesamtausgabe)
ISBN 3-7626-0243-3 (Band 1)
ISBN 3-7626-0244-1 (Band 2)
ISBN 3-7626-0286-7 (Band 3)
1984 by Verlag Hermann Bauer KG, Freiburg im Breisgau. Alle Rechte vorbehalten. Satz:
Studiodruck, Nürtingen. Druck und Bindung: Zobrist & Hof AG, Liestal/Schweiz. Printed in
Switzerland.
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Inhalt
Vorwort
Esoterischer Tarot - Intuitiver Tarot
Was heißt esoterisch leben?
Der Tarot als Nabe
Erste praktische Übungen
Die Kombinationsformen
Die vier Elemente in den Kombinationsformen
Der Dialog mit dem Tarot
Die Verbindungspfade im Baum des Lebens
Anhang
Kommentare zu den Übungen
Anregungen zum divinatorischen Gebrauch der Karten des Waite- Tarot
Vorwort
Die Schule des Tarot sollte ursprünglich den Umfang von zwei Bänden nicht überschreiten.
Ich habe diese Absicht in Der Baum des Lebens auch geäußert. Wenn nun mit Das Spiel des
Lebens ein weiterer, dritter Band erscheint, bedarf dies schon der Begründung, was mich dazu
bewogen hat, meinen Vorsatz umzustoßen. Nach Erscheinen der ersten zwei Bände wurde ich
immer wieder mit Fragen und Wünschen konfrontiert, die sich mit der praktischen
Verwendung des Tarot, mit seiner Eignung als Lebenshilfe befaßten. Ich habe dieser Seite des
Tarot in den beiden ersten Bänden absichtlich verhältnismäßig wenig Raum gegeben. Es gab
auch gute Gründe dafür. Einer war, daß bis vor wenigen Jahren der Tarot vorwiegend in mehr
oder weniger zweifelhafter Weise fast ausschließlich zu Wahrsagezwecken gebraucht oder
vielmehr mißbraucht wurde, ohne daß man sich um seine esoterische Seite bemühte. Als ich
daran ging, die Schule des Tarot zu schreiben, ging es mir vor allem darum, diese esoterische
Seite des Tarot als das »Buch des Thoth« ins Licht zu heben. Auf keinen Fall wollte ich mit
meinen Büchern eine unverantwortliche Kartenschlägerei fördern und ermutigen. Auch jetzt
distanziere ich mich ganz entschieden von solcherlei Tun.
Indessen hat sich die Situation in der letzten Zeit merkbar verändert. Immer mehr Menschen
befassen sich mit dem esoterischen Tarot, und ich selbst wurde mit mehr und mehr Hinweisen
und Erfahrungen konfrontiert, die mir sagten, daß es doch möglich ist, den Tarot als Ratgeber
für persönliche Lebensfragen herbeizuziehen. Ich muß gestehen, daß diese Erkenntnis mir gar
nicht paßte, weil ich in keiner Weise überblicken konnte, wie diese Wirkung zustande kommt.
Wenn ich heute aufgrund dieser Erfahrungen zugebe, daß ein praktischer Gebrauch des Tarot
als Lebenshilfe durchaus möglich ist (wenn auch nicht durch Wahrsagerei), bin ich mir
bewußt, daß ich dadurch von mancher Seite her angreifbar werde. Um so mehr als ich auch
nach vielfältigen Erfahrungen und Beobachtungen keinen Beweis zu geben imstande bin,
warum es so ist, und mich auf Thesen und Spekulationen beschränken muß. Das Problem des
praktischen Tarot ließ mir keine Ruhe, und ich fühlte auch eine Verpflichtung meinen Lesern
gegenüber, der Sache soweit als möglich auf den Grund zu gehen.
Als erstes studierte ich, was die Tarot- Autoren der letzten hundert Jahre dazu geschrieben
hatten, um alsbald zu bemerken, daß diese Überlieferungen für die heutige Zeit absolut
unbrauchbar sind. Dies gilt auch für sonst so vortreffliche Esoteriker und Autoren wie Papus
und Waite. Allerdings darf ihnen dies nicht persönlich angelastet werden, sondern der Zeit, in
der sie lebten und schrieben. Sie waren schließlich diejenigen, die so manches verschollene
esoterische Wissensgut wieder aus dem Staub der Bibliotheken hervorholten und in
mühseliger Arbeit, so gut es ihnen möglich war, für eine Generation zugänglich und
verstehbar zu machen suchten, die der Esoterik im Zuge der Euphorie des modernen
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naturwissenschaftlichen und technischen Zeitalters viel ablehnender gegenüberstand, als dies
heute der Fall ist. Vielleicht übernahmen diese Autoren allzu kritiklos Material aus der
muffigen Hinterzimmer- Kartomantie der Jahrhundertwende.
Aber gab es damals für sie überhaupt eine Alternative? Die Forschungen und Entdeckungen
von Sigmund Freud und C. G. Jung steckten zu der Zeit bestenfalls noch in ihren Anfängen
und waren nur einem sehr kleinen Kreis bekannt, während sie heute bereits zum
Allgemeinwissen zählen. Erst die Entstehung - oder ich möchte lieber sagen, die
Wiederentdeckung - der humanistischen Psychologie, wie wir sie heute kennen, lieferte die
Grundlagen, die manches Rätselhafte aus der esoterischen Überlieferung vielleicht nicht
gerade beweisbar, aber doch zumindest verstehbar und erklärbar machte. Vieles, was einst
streng gehütetes okkultes Wissen war, ist heute anerkannter Teil mancher psychologischer
Richtungen.
So wurde beispielsweise in dem bereits mehrfach erwähnten Orden »The Golden Dawn« in
den höheren Graden eine okkulte Praxis geübt, die heute in etwas abgewandelter Form in der
Psychotherapie als katathymes Bilderleben bekannt ist.
Auch das Schicksal von Wilhelm Reich in seinen letzten Lebensjahren ist beispielhaft dafür,
was geschehen kann, wenn jemand sich auf eigene Faust mit okkulten Forschungen und
Experimenten einläßt, ohne sich um die dazu nötigen Grundlagen zu bemühen. Reich war sich
möglicherweise gar nicht bewußt, daß der Gegenstand seiner letzten Forschungen in ein
Gebiet vorstieß, das seit Jahrtausenden mit dem Begriff Magie bezeichnet wird.
Das Gegenbeispiel zu Reich ist C. G. Jung, der wahrscheinlich viel mehr über diese Dinge
wußte, als er davon in seinen Werken erkennbar werden läßt, ob aus Vorsicht oder aus Sorge
um sein wissenschaftliches Ansehen, das bleibe dahingestellt. Deshalb wird es nach meiner
Überzeugung, so paradox dies auch manchen erscheinen mag, nicht die Psychologie von C.
G. Jung sein, womit das Wissen der Esoterik auf eine Weise erforscht werden kann, die man
heute wissenschaftlich nennt, sondern viel eher wird Reich dazu den Ansatzpunkt liefern.
Die Beobachtung vor allem der letzten paar hundert Jahre zeigen, daß die Grenzen zwischen
Schulwissenschaft und Esoterik sehr fließend und wechselnd sind. Manches, was einst streng
gehütetes Geheimnis esoterischer Tradition war, ist heute Bestandteil der offiziellen
Wissenschaft geworden, und umgekehrt ist manches, was vor Zeiten einst allgemeines Wissen
war, wiederum streng gehütetes Geheimnis der verborgenen Tradition. Heute leben wir in
einer Zeit, in der esoterisches Wissen mehr und mehr wieder zum exoterischen Wissen wird -
eine Entwicklung, deren Höhepunkt und Wende noch längst nicht abzusehen sind. Darum ist
auch verständlich, warum der Tarot als Mittler dieses Wissens mehr und mehr zum
Gegenstand allgemeinen Interesses wird.
Dem gleichen Umstand ist zuzuschreiben, daß der Wesenskern des esoterischen Wissens über
alle Zeiten hinweg gleich bleibt, aber nicht die Methoden, die Initiation, durch die man damit
in Verbindung kommt. Das heißt: Weil sich die Zeiten und mit ihnen der Mensch fortwährend
ändern, muß jede Epoche für sich die ihr gemäßen Initiationsmethoden finden und kann sich
in dieser Beziehung nicht unbedingt auf das verlassen, was von der Tradition her überliefert
ist.
Der achtgliedrige Yoga-Pfad des Patanjali beispielsweise, wie er vor mehr als zweitausend
Jahren konzipiert worden ist, läßt sich heute nicht mehr durchführen, ganz einfach schon aus
dem Grunde, weil unsere Zeit zu verschieden von der damaligen ist. Spätestens bei der vierten
Stufe wird der Schüler erfahren, daß da noch ganz andere Dinge als das erstrebte göttliche
Prana -und zwar durch und durch unerwünschte - in ihn eindringen. Dies gilt selbst für Indien,
dem Ursprungsland dieses Einweihungsweges, wo heute die Luft so stark verschmutzt ist, und
nicht nur durch chemische Stoffe, daß selbst die Höhen des Himalaya davor keinen Schutz
mehr bieten können.
Im durch und durch materialistischen Denken des 19. Jahrhunderts, das von Kant geprägt war
(der aber seinerseits wiederum durch Swedenborg irritiert wurde), hatte die Existenz einer
Astral-Ebene keinen Platz. Deshalb war das Wissen darum im letzten Jahrhundert in die
Obhut der Esoteriker gegeben, bis die Zeit dafür da war, um es wieder der Allgemeinheit
zugänglich zu machen. Besonders der englische Orden »The Golden Dawn« hat Ende des
letzten Jahrhunderts den Schwerpunkt seiner Arbeit vorwiegend auf den astralen Bereich
verlegt. Er erlag allerdings dann im Zuge seiner Entwicklung in einer so selbstbezogenen
Weise dem »l'art pour l'art«, daß der Orden schließlich daran zugrunde ging. Durch die
Traumarbeit von Freud und Jung und ihren Nachfolgern, die gute phantastische und Science-
Fiction- Literatur sowie durch die -leider - weitverbreitete Drogenerfahrung der jüngeren
Generation ist das Wissen um die Astralebene, wenn auch meist unter anderen Namen, längst
wieder Bestandteil des exoterischen Wissens geworden. In »The Golden Dawn« wurde der
Tarot vorwiegend als Brücke zur Astralebene verwendet, während seine Möglichkeiten als
»Buch des Thoth« entweder vernachlässigt oder nicht bemerkt wurden.
Heute haben wir, nicht zuletzt dank der modernen Elektronik, weit wirksamere Mittel, um
eine solche Brücke zu erzeugen. Dafür erweist sich der Tarot der heutigen Generation und
vielleicht auch einer zukünftigen als Wegweiser, wie aus der so stark überhandgenommenen
Unausgewogenheit der Menschen und ihrer Umwelt wieder zur Balance gefunden werden
kann. Der Leser wird bei der Lektüre dieses Buches feststellen, daß das Gesetz der Balance
und sein Symbol, die Lemniskate, im Zentrum stehen. Nicht weil dies auch vorwiegend den
Grund und das Zentrum des Tarot bildet, sondern deshalb, weil es das ist, was unsere Zeit und
vielleicht auch die nächste Zukunft am meisten brauchen. Zu anderen Generationen spricht
der Tarot in einer anderen und ihnen gemäßen Weise.
Aus all dem geht hervor, daß mir nichts anderes übrig blieb, als ganz von vorne zu beginnen
und herauszufinden, auf welche Art und Weise der Tarot zu uns Menschen am Ende des 20.
Jahrhunderts, am Beginn des Wassermann-Zeitalters, spricht. Dies bildete den Schwerpunkt
meiner Tarot- Arbeiten in den letzten zwei Jahren. Die Aufgabe war zu umfangreich, als daß
ich sie allein hätte bewältigen können, und so möchte ich an dieser Stelle allen denjenigen
danken, die dabei mitgeholfen haben, mir ihre Erfahrungen und Beobachtungen mitteilten und
mir die Erlaubnis gaben, Botschaften, die sie vom Tarot erhalten hatten, in diesem Buche zu
veröffentlichen und zu kommentieren, denn keines der Beispiele ist künstlich konstruiert, alle
sind genuine Aussagen des Tarot an bestimmte Menschen in bestimmten Lebenssituationen.
Die zunehmende Verbreitung des Tarot in den letzten Jahren hat dazu geführt, daß sich neben
dem eigentlichen esoterischen Tarot, dessen Schwerpunkt die Entschlüsselung des Buches des
Thoth bildet, eine Richtung entwickelt hat, die sich als intuitiver Tarot versteht und, wie
schon der Name sagt, in einer mehr spielerischen, intuitiven Weise mit dem Tarot umgeht. Im
Grunde genommen stehen diese beiden Möglichkeiten - esoterisch und intuitiv - für die
beiden Tarot- Wege, bei denen der »Narr« entweder am Ende oder am Anfang seinen Platz
hat.
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