Kicker 2011 85.pdf

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Nr. 85 / 42. Woche
20. Oktober 2011
€ 1,80
Deutschland
DFB Große Lefert
Der neue
Sicherheitschef
im Interview
CHAMPIONS LEAGUE
3:1 Meister droht
schon das Aus
LEVERKUSEN – VALENCIA
2:1 Erst schwach,
dann Traumtore
FC BAYERN
Schweinsteiger:
Warum er wieder
in WM-Form ist
BUNDESLIGA
Dortmunds
HAMBURGER SV
FINK UND SEINE PHILOSOPHIE
„Es kann drei
Griechenland-
FC SCHALKE 04
SAISON-AUS FÜR FÄHRMANN
Hildebrand
Pleite Aber: Puma-Deal
bringt 50 Millionen
1. FC KÖLN
PODOLSKI UND SOLBAKKEN
Vom Streitfall
zum Traumpaar
Real Madrid Mourinho lobt Özil und Khedira
PIRÄUS – BVB
Monate dauern“
im An ug
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2 CHAMPIONS LEAGUE
EINWURF
VON JÜRGEN KOHLER
Klopp und Co.
Der Welt- und Europameister gewann 1997 mit
Borussia Dortmund die Champions League.
vor dem Aus
BORUSSIA DORTMUND stolpert erneut und ist
Letzter in Gruppe F. Für den Achtel nal-
Einzug muss ein kleines Wunder her.
Fehler sofort bestraft. In der
Champions League ist das
Tempo höher, die Gegner sind aus-
gebu ter und brauchen nicht so
viele Chancen. Das musste Borussia
Dortmund auch in Piräus erfahren.
Olympiakos ist im eigenen Stadion
schon immer eine Macht gewesen
und hat die beiden Riesenpatzer
in der ersten Halbzeit eiskalt aus-
genutzt. Trotz der Niederlage hat
Dortmund eine gute Spielanla-
ge gezeigt, sich viele Torchancen
herausgespielt und durch Robert
Lewandowski einen tollen Tre er
erzielt. In dieser Hinsicht kann man
der Mannschaft keinen Vorwurf
machen. Allerdings muss der BVB
in den kommenden Partien seine
Chancen konsequenter nutzen
und die Fehler hinten minimieren.
Ich glaube indes nicht, dass die-
se Aussetzer etwas mit Nervosität
zu tun haben. Schließlich sind fast
alle Dortmunder Nationalspieler.
Vielmehr muss sich die Mannschaft
an den Rhythmus gewöhnen, am
Wochenende in der Bundesliga und
unter der Woche in der Champi-
ons League zu spielen. Das ist eine
schwierige Umstellung. Mit dieser
Niederlage wird es für die Borussia
jetzt natürlich umso schwerer,
auch wenn es noch für das Wei-
terkommen reichen könnte.
Leverkusen hat in der ersten
Halbzeit eine ganz schwache
Leistung gezeigt, darüber kann
auch der Sieg nicht hinwegtäu-
schen. Normalerweise hätte
Valencia zur Pause 2:0 oder 3:0
führen müssen. Ich glaube, die
Mannschaft ist noch nicht so
zusammengewachsen, wie man
sich das in Leverkusen erho t
hat. Bayer hat Qualität, bringt sie
aber aus irgendwelchen Gründen
nicht auf den Platz.
Mit dem 1:1 in Neapel können
die Bayern zufrieden sein. Sie
haben nicht überragend gespielt,
behalten aber alle Trümpfe in der
Hand. Mit einem Sieg gegen die
Italiener im Rückspiel wäre man
im Prinzip durch, denn ich glaube
nicht, dass Neapel anschließend
beide Spiele gegen Manchester
City und in Villarreal gewinnt.
Das Erreichen des Viertel nales
ist für die Münchner eine P icht-
aufgabe. Anschließend werden
die Spiele immer knapper, dann
entscheidet die Tagesform. Ich
traue den Bayern jedenfalls zu,
dass sie weit kommen.
S traßenkämpfe in Athen,
Tränengas-Einsatz und ge-
waltsame Proteste gegen den
dramatischen Sparkurs – die Rah-
menbedingungen in Griechenland
ließen auf einen heißen Abend für
Borussia Dortmund schließen. „Das
ist eine Extremsituation“, sagte BVB-
Boss Hans-Joachim Watzke (52),
„ein außergewöhnliches Umfeld
für ein Champions-League-Spiel.“
Und es wurde eine denkwürdige
Partie mit gefälligem Dortmunder
Spiel nach vorne und schlimmen,
haarsträubenden Patzern in der
Defensive. Das 1:3 gegen einen
keineswegs überragenden Gegner
machte deutlich: Eine solche Ab-
wehrleistung ist nicht Champions-
League-reif. Kommentar des völlig
angesäuerten Keepers Roman Wei-
denfeller (31): „Wir haben es nicht
anders verdient und müssen uns
an die eigene Nase packen. Fußball
wird nun einmal durch Ergebnisse
entschieden.“
Im Stadion „Georgios Karaiska-
kis“ in der Hafenstadt Piräus, rund
zehn Kilometer entfernt von der
Hauptstadt Athen, herrschte wie
erwartet eine überaus hitzige Atmo-
sphäre. „Wir spielen gerne Fußball,
wenn es ein bisschen laut ist“, hat-
te Jürgen Klopp (44) vor der Partie
schmunzelnd versichert. Und in der
heißen Startphase hätte der BVB
nach Shinji Kagawas Riesenchance
schon locker führen können, doch
der Schuss ging nach hinten los.
Wie schon zuvor gegen Arsenal (am
Ende 1:1) und Marseille (0:3) geriet
der Deutsche Meister in Rückstand
und gewann auch durch Robert
Lewandowskis Ausgleich keinerlei
Sicherheit, zumindest nicht in den
hinteren Reihen.
Nicht nur dieses Tor spielte sich
Dortmund heraus, sondern weitere
gute Chancen, leistete sich aber –
welch schlimme Parallele zur Pleite
in Marseille – erneut haarsträuben-
de Schnitzer in der im Vorjahr so
hoch gelobten Hintermannschaft.
Bitteres Fazit eines aus BVB-Sicht
rundum enttäuschenden Abends:
Mit dieser Wackel-Defensive ist
Dortmunds Weg in der Champions
League ganz schnell beendet.
! Die Gra k der Woche
Neuer Ausrüstervertrag für den BVB
50 Millionen Euro bis 2020
Der Rekord: ManUnited schaffte 25 Spiele ohne Niederlage
Zum fünften Mal blieb der FC Bayern in dieser Saison in der Champions League unge-
schlagen. Hier die längsten Serien ohne Niederlagen (Niederlagen im Elfmeterschießen
sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt). Den Rekord hält Manchester United.
1 Von Seiten der Borussia wer-
den Hans-Joachim Watzke und
Marketing-Direktor Carsten
Cramer erwartet. Sportartikel-
Hersteller „Puma“ wird repräsen-
tiert von Franz Koch, der den et-
was sperrigen Titel „Vorsitzender
Geschäftsführender Direktor“
trägt, und Geschäftsführer Mat-
thias Bäumer. Dieses Quartett
wird am kommenden Mittwoch,
26. Oktober, nun auch o ziell ver-
künden, was der kicker schon am
1. August exklusiv vermeldet hatte:
„Puma“ wird ab 2012 neuer Dort-
munder Ausrüster. Dann endet der
Vertrag mit dem italienischen Un-
ternehmen „Kappa“, das seit 2009
rund vier Millionen Euro jährlich
zahlt.
Mit „Puma“ stößt der amtierende
Meister in eine ganz neue Dimensi-
on vor – sowohl in der Laufzeit wie
auch in der nanziellen Ausgestal-
tung der Zusammenarbeit.
Nach gesicherten kicker -Infor-
mationen läuft der neue Vertrag
deutlich länger als die bisher ange-
nommenen fünf Jahre, angeblich
soll die junge Partnerschaft für acht
Jahre bis 2020 festgeschrieben wer-
den. Auch die Dotierung soll noch
über dem Deal mit Weltmarktführer
„Nike“ liegen, der für den Zeitraum
von 2003 bis 2009 rund 30 Millionen
Euro überwies, im Schnitt sechs
Millionen pro Saison. Von „Puma“
gibt es dem Vernehmen mehr. Sum-
ma summarum bis 2020 stolze 50
Millionen Euro. Mindestens.
Manchester United 19. 09. 2007 — 05. 05. 2009 25 Spiele
Ajax Amsterdam 14. 09. 1994 — 20. 03. 1996 19 Spiele
Bayern München 14. 03. 2001 — 02. 04. 2002 19 Spiele
Manchester United 04. 03. 1998 — 29. 09. 1999 18 Spiele
FC Barcelona
01. 05. 2002 — 09. 04. 2003 16 Spiele
FC Barcelona
14. 09. 2005 — 27. 09. 2006 15 Spiele
FC Barcelona
25. 11. 1998 — 21. 03. 2000 14 Spiele
FC Chelsea
26. 11. 2008 — 08. 12. 2009 14 Spiele
Olympique Lyon
08. 12. 2004 — 29. 03. 2006 14 Spiele
Dortmund macht hinten
zu viele einfache Fehler
A uf diesem Niveau werden
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kicker, 20. Oktober 2011 3
Borussia Dortmund
Costanzo (2,5)
3:1
(2:1)
Trainer:
Valverde
Modesto (2,5)
Mellberg (3)
Papadopoulos (3,5)
Marcano (3)
Makoun (4)
Orbaiz (4)
Mirallas (2)
Ibagaza (3,5)
Holebas (3)
Djebbour (2)
Lewandowski (2)
Perisic (3)
Kagawa (4)
Götze (3)
Bender (4)
Gündogan (5)
Schmelzer (5,5)
Hummels (5)
Subotic (5)
Piszczek (3)
Klopp Weidenfeller (3)
Eingewechselt: 73. Maniatis (–) für Makoun, 87. Pantelic (–) für Djebbour,
90./+1 Fetfatzidis (–) für Mirallas – 56. Leitner (3) für Gündogan, 66. Blaszczy-
kowski (–) für Kagawa, 82. Großkreutz (–) für Götze – Reservebank: Megyeri (Tor),
Papazoglou, Potouridis, Abdoun – Langerak (Tor), Felipe Santana, Löwe, Kehl
Tore: 1:0 Holebas (8., Kopfball, Vorarbeit Marcano), 1:1 Lewandowski (26.,
Rechtsschuss, Götze), 2:1 Djebbour (40., Rechtsschuss, Mirallas), 3:1 Modesto
(79., Kopfball, Ibagaza) – Chancen: 8:4 – Ecken: 3:3
SR-Team: Nijhuis (Niederlande – Assistenten: Simons, van de Ven – Vierter Of-
zieller: Liesveld), Note 2, fehlerfrei, auch bei den persönlichen Strafen korrekt, er
hatte allerdings in der sehr fair geführten Partie auch wenig Mühe. – Zuschauer:
33 334 (ausverkauft) – Gelbe Karte: Schmelzer – Spielnote: 3,5, vor allem in
der zweiten Hälfte verachte die Partie zusehends.
berichtet Thomas Hennecke
Ein schwarzer Abend für die BVB-Abwehr
-ANALYSE Aus Piräus
BVB-Abwehr in Not: Hier bringt Mats Hummels gerade noch den Fuß
vor dem Griechen Avraam Papadopoulos an den Ball.
Trainer Klopp brachte nach dem
2:0 in Bremen drei Neue: Pisz-
czek und Schmelzer verteidigten
außen anstelle von Owomoyela
und Löwe, zudem spielte Kaga-
wa für Großkreutz. Diese Forma-
tion konnte nicht verhindern, dass
schon nach acht Minuten Hole-
bas sich zwischen Hummels und
Schmelzer schmuggelte und ein-
köpfte. Der BVB war überlegen,
hatte deutlich mehr Spielanteile
und auch Chancen (Perisic und
zweimal Kagawa), die Abwehr
allerdings leistete sich eine Serie
von Fehlern. Vor allem Schmel-
zer bekam seine lin-
ke Abwehrseite nicht
dicht, auch die beiden
Innenverteidiger ließen
sich vom laureudigen
Mirallas und dem sehr
durchsetzungsstarken
Djebbour in arge Ver-
legenheiten stürzen.
Nach der Pause stellten
die trotz Rückstand nun merk-
würdig passiven Dortmunder
die Hausherren vor keine großen
Probleme, der absolute Wille war
nicht erkennbar. Klopp reagier-
te mit dem Komplettumbau der
Oensive: Blaszczykowski kam
für rechts, Götze ging nach links,
Perisic in die Spitze und Lewan-
dowski ein Stück zurück. Doch
auch das brachte keinen Ertrag.
DORTMUNDS GRUPPE F: Marseille bestraft
Ramsey trifft ganz spät
FAZIT: Aufgrund der zweiten Hälfte
ein verdienter Sieg der Griechen.
Der BVB bestrafte sich selbst für
schlimme Abwehrfehler.
0:1 (0:0)
Marseille: Mandanda – Azpilicueta, Diawa-
ra, Nkoulou , Morel – Diarra, Cheyrou (87.
Kaboré) – Valbuena, Lucho Gonzalez (73.
Amaltano), A. Ayew – Remy (69. Gignac)
– Trainer Deschamps
Arsenal: Szczesny – Jenkinson (62. Djou-
rou), Mertesacker, Koscielny, André Santos
Song , Arteta – Walcott (67. Gervinho),
Rosicky, Arshavin (78. Ramsey) – van Persie
– Trainer: Wenger
Tor : 0:1 Ramsey (90./+2) – SR: Skomina
(Slovenien) – Zuschauer: 26 500 – Gelb:
A. Ayew, Diawara, Gignac – Song, André
Santos, Djourou
spielzeit für die Entscheidung in
der Baustelle des Stade Velodrome.
Aber die Zuschauer erlebten einen
„Langweiler“ par excellence. Mit
sechs Punkten nach zwei Grup-
penspielen empng Olympique
den Gast aus London mit taktischer
Vorsicht. Beide Teams agierten in
einem 4-2-3-1-System, Marseille
spielte ohne Fanni (Rotsperre),
Jordan Ayew (Gelb-Rot) und den
verletzten Mbia verhalten, überließ
Arsenal zunächst den Ballbesitz.
Chancen blieben auf beiden Seiten
Mangelware.
Beide Teams wollten nichts ris-
kieren, spielten mit gebremsten
Schaum. Spannend blieb, wer den
den entscheidenden Fehler machte.
Es war Marseille!
SPIELER DES SPIELS
Kevin Mirallas
War vor allem in der
ersten Hälfte nicht zu
bremsen, ließ Dort-
munds Defensive häu-
g schlecht aussehen,
bereitete zwei Tore vor.
% -Spielcheck Piräus
Dortmund
Durchschnitts-Note
3,0
3,8
Durchschnitts-Alter
28,8
23,3
Abseits
5
3
Gewonnene Zweikämpfe 57 % (119)
43 % (90)
Arsenals Einwechselspieler Aa-
ron Ramsey sorgte in der Nach-
Ballbesitz
45 %
55 %
ELIE BARTH
Meiste Ballkontakte
63 Marcano
92 Subotic
Olympiakos Piräus –
Trainer:
%
Olympique Marseille –
FC Arsenal
712524896.023.png 712524896.024.png 712524896.025.png 712524896.026.png 712524896.027.png 712524896.028.png
 
4 CHAMPIONS LEAGUE
kicker, 20. Oktober 2011
Bayer Leverkusen –
2:1
(0:1)
Leno (2)
Trainer:
Dutt
Castro (4)
Reinartz (5,5)
Toprak (4,5)
Kadlec (3)
Bender (3)
Rolfes (4)
Sam (3)
Ballack (3)
Schürrle (2,5)
Kießling (3,5)
Mathieu (4)
Soldado (2,5)
Jonas (2,5)
Pablo Hernandez (3,5)
Banega (3)
Albelda (4)
Jordi Alba (5)
Victor Ruiz (4)
Rami (3)
Miguel (4)
Trainer:
Emery
Diego Alves (3)
46. Friedrich (3) für Reinartz, 81. Derdiyok (–) für Kießling,
90./+1 Schwaab (–) für Sam – 65. Canales (–) für Jordi Alba und Feghouli (–) für
Pablo Hernandez, 82. Aduriz (–) für Albelda –
Yelldell (Tor), Oczipka,
Balitsch, Jörgensen – Guaita (Tor), Bruno, Ricardo Costa, Topal
Tore:
Reservebank:
0:1 Jonas (24., Rechtsschuss, Vorarbeit Soldado), 1:1 Schürrle (52.,
Linksschuss, Kadlec), 2:1 Sam (56., Linksschuss, Ballack) –
Chancen:
6:7 –
4:5
SR-Team:
Thomson (Schottland – Assistenten: Andrews, Ross – Vierter Ofzieller:
Brines), Note 2, insgesamt souveräner Auftritt mit einigen kleinen, aber nicht ent-
scheidenden Fehlern. –
Zuschauer:
26 384 –
Gelbe Karten:
Rolfes, Kießling,
Schürrle – Banega, Albelda, Miguel –
Spielnote:
2, mit hohem Unterhaltungswert
und vielen Torchancen.
Aus Leverkusen berichten
Frank Lußem und Stephan von Nocks
Bayer: Erst schwach, dann Traumtore
Valencia von Beginn an im Stil
einer Heimmannschaft, Bayer
fand überhaupt keinen Zugri
auf die stets variable Gäste. Diese
agierten zwar formell im gleichen
4-2-3-1-System wie die Leverku-
sener, interpretierten dieses aber
weitaus kreativer. So stieß Jonas
häug in die Spitze und unter-
stützte Soldado, der wiederum
die Führung von Jonas vorbe-
reitete. Begünstigt durch einen
von vielen Leverkusener Patzern
(Missverständnis Toprak/Rein-
artz). Gravierende Stellungsfehler,
Probleme in der Spielerönung
(Reinartz) – Bayer fand
im Großteil der ersten
Halbzeit überhaupt
nicht statt, wachte erst
kurz vor der Pause auf,
fand aber dennoch
nie zu einem kontrol-
lierten Spiel. Im Ge-
gensatz zum zweiten
Durchgang, der eine
spielerisch wie kämpferisch stark
verbesserte Heimmannschaft sah.
Weil Dutt reagierte und den völ-
lig verunsicherten Reinartz vom
Platz nahm. Weil Ballack Struktur
ins Spiel brachte, Kießling und
Schürrle vorn für Betrieb sorgten.
Weil sich die defensiven Außen
der Spanier anfällig zeigten. Und
weil die beiden schnellen Tore
Valencia völlig aus dem Konzept
brachten.
Gegenwehr: Sidney Sam, Leverkusens Torschütze zum 2:1, leistet gegen
Valencias Ever Banega heftigen Widerstand.
Zum 15. Mal 4:0 zur Pause
Fernando Torres in Torlaune
FC Chelsea –
KRC Genk
5:0
(4:0)
(1999 bei Galatasaray), und man
ist nun das 15. Team überhaupt in
diesem Wettbewerb, das zur Pause
4:0 führte. Zum neunten Mal in Fol-
ge stehen die „Blues“ zur Halbzeit
der Gruppenphase auf Rang eins.
Gegen Genk, übrigens der einzige
Landeschampion in dieser Stael,
behielten die Londoner ihre weiße
Heimweste gegen belgische Klubs:
vier Spiele, vier Siege, nun 12:0 Tore.
Zweifacher Torschütze war da-
bei der Spanier Fernando Torres,
der in seinem ersten Halbjahr für
Chelsea nur einmal getroen hat-
te, und nun wettbewerbsübergrei-
fend bereits viermal in dieser Sai-
son eingenetzt hat. Auf Tore in der
Champions League musste er seit
dem 8. April 2009 warten, damals
noch für Liverpool – gegen Chelsea.
Seinen letzten Doppelpack in der
Königsklasse hatte er am 28. No-
vember 2007 gegen den FC Porto
geschnürt.
Ein nach der ersten Halb-
zeit nicht mehr erwarteter Erfolg
gegen Valencia, das fahrlässig eine
frühe Entscheidung
verpasste.
Cech – Bosingwa (78. Alex), Iva-
novic, David Luiz, Cole (46. Paulo Ferreira)
– Oriol Romeu,
Lampard
(68. Kalou),
Raul
Meireles
– Anelka,
Fernando Torres
, Ma-
louda – Trainer: Villas-Boas
Genk:
Köteles – Anele Ngcongca, Masu-
ero (46. Camus), Tözser, Pudil – Buffel,
vanden Borre, Hyland, de Bruyne – Vossen
(81. Nwanganga), Barda (71. Dugary Nda-
bashinze) – Trainer: Been
Tore:
SPIELER DES SPIELS
Bernd Leno
Hielt sein Team in der
ersten Halbzeit im
Spiel, verhinderte spä-
ter den Ausgleich.
1:0 Raul Meireles (6.), 2:0 Fernando
Torres (11.), 3:0 Fernando Torres (27.),
4:0 Ivanovic (42.), 5:0 Kalou (72.) –
SR:
Nikolaev (Russland) – Zuschauer: 38 518
Gelb: David Luiz – Hyland, Pudil (3.,
gesperrt)
% -Spielcheck Leverkusen
Valencia
Durchschnitts-Note
3,4
3,5
Durchschnitts-Alter
25,3
26,2
Der FC Chelsea hat am Mitt-
wochabend an der Stamford
Bridge zwei Rekorde eingestellt:
5:0 hatte man bisher in der Kö-
nigsklasse nur einmal gewonnen
Abseits
4
1
Gewonnene Zweikämpfe 48 % (89)
52 % (96)
Ballbesitz
40 %
60 %
Meiste Ballkontakte
64 Castro
107 Banega
KEIR RADNEDGE
FC Valencia
Eingewechselt:
Ecken:
% -ANALYSE
BAYERS GRUPPE E:
FAZIT:
Chelsea:
712524896.029.png 712524896.030.png 712524896.031.png 712524896.032.png 712524896.033.png
kicker, 20. Oktober 2011
CHAMPIONS LEAGUE 5
Bayer: Achtelnale in Sicht
Zweiter Sieg für
LEVERKUSEN – ein Sieg,
der auch Robin Dutts
Position stärken dürfte.
gerechnet hatte: Bayer Leverkusen
spielte, kämpfte, ja zauberte plötz-
lich Fußball. Rudi Völlers Halbzeit-
bilanz musste noch kritisch aus-
fallen: „Wir haben uns zu wenig
bewegt, wir waren nicht eng genug
am Mann. Das war sicher nicht das,
was wir uns vorgestellt haben. Das
können wir besser“, so
Bayers Sportdirektor mit
schmalen Lippen und
aschfahl im Gesicht.
Keine 15 Minuten spä-
ter sah die Ehrentribüne
einen jubelnden und ei-
nen Urschrei ausstoßenden Völler –
ein Spiel war gedreht, das längst
verloren schien.
War dies die Wende? Auf jeden
Fall war es ein mächtiges und deut-
liches Lebenszeichen einer Mann-
schaft, die plötzlich alles anders
und besser machte als vor der Pau-
se, als in Mönchengladbach.
Der Erfolg gegen die Spanier
lässt Bayer nun plötzlich vom Ach-
telnale träumen. Und er stärkt die
Position von Robin Dutt, der im-
merhin darauf verweisen kann, dass
ein Team, das so ins Spiel zurück
kommt, alles andere als tot ist.
Trotzdem: Die erste Hälfte muss
analysiert werden. Bayer muss im
Winter personell nachlegen. Die
Innenverteidigung müsste pau-
senlos auf höchstem
Niveau agieren, was bei
Doppelbelastung nicht
möglich ist. Einem Ste-
fan Reinartz (22) das
Talent abzusprechen, ist
hanebüchen. Aber man
tut dem Jungen keinen Gefallen,
ihn Woche für Woche ins Feuer zu
schicken. Die schlimme Erfahrung
vom Mittwoch wird ihn weiterbrin-
gen. Ihn wieder aufzurichten, wird
die nächste große Aufgabe für Ro-
bin Dutt sein. Dass er in der Lage
ist, solche Aufgaben zu bewältigen,
deutete er gestern mehr als an.
Dank eines unwahrscheinlichen
Comebacks kann Bayer Leverkusen
weiter von Europa träumen!
Klasse-Tor mit links
Sam: Sein Jubel und
sein Dank an Dutt
1 Das war der Sidney Sam, den die
Fans in Leverkusen lieben. Frech,
schnell, abgezockt! Den Pass von
Michael Ballack anzunehmen und
Richtung Tor zu marschieren war
eine Bewegung, der Schlenzer mit
links ins lange Eck das Sahnehäub-
chen auf eine Aktion, die man von
ihm lange nicht mehr gesehen hat-
te. Der unbekümmerte Junge war
ins Grübeln gekommen in den ver-
gangenen Wochen, wollte zu viel zu
schnell, litt unter den Problemen
des Teams, lediglich zwei Tore stan-
den für ihn zu Buche.
Dieser Mittwoch könnte zum
Wendepunkt werden. Wie sehr ihn
die schwierige Situation beschäftigt,
zeigte auch sein Weg nach dem Tor:
Vorbei an allen Kollegen rannte er
jubelnd Richtung Trainerbank, um-
armte Robin Dutt . Das Zeichen, das
er setzen wollte, war klar: Ein Dank
an den Mann, der ihm vertraut hat-
te. Denn auf der Bank saß Sam nie.
Warum, zeigte er gestern!
Es waren Minuten des Grauens.
10, 15, 20, schließlich 23 Minuten
lang erlebte Bayer Leverkusen im
dritten Gruppenspiel der Cham-
pions League Schreckliches, ehe
es endlich 1:0 für den FC Valencia
stand. Rund 70 Prozent Ballbesitz
verzeichneten die Spanier bis da-
hin, es war eine Vorführung, eine
Trainer-Stunde, eine Fortsetzung
der Leistung, die bereits beim trü-
gerischen 2:2 in Mönchengladbach
in einem Debakel hätte münden
können.
Die Gesichter in der BayArena
und wohl überall, wo man mit Bay-
er Leverkusen hält, wurden lang
und länger. Und dann passierte et-
was, womit niemand nach dieser
fußballerischen Slapstick-Einlage
CHAMPIONS LEAGUE 2011/12: GRUPPENPHASE
Die Ersten und Zweiten jeder Gruppe qualizieren sich für das Achtelnale, die Dritten für die Zwischenrunde (letzte 32) der Europa League. Sind nach Abschluss der Gruppenphase zwei oder mehr Mannschaften punkt-
gleich, so entscheidet über das Weiterkommen: 1. die größere Punktzahl aus den Direktbegegnungen, 2. die Tordifferenz aus den Direktbegegnungen, 3. die größere Anzahl von Auswärtstoren aus den Direktbegegnungen,
4. die größere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, 5. die größere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen, 6. der UEFA-Koefzient. – Auslosung Achtelnale: 16. 12. –
Spiele: 14./15./21./22. 2. und 6./7./13./14. 3.
– Auslosung Viertel- und Halbnale: 16. 3. – Viertelnale: 27./28. 3. und 3./4. 4. – Halbnale: 17./18. 4. und 24./25. 4. – Endspiel: 19. 5. in München.
GRUPPE A
GRUPPE B
GRUPPE C
GRUPPE D
FC Villarreal – Bayern München 0:2
Manchester City – SSC Neapel 1:1
SSC Neapel – FC Villarreal 2:0
Bayern München – Manchester City 2:0
SSC Neapel – Bayern München
Lille OSC – ZSKA Moskau
2:2
Benfica Lissabon – Manchester Utd. 1:1
FC Basel – Otelul Galati
Dinamo Zagreb – Real Madrid 0:1
Ajax Amsterdam – Olympique Lyon 0:0
Real Madrid – Ajax Amsterdam
Inter Mailand – Trabzonspor
0:1
2:1
ZSKA Moskau – Inter Mailand
2:3
Otelul Galati – Benfica Lissabon
0:1
3:0
Trabzonspor – Lille OSC
1:1
Manchester United – FC Basel
3:3
Olympique Lyon – Dinamo Zagreb
2:0
1:1
ZSKA Moskau – Trabzonspor
3:0
Otelul Galati – Manchester United
0:2
Real Madrid – Olympique Lyon
4:0
Manchester City – FC Villarreal
2:1
Lille OSC – Inter Mailand
0:1
FC Basel – Benfica Lissabon
0:2
Dinamo Zagreb – Ajax Amsterdam
0:2
1. Bayern München
3 5:1
7
1. Inter Mailand
3 4:3
6
1. Benca Lissabon
3 4:1
7
1. Real Madrid
3 8:0
9
2. SSC Neapel
3 4:2
5
2. ZSKA Moskau
3 7:5
4
2. Manchester United 3 6:4
5
2. Ajax Amsterdam
3 2:3
4
3. Manchester City
3 3:4
4
3. Trabzonspor
3 2:4
4
3. FC Basel
3 5:6
4
3. Olympique Lyon
3 2:4
4
4. FC Villarreal
3 1:6
0
4. Lille OSC
3 3:4
2
4. Otelul Galati
3 1:5
0
4. Dinamo Zagreb
3 0:5
0
Mittwoch, 2. November (20.45 Uhr):
FC Villarreal – Manchester City
Bayern München – SSC Neapel
Mittwoch, 2. November (20.45 Uhr):
Trabzonspor – ZSKA Moskau
Inter Mailand – Lille OSC
Mittwoch, 2. November (20.45 Uhr):
Benfica Lissabon – FC Basel
Manchester United – Otelul Galati
Mittwoch, 2. November (20.45 Uhr):
Olympique Lyon – Real Madrid
Ajax Amsterdam – Dinamo Zagreb
GRUPPE E
KRC Genk – FC Valencia
0:0
GRUPPE F
Borussia Dortmund – FC Arsenal 1:1
Olympiakos Piräus – Olymp. Marseille 0:1
FC Arsenal – Olympiakos Piräus 2:1
Olympique Marseille – Bor. Dortmund 3:0
Olympique Marseille – FC Arsenal 0:1
Olympiakos Piräus – Bor. Dortmund 3:1
1. FC Arsenal
GRUPPE G
FC Porto – Schachtar Donezk 2:1
APOEL Nikosia – Zenit St. Petersburg 2:1
Zenit St. Petersburg – FC Porto 3:1
Schachtar Donezk – APOEL Nikosia 1:1
Schachtar Donezk – Z. St. Petersburg 2:2
FC Porto – APOEL Nikosia
GRUPPE H
FC Barcelona – AC Mailand
2:2
FC Chelsea – Bayer Leverkusen
2:0
Viktoria Plzen – BATE Baryssau
1:1
FC Valencia – FC Chelsea
1:1
BATE Baryssau – FC Barcelona
0:5
Bayer Leverkusen – KRC Genk
2:0
AC Mailand – Viktoria Plzen
2:0
Bayer Leverkusen – FC Valencia
2:1
AC Mailand – BATE Baryssau
2:0
FC Chelsea – KRC Genk
5:0
1:1
FC Barcelona – Viktoria Plzen
2:0
1. FC Chelsea
3 8:1
7
3 4:2
7
1. APOEL Nikosia
3 4:3
5
1. FC Barcelona
3 9:2
7
2. Bayer Leverkusen
3 4:3
6
2. Olympique Marseille 3 4:1
6
2. Zenit St. Petersburg 3 6:5
4
2. AC Mailand
3 6:2
7
3. FC Valencia
3 2:3
2
3. Olympiakos Piräus
3 4:4
3
3. FC Porto
3 4:5
4
3. Viktoria Plzen
3 1:5
1
4. KRC Genk
3 0:7
1
4. Borussia Dortmund 3 2:7
1
4. Schachtar Donezk
3 4:5
2
4. BATE Baryssau
3 1:8
1
Dienstag, 1. November (20.45 Uhr):
KRC Genk – FC Chelsea
FC Valencia – Bayer Leverkusen
Dienstag, 1. November (20.45 Uhr):
FC Arsenal – Olympique Marseille
Borussia Dortmund – Olympiakos Piräus
Dienstag, 1. November (20.45 Uhr):
Zenit St. Petersburg – Sch. Donezk (18.00)
APOEL Nikosia – FC Porto
Dienstag, 1. November (20.45 Uhr):
Viktoria Plzen – FC Barcelona
BATE Baryssau – AC Mailand
1
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