Roberts Nora - Spiel um Sieg und Liebe.pdf

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Nora Roberts
Spiel um Sieg und Liebe
Roman
Aus dem Amerikanischen
von M. R. Heinze
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
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Die Originalausgabe Opposites Attract
ist bei Silhouette Books, Toronto, erschienen.
Die deutsche Erstausgabe ist im MIRA Taschenbuch erschienen.
1. Auflage
Wilhelm Heyne Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Copyright © 1984 by Nora Roberts
Published by Arrangement with Eleanor Wilder
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010 by MIRA Taschenbuch
in der Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München,
unter Verwendung eines Fotos von shutterstock/Konstantin Kuznetkov
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN: 978-3-641-12101-3
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1. KAPITEL
»Vorteil Starbuck.« Es hat sich nichts geändert, dachte Amy.
Als der Applaus verklungen war, trat für einen Augenblick Stille
ein. Die große Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, und die
Zuschauer warteten auf den nächsten Aufschlag.
Amy saß genau auf Höhe des Netzes und beobachtete Tad
Starbuck – den Tennis-Champion und früheren Geliebten, mit
dem sie eine unvergessene Zeit verbracht hatte. Seit beinahe
zwei Stunden sah sie ihm jetzt schon zu, und immer wieder fiel
ihr auf, dass Tad sich überhaupt nicht verändert hatte, weder in
seiner Spielweise noch in seinem Aussehen. Mehr als drei
Jahre waren vergangen, seit Amy ihm zum letzten Mal
gegenübergestanden hatte, und doch hatte sie nichts
vergessen, nicht die geringste Kleinigkeit.
Während dieser Jahre hatte sie ihn höchstens einmal im
Fernsehen während einer Übertragung gesehen, aber selbst
das hatte sie meist vermieden. Nicht nur, dass es sie zu sehr
schmerzte, sein Gesicht auf dem Bildschirm zu sehen, sie hatte
es auch nicht ertragen können, wenn sie die vielen anderen aus
dem »Tenniszirkus« erkannte, zu dem sie auch einmal gehört
hatte und bald wieder gehören würde.
Die Entscheidung war ihr nicht leicht gefallen. Lange hatte
Amy alle Vorteile und Nachteile gegeneinander abgewogen und
sich dann schließlich doch entschlossen, zu den
amerikanischen Hallenmeisterschaften zu fahren und sich damit
zum ersten Mal wieder ein Turnier live anzusehen. Es war
unvermeidlich, dass sie Tad wieder begegnen würde, wenn sie
ihre Karriere erneut aufnahm, darüber war Amy sich im Klaren.
Und je schneller sie dieses erste Wiedersehen nach drei Jahren
hinter sich gebracht hatte, umso besser.
Sie würde sich so benehmen, dass die Presse, ihre
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Tenniskollegen und ihre Fans sofort merken würden, dass
zwischen ihr und Tad nichts mehr war. Nur zögernd gestand
Amy sich ein, dass sie nicht so zuversichtlich war, dass auch
Tad das einsehen würde – und sie selbst.
Tad stand hinter der Grundlinie und machte sich bereit zum
Aufschlag. Nur zu gut kannte Amy die Bewegung, den
abschätzenden Blick hinüber zu seinem Gegner und dann das
kraftvolle Ausholen mit dem Tennisschläger in der linken Hand.
Als er den Ball voll traf, hörte Amy das charakteristische
Geräusch, das er dabei machte – halb Stöhnen, halb
triumphierender Aufschrei. Jeder weniger talentierte Gegner
hätte keine Chance gehabt, an den pfeilschnellen Ball
heranzukommen. Der Franzose Grimalier jedoch war Tad
zumindest in dieser Phase des Spiels beinahe ebenbürtig. Er
retournierte den Ball gekonnt – und damit war der
entscheidende Satz eröffnet.
Das Publikum ging lautstark mit, feuerte beide Spieler an und
applaudierte begeistert, wenn ihnen ein besonders
spektakulärer Ballwechsel gelungen war.
Amy konnte nicht ausmachen, wer von beiden die größere
Fangemeinde hinter sich hatte. Was Tad betraf, so war es
immer schon so gewesen, dass die Zuschauer sich in zwei
Lager spalteten. Die einen verehrten ihn abgöttisch, die
anderen konnten ihn nicht ausstehen. Nur eines war unmöglich:
dass Tad Starbuck einen Tennisfan völlig kaltließ.
Beide Spieler waren sehr beweglich, gingen häufig ans Netz
und machten das Spiel dadurch abwechslungsreich und
spannend. Das wollte das Publikum sehen – keine langweiligen
Grundlinienduelle, bei denen so wenig passierte.
Amy hatte sich vorgenommen, kühl und objektiv zuzuschauen,
obwohl sie im Grunde geahnt hatte, dass das nicht möglich sein
würde. Dazu war sie viel zu sehr mit Leib und Seele Tennis-
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