Der Spiegel 2010 10.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Angela Merkel, 55, in den vergangenen Wochen bei Dienstreisen und in
Hintergrundgesprächen erlebte, beobachtete er eine Kanzlerin, die kaum eine Ge-
legenheit ausließ, sich von ihrem Vize Guido Westerwelle, 48, recht deutlich zu
distanzieren. Der hatte angesichts von Forderungen nach höheren Hartz-IV-Sätzen
von „spätrömischer Dekadenz“ gesprochen, was Merkel, so der SPIEGEL-Mann,
als „Beitrag zur Spaltung“ empfand. Tatsächlich aber, analysiert Kurbjuweit in sei-
nem Porträt der Christdemokratin, hätte Westerwelle ihr „einen größeren Gefallen
nicht tun können“. Denn plötzlich war ein Dämon geboren, und Merkel nutzte
den offenen Dissens, „um die Konturen ihrer Kanzlerschaft zu schärfen“. In Ge-
genwart der Regierungschefin gewann Kurbjuweit nebenher einen Einblick in die
Vogelwelt. Er lernte etwas über die „Angstmauser“, jenes Verhalten mancher
Vögel, vor Schreck einen Teil ihres Federkleids abzuwerfen. Merkel benutzt den
Begriff in jüngster Zeit oft. Offenkundig, so Kurbjuweit, sehe sie „einen Großteil
der Deutschen in diesem Zustand, und den möchte sie verändern“ (Seite 27).
ein neues Influenza-Virus auftauch-
te, ging es den SPIEGEL-Redakteuren
Veronika Hackenbroch, 40, und Gerald
Traufetter, 37, so wie Wissenschaftlern,
Experten der Gesundheitsbehörden und
Politikern in aller Welt: Die Angst vor
einer Pandemie kam auch bei ihnen auf,
und sie schien nicht grundlos zu sein.
„Das Weltvirus – wie gefährlich werden
die neuen Grippe-Erreger?“, fragte ein
SPIEGEL-Titel im Mai 2009. Hackenbroch
hatte 2003 schon über die Lungenseuche
Sars berichtet, Traufetter 2004 über die
Bekämpfung der tödlichen Vogelgrippe
in Vietnam. In diesem Heft rekonstruieren
die beiden Redakteure mit ihren Kollegen Katrin Elger, 29, und Markus Grill, 42,
warum die weit weniger gefährliche Schweinegrippe zu einer weltweiten Hysterie
führte – obwohl, so Hackenbroch, „bald deutlich wurde, dass das Virus vergleichs-
weise harmlos war“ (Seite 128).
A ls vor knapp einem Jahr in Mexiko
Elger, Grill, Traufetter, Hackenbroch
Familien herein, als Amokläufer voriges Jahr in der Albertville-Realschule
im baden-württembergischen Winnenden, 2006 im nordrhein-westfälischen
Emsdetten und 2002 in Erfurt um sich schossen. Wie aber leben Schüler, die Zeuge
wurden, als Klassenkameraden und Leh-
rer starben, mit ihrem Trauma? Für
SPIEGEL-Redakteurin Dialika Krahe, 27,
war es nicht leicht, Vertrauen zu finden
bei den Überlebenden, die nach den Blut-
taten teils üble Erfahrungen mit Journa-
listen gemacht hatten. „Manche wie Anna
aus Emsdetten wurden gegen ihren Wil-
len weinend mit ihrer Mutter fotografiert,
andere lernten erst in einer Therapie, da-
mit umzugehen“, sagt Krahe (Seite 56).
Krahe
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 10/2010
5
Hausmitteilung
8. März 2010 Betr.: Merkel, Schweinegrippe, Amokläufe
W ann immer Dirk Kurbjuweit, 47, Leiter des SPIEGEL-Hauptstadtbüros,
M ehr als 30 Menschen starben, und schwer vorstellbares Leid brach über viele
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In diesem Heft
Titel
Politiker und Hedgefonds pokern um
die Zukunft des Euro ..................................... 66
Spekulanten haben ein neues Angriffsziel –
das britische Pfund ........................................ 74
Der geschäftige Außenminister
Seite 20
Außenminister Guido
Westerwelle eröffnete in
Bonn ein Grandhotel,
dessen pompöse Einwei-
hungsfeier sein Lebens-
gefährte organisiert hat.
Auf Dienstreisen ins Aus-
land nimmt er auch Ge-
schäftsleute mit, die
zuvor der FDP gespendet
haben. Kann der FDP-
Chef sein Regierungsamt
nicht von Interessen
der Partei und privaten
Vorlieben trennen?
Deutschland
Panorama: Verteidigungsministerium
schönte Kunduz-Bericht / CSU
fordert generelle Offenlegung von
Sponsorengeldern / BKA-Papier warnt vor
falschen DNA-Fährten ................................... 14
FDP: Wie Außenminister Guido Westerwelle
Politik und Privatleben vermischt .................. 20
Sozialpolitik: Der verlogene Kampf
um die Kopfpauschale ................................... 24
Bundeskanzlerin: Merkel fährt Deutschland
in ein neues Biedermeier ............................... 27
Koalitionen: SPIEGEL-Streitgespräch
zwischen den Nachwuchspolitikern
Philipp Mißfelder (CDU) und
Arvid Bell (Grüne) über die Unterschiede
ihrer Parteien ................................................. 30
Datenschutz: Der Alarmismus
der Sicherheitsbehörden nach dem
Karlsruher Urteil zur
Vorratsdatenspeicherung ist übertrieben ....... 33
Justiz: Der Bundesgerichtshof
urteilt erstmals über die
umstrittene Sicherungsverwahrung
für jugendliche Täter ..................................... 36
Resozialisierung: Der vorbestrafte
Ex-Minister Günther Krause
feiert zusammen mit der Kanzlerin ............... 38
Parlamentarier: Der SPD-Abgeordnete
Marco Bülow beklagt seine Machtlosigkeit .... 39
Prozesse: Ein Berliner Arzt steht
vor Gericht, weil in seiner Praxis zwei
Menschen durch Drogen starben ................... 42
Bundeswehr: Deutscher Nato-General
wird von der Politik ignoriert ........................ 50
Westerwelle
Warum Schwarz-Grün nicht funktioniert Seite 30
CDU-Präsidiumsmitglied Philipp Mißfelder, 30, und Grünen-Parteiratsmitglied
Arvid Bell, 25, erklären im Streitgespräch, warum ihre Parteien nicht koalieren
sollen. „Man darf’s nicht zusammenzwingen“, sagt Bell. Mißfelder stimmt zu.
Welt im Grippe-Fieber
Seite 128
Eine gigantische Impfkampagne sollte der Schweinegrippe Einhalt
gebieten. Behörden, Medien und vor allem die Pharmaindustrie schürten
die Angst. Warum wurde ignoriert, wie harmlos das neue Virus war?
Gesellschaft
Szene: „Avatar“ im palästinensischen
Autonomiegebiet / Was macht Menschen
zu Mördern? .................................................. 53
Eine Meldung und ihre Geschichte – warum
eine Frau dafür bezahlen sollte, dass ihr
Hund von der Polizei überfahren wurde ....... 54
Psychologie: Ein Jahr nach Winnenden –
wie werden die Zeugen eines Amoklaufs
mit dem Leben danach fertig? ....................... 56
Ortstermin: Ein Berliner Ortsverein
versucht, Thilo Sarrazin aus der SPD
auszuschließen ............................................... 63
Trauernde in Erfurt 2002
Wirtschaft
Trends: Commerzbank-Spitze nicht
entlastet / DIW-Chef wird entmachtet /
Konzerne fordern mehr Geld
für Elektroautos ............................................. 64
Sanierer: Die Insolvenzverwalter von
Lehman Brothers wollen auch
nach Deutschland expandieren ...................... 78
Autoindustrie: Škoda macht seiner
Schwestermarke VW
zunehmend Konkurrenz ................................ 80
Entschädigung: Zehntausende jüdische
Ghetto-Arbeiter bekommen nach wie vor
keine deutsche Rente ..................................... 81
Unternehmen: Der Schuhhersteller Geox
verärgert Kunden und Händler ...................... 82
Stromhandel: Warum die Preise gelegentlich
ins Minus rutschen ......................................... 84
Das Leben nach dem Amoklauf Seite 56
Vor einem Jahr erschoss ein Amokläufer in Winnenden 15 Menschen.
Ähnliches geschah zuvor in Erfurt, Emsdetten. Überlebende Schüler
leiden oft jahrelang: Das Urvertrauen, sagen Psychologen, sei gestört.
6
DER SPIEGEL 10/2010
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Die Kriege des
Gaddafi-Clans S. 94
Seit Jahren hinterlassen sie in
London, Paris oder München
ihre Spuren: die Söhne von
Muammar al-Gaddafi. Ihr Vater
hat der Schweiz den „Heiligen
Krieg“ erklärt. Europa ist hilflos.
Ausland
Panorama: Kalter Krieg zwischen den USA
und der Türkei / Griechenlands Außenminister
über die Schuldenkrise / Nordkorea baut
den Senegalesen eine Freiheitsstatue ............. 87
Europäische Union: Der Seiltanz der
Catherine Ashton .......................................... 90
Lateinamerika: Wie die Deutschen
den Aufschwung verpassten .......................... 93
Libyen: Der Gaddafi-Clan führt
Europa vor ..................................................... 94
Atomwaffen: Amerikas Pläne einer
noch moderneren Raketenabwehr
empören den Kreml ....................................... 97
Debatte: Russland in die Nato? .................... 100
Sudan: Warum Afrikas größtem Land
die Teilung droht .......................................... 102
Global Village: Die Schuhe der
früheren philippinischen Präsidentengattin
Imelda Marcos .............................................. 106
Kultur
Szene: „Die Demütigung“ – das neue Buch
von Philip Roth / Friedrich Nietzsches Leben
und Gedankenwelt als Comic ....................... 108
Musik: Die Memoiren der Punk-Poetin
Patti Smith .................................................... 110
Krisen: SPIEGEL-Gespräch mit der
Medienwissenschaftlerin Miriam Meckel über
Burnout und die Beziehung zu Anne Will .... 113
Theater: Der dänische Dogma-Regisseur
Thomas Vinterberg bringt am Wiener
Burgtheater „Das Begräbnis“ heraus ........... 120
Bestseller ..................................................... 121
Essay: Henryk M. Broder über die
merkwürdig friedfertige Position deutscher
Intellektueller in der Islamdebatte ............... 122
Literaturkritik: „Gift und Schatten und
Abschied“ von Javier Marías ....................... 125
Gaddafi
Politik im Datenchaos
Seiten 33, 146
Noch nie haderte die Bun-
desregierung stärker mit
dem Datenschutz als zurzeit.
Ganz gleich ob „Google
Street View“ oder Vorrats-
datenspeicherung: Die Regie-
rungsmitglieder können
sich nicht auf eine gemein-
same Linie einigen.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Hirnschlagwarnung für
40-Jährige / Rockmusik im Kampf gegen
den Borkenkäfer ........................................... 126
Seuchen: Weltkampagne gegen
die Schweinegrippe – die Chronik
einer Massenhysterie .................................... 128
Automobile: Warum sterben nur Amerikaner
an Toyotas Bremsproblemen? ....................... 134
Erziehung: Die Entwicklungspsychologin
Lieselotte Ahnert über die richtige
Förderung von Kleinkindern ........................ 136
Rechenzentrum Karlsruhe
Tod in der Psycho-Praxis Seite 42
In Berlin steht ein Therapeut vor Gericht, in dessen Praxis zwei Patienten an
einer Überdosis Ecstasy starben. Die Richter müssen auch klären, welche
Verantwortung die Patienten für ihr eigenes Leben hatten.
Sport
Szene: Schadensersatzklage gegen
Schiedsrichter Kempter? / Ein junger Brite
läuft von Schottland nach Paris .................... 139
Autorennen: Wie die Rückkehr von Michael
Schumacher die Formel 1 elektrisiert ........... 140
Burnout-Geständnis Seite 113
Die Medienprofessorin Miriam Meckel stand
als Wissenschaftlerin und Partnerin von Anne
Will im Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit,
als sie plötzlich zusammenbrach. Im SPIEGEL
berichtet Meckel nun von ihrem Burnout: „Ich
war absolut verzweifelt.“
Medien
Trends: Hat der Wirtschaftsjournalismus
in der Krise versagt? / Vodafone will
Erotik-Apps erlauben ................................... 145
Internet: Die Regierung will
Google & Co. bremsen ................................. 146
Briefe ............................................................. 10
Impressum, Leserservice ............................. 152
Register ........................................................ 154
Personalien .................................................. 156
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 158
Titelbild: Illustration Tim O’Brien für den SPIEGEL
Meckel, Will
DER SPIEGEL 10/2010
7
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Briefe
„Ja, was bitte wäre denn eine
andere, irgendwie akzeptable
Lösung gewesen als der Rück-
tritt? Daraus jetzt ein Epos der
Standhaftigkeit zu machen
ist schon sehr gewagt.“
Peter Dennerlein aus Fürth in Bayern zum Titel
„Mensch Käßmann – Vom Umgang mit der Schuld“
le Gedanken gehen mir durch den Kopf,
unter anderem der Schlager von Udo
Jürgens: „Der Teufel hat den Schnaps
gemacht, um uns zu verderben!“ Es ist
jedenfalls nicht auszuschließen, dass sel-
biger Besungener wie auch andere kon-
servative Herren sich still ins Fäustchen
lachen, zumal Frau Käßmann ihnen und
ihren etwaigen Steinewürfen mit ihrem
raschen Rücktritt zuvorgekommen ist.
LEMGO (NRDRH.-WESTF.)
SILVIA PFEIFFER-KUEBART
SPIEGEL-Titel 9/2010
Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Mar-
got Käßmann ist nicht vergleichbar mit
irgendwelchen Promis, seien es Sportler-
größen, Künstler, Politiker und deren mehr
oder weniger beliebige Moral. Mit Letzte-
ren auch dann nicht, wenn sie meinte, sich
mit rigorosen Beurteilungen und kom-
promisslosen Forderungen ins politische
Tagesgeschäft einmischen zu müssen. Die
evangelische Kirche will mehr: Sie möchte
moralischer Kompass für alle Lebensbe-
reiche sein. Das kann sie aber nur, wenn
wenigstens ihre höchsten Repräsentanten
ihren Postulaten gerecht werden und eben-
diese Maßstäbe auch bei sich anlegen.
ELMENHORST (MECKL.-VORP.)
Es bleiben viele Fragezeichen
Nr. 9/2010, Titel: Mensch Käßmann – Vom Umgang
mit der Schuld
Das Unterbewusstsein trinkt mit. Vielleicht
war es Frau Käßmann leid, in einer unmo-
ralischen Welt als moralische Instanz vor-
geführt zu werden. So hat sie die erste Ge-
legenheit genutzt, um dieser Scharade ein
Ende zu machen. Wir werden sie in der Po-
litik, die verzweifelt glaubwürdige Medien-
talente sucht und braucht, wiedersehen.
BERLIN
Bitte, lassen Sie die Kirche im Dorf! Der
„Mensch Käßmann“ hat am Steuer seines
Dienstwagens mit 1,54 Promille bei Rot
eine Ampel passiert und kann seinem
Gott danken, dass er keinen Menschen
verletzt oder gar getötet hat. Frau Käß-
manns Rücktritt als Bischöfin und als
EKD-Ratsvorsitzende war folgerichtig
und selbstverständlich. Zum Teufel mit
all jenen, die nun versuchen, Frau Pastorin
Käßmann zur Heiligen hochzustilisieren.
HAMBURG
HARTWIG SCHULTE-LOH
DIETLIND KRUSE
MARTIN UND MARGARETE KUMMER
Wer mit 1,54 Promille noch in der Lage
ist, sich Gedanken darüber zu machen,
dass der eigene Wagen aufgebrochen wer-
den könnte, dürfte vor wirklich ernsthaf-
ten Fragen stehen. Vor ernsthafteren je-
denfalls als der Frage nach einem Rück-
tritt von öffentlichen Ämtern. Andere
Menschen würden wohl nicht mal ihren
geparkten Wagen wiederfinden können.
HAMBURG
Frau Käßmann repräsentierte für mich auf
unangenehme Weise das Gutmenschen-
tum. Klugheit, ja – aber gepaart mit mora-
lischer Überheblichkeit und Selbstgefällig-
keit. Immerhin hat ihr schneller Rücktritt
meinen Kirchenaustritt verhindert.
GÜTERSLOH
Theologin Käßmann
Zur Heiligen hochstilisiert
THOMAS JACOBSEN
DR. HANS-JOACHIM EBERHARD
Ich wünschte, die Kinderschänder aus der
katholischen Kirche würden so konse-
quent handeln und von ihren Ämtern zu-
rücktreten wie Frau Käßmann!
BERLIN
Armseliger Erklärungsversuch
Nr. 8/2010, Kirche: Im Missbrauchsskandal fordert die
Bundesregierung lückenlose Aufklärung
Das Negative steht bei Ihnen ja oft im Vor-
dergrund. Wie erbaulich, ja erfrischend –
und geradezu Hoffnung schaffend – ist es
diesmal. Da wird jemand, der zweifelsfrei
Mist gebaut hat, nicht gnadenlos verurteilt,
sondern mit viel Empathie behandelt.
ALTFRIESACK (BRANDENB.)
HELLA MEY
In den Jahren 1961 bis 1962 wurde ich als
Schüler eines deutschen Internats des Re-
demptoristen-Ordens im niederholländi-
schen Glanerbrug mehrfach durch den
priesterlichen Leiter des Internats miss-
braucht. Ich erlitt einen tiefen Schock, der
in der Folge zu einem totalen Schulversa-
gen führte. Getrieben von Selbstmordge-
danken, musste ich mich jahrelang in in-
tensive psychotherapeutische Behandlun-
SEBASTIAN KILIAN
Zu schön, um wahr zu sein! So dachte
ich, als die EKD-Synode knapp 500 Jahre
nach der Reformation eine (geschiedene)
Frau zur obersten Bischöfin Deutschlands
wählte. Nun musste Margot Käßmann zu-
rücktreten, das war sie wohl tatsächlich
ihrem Amt und sich selbst schuldig! Den-
noch bleiben viele Fragezeichen, und vie-
Ergreifend, mit Liebe und von Herzen
kommender Hochachtung geschrieben.
Trotzdem meine ich: Weniger wäre mehr
gewesen. Das empfinde ich auch beim
Betrachten des verklärten Titelbildes des
„Menschen Käßmann“.
CREMLINGEN (NIEDERS.)
GEORG BERKES
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Titel Wie gefährlich ist die Krise für den Euro?
www.spiegel.de/forum/Euro
Datenschutz Wie kann der Staat Google & Co. besser
kontrollieren? www.spiegel.de/forum/Datenkontrolle
Impfschutz Bilanz der Schweinegrippe –
Sind die Deutschen ein Volk von Hysterikern?
www.spiegel.de/forum/Impfschutz
„Mensch Käßmann“ – sowohl das Titel-
bild als auch die Geschichte sind hervor-
ragend. Allerdings schade, dass sie die
Augen zu hat. Es war alles andere als eine
„Augen zu und durch“-Aktion à la Alt-
haus oder Koch. Der „Mensch“ Käßmann
hat einen Fehler gemacht, aber tatsäch-
lich neue Maßstäbe gesetzt, was den Um-
gang mit Fehltritten oder Schuld angeht.
BRUCHSAL (BAD.-WÜRTT.)
MARKUS WITTIG
10
DER SPIEGEL 10/2010
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin