Der Spiegel 2010 38.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN - MAGAZIN
über die Bilanz ihrer Politik gegen Hunger, Armut und Umweltzerstörung. Sie
ist schockierend: Über 900 Millionen Menschen hungern – weit mehr als vor zehn
Jahren. SPIEGEL-Redakteure haben auf mehreren Kontinenten nach den Gründen
geforscht. Christian Schwägerl, 42, reiste zu indischen Kleinbauern, Jens Glüsing,
49, sprach in Brasilien mit einem Zuckerrohrarbeiter. Horand Knaup, 51, traf
kenianische Bauern, die um ihre Existenz kämpfen, Petra Bornhöft, 59, besuchte
internationale Konferenzen, auf denen die Zukunft der Landwirtschaft beraten
wurde. Vor zwei Wochen traf sie in Ber-
lin den früheren Uno-Generalsekretär
Kofi Annan, 72, der eine „deutsche Füh-
rungsrolle“ im Kampf gegen den Welt-
hunger anmahnte. Die SPIEGEL-Leute
halten eine Welt ohne Hunger für
realisierbar. „Wir brauchen eine neue
Grüne Revolution, die Kleinbäuerinnen
und ökologische Technologien ins Zen-
trum rückt“, so Schwägerl (Seite 158).
Bornhöft, Annan in Berlin
zu bleiben? Die Ratschläge, die SPIEGEL-Redakteurin Samiha Shafy, 30,
von den drei New Yorker Geschwistern Kahn bekam, könnten unterschiedlicher
kaum sein: Helen, 108, rauchte und feierte zeitlebens gern, ihr Bruder Irving, 104,
empfahl Rohkost und viel Bewegung, während Peter, 100, Sport verabscheut. Ge-
meinsam war dem Trio, so Shafy, „ein wacher Geist, die Vielseitigkeit der Interessen
und die ungebrochene Neugier auf das Leben“.
Als sie Irving Kahn, den ältesten Investor an der
Wall Street, in seinem Büro interviewen wollte,
stellte erst einmal der alte Herr die Fragen. Wor-
über sie denn sonst so schreibe, fragte er Shafy
und ließ sich ihre Reportage über irakische Natur-
schützer aus dem Internet herunterladen. Wie die
SPIEGEL-Frau denn die Lage in dem Zweistrom-
land einschätze, wollte er wissen. „Was denken
Sie, wann kommt der richtige Moment, in iraki-
sches Öl zu investieren?“, fragte der 104-Jährige.
Shafy riet, nichts zu überstürzen (Seite 152).
Irving Kahn, Shafy in New York
Kinder sitzen bei Tisch, und plötzlich taucht die Frage auf, was für ein Tier der
leckere Sonntagsbraten früher einmal war, ob es ein gutes Leben hatte und wie es
geschlachtet wurde. Der Frage „Darf man Tiere essen?“ widmet „Dein SPIEGEL“,
das Nachrichten-Magazin für Kinder, eine Titelgeschichte. Sie
klärt über die Folgen des Fleischkonsums für Tier, Mensch
und Umwelt auf – und über den Einfluss, den Verbraucher
darauf haben. Weitere Themen im Heft: Kinderreporter be-
fragen Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel, 47, zur Hilfe
für die Flutopfer in Pakistan, und die Kinderbuchautorin Cor-
nelia Funke, 51, gibt über ihren neuen Roman „Reckless“ Aus-
kunft. Außerdem werden die herausragenden neuen Kinder-
und Jugendbücher dieses Herbstes vorgestellt. „Dein SPIEGEL“
erscheint an diesem Dienstag und kostet 3,40 Euro.
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 38/2010
5
H aus m itteilung
20. September 2010 Betr.: Hunger, Hundertjährige, „Dein SPIEGEL“
S taats- und Regierungschefs aus aller Welt debattieren diese Woche in New York
W ie schafft man es, 100 Jahre alt zu werden und dabei gesund und lebensfroh
I n wohl jeder Familie kommt es früher oder später zu dieser Situation: Eltern und
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In diesem Heft
Titel
Das teure Öko-Gewissen – weshalb
das Klimakonzept der Regierung kaum
zu realisieren ist ............................................. 88
Eine Emdener Werft sieht ihre
Zukunft nicht mehr im Schiffs-, sondern
im Windgeschäft ............................................ 94
Wulffs Fehlstart
Seite 24
Ein Urlaub mit Fragezeichen,
die voreilige Rücktritts-
forderung an Duisburgs
Oberbürgermeister, die
Vermittlung im Fall
Sarrazin – mit Christian
Wulff sollte ein Polit-Profi
Bundespräsident werden,
jetzt hagelt es Fehler.
Auch wenn mancher Vor-
wurf überzogen ist, steigt
der Druck: Mit seiner Rede
zum 3. Oktober muss der
Befreiungsschlag gelingen.
Deutschland
Panorama: Arbeitsministerium warnt vor
Problemen bei der geplanten
Hartz-IV-Reform / Bundeswehr zieht
„Tornado“-Aufklärer aus Afghanistan ab /
Ex-Guantanamo-Häftlinge werden
nicht überwacht .............................................. 19
Bundespräsident: Warum Christian Wulff
noch nicht Tritt gefasst hat ............................. 24
Affären: Christian Wulffs Ex-Wahlkampfchef
soll illegal Personal und Geld der
Wolfsburger Stadtwerke genutzt haben ......... 28
CDU: Der Zweikampf um den Vorsitz des
nordrhein-westfälischen Landesverbands ....... 32
Grüne: SPIEGEL-Gespräch mit
Fraktionschefin Renate Künast über den
Höhenflug in den Umfragen und sinkende
Chancen für Schwarz-Grün ............................ 34
Brandenburg: Macht ein verschwundener
Laptop den Innenminister erpressbar? ........... 36
SPD: Der neue Partei-Liebling
Heinz Buschkowsky ....................................... 38
Verkehr: Ein Kieler Fuhrunternehmer
wehrt sich vor Gericht gegen
die vielen Lkw-Überholverbote
auf Autobahnen ............................................. 41
Strafjustiz: Entscheiden den
Mannheimer Kachelmann-Prozess
am Ende die Gutachter? ................................. 42
Wulff
Milliardengrab HRE Seite 98
In Berlin wächst die Wut über die staatseigene HRE, die schon wieder nach
staatlichen Garantien ruft – und die Sorge, ob die Bank tatsächlich zu retten
ist. Die Risiken trägt auch in Zukunft der Steuerzahler.
Blühende Landschaften auf Papier Seite 50
Die „Super Illu“, Lieblingszeitschrift der Ostdeutschen, erzielt Rekordauflagen
mit Geschichten über Stars, die im Westen keiner kennt. Ein Chefredakteur
aus Bayern verwandelt den Osten einmal pro Woche in eine bunte Erlebniswelt.
Gesellschaft
Szene: Mission mit dem Skateboard / Sachbuch
über das Berliner Problemviertel Wedding .... 47
Eine Meldung und ihre Geschichte –
Wie eine Friseurin ihr Einkommen mit
Strumpfhosen aufbessern wollte .................... 48
Deutsche Einheit: Der märchenhafte Erfolg
der ostdeutschen Zeitschrift „Super Illu“ ....... 50
Ortstermin: Mönchengladbacher Bürger
protestieren gegen eine Islamschule ............... 58
Entführungen: SPIEGEL-Gespräch mit
der ehemaligen Geisel Ingrid Betancourt
über die Folgen ihrer sechsjährigen
Gefangenschaft ............................................... 61
Justiz: Im Gefängnis der Kleinstadt Werl
leben 60 Sicherungsverwahrte, die nun
teilweise freikommen ..................................... 66
Wirtschaft
Trends: Lufthansa fliegt mit dem Jumbo
durch Deutschland / Siemens-Problemsparte
bricht ein / Deutsche Banken
brauchen weitere 50 Milliarden Euro
Eigenkapital ................................................... 87
Banken: Die Skandalbank HRE kämpft
weiter ums Überleben .................................... 98
Gesundheit: Wie die Pharmalobby das neue
Arzneimittelgesetz beeinflusst ...................... 102
Großprojekte: SPIEGEL-Streitgespräch
zwischen Bahn-Chef Rüdiger Grube
und dem grünen Verkehrsexperten
Winfried Hermann über „Stuttgart 21“ ......... 112
Konzerne: In der jüngsten Telekom-
Affäre macht auch die Staatsanwaltschaft
keine glückliche Figur ................................... 116
Sozialstaat: Was folgt auf den Zivildienst? ... 118
Attacke auf die Lady Seite 168
Stephanie zu Guttenberg pflegt ihr konservatives Image: Die
Frau des Verteidigungsministers attackiert Popstars wie
Lady Gaga: Sie seien pornografisch und jugendgefährdend.
8
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Ausland
Panorama: Abfuhr für Israel in Brüssel /
Angst vor weiterer Gewalt in Tibet .............. 120
USA: Ein neuer Star beflügelt die Tea Party ... 122
Frankreich: Die Einsamkeit des
Nicolas Sarkozy ............................................ 124
Schweiz: Wie zeitgemäß ist Europas
seltsamste Regierung? ................................... 126
Russland: Der Kampf des Kreml gegen
Moskaus Oberbürgermeister ......................... 128
Afghanistan: Die milliardenschweren
Projekte der ausländischen Helfer ................. 130
Global Village: Der Sexshop von Manama .... 139
Sport
Szene: Yachtkonstrukteur Rolf Vrolijk über die
Zulassung von Katamaranen beim America’s
Cup / Umstrittener Uefa-Mitarbeiter soll
DFB-Schiedsrichter denunziert haben .......... 144
Golf: Für den deutschen Weltklassespieler Martin
Kaymer liegt die Zukunft in den USA .......... 146
Fußball-Wettskandal: Der inhaftierte
Zockerkönig Ante Sapina packt aus ............. 148
Rechtsruck bei den Republikanern Seite 122
Konservative Tea-Party-Anhänger wie Christine O’Donnell in Delaware
haben bei den Vorwahlen ihre republikanischen Konkurrenten besiegt. Die
Verachtung der Parteirechten für die Washingtoner Eliten wird nun die
Kongresswahlen prägen.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Kleider aus der Sprühdose / Archäologe
fordert Persönlichkeitsrechte für Mumien ..... 150
Genetik: Worin liegt das Geheimnis der
Hundertjährigen? .......................................... 152
Bildung: Warum die meisten Studenten
so wenig fürs Studium tun ............................ 156
Ernährung: Die Uno sucht neue Wege
im Kampf gegen den Hunger ........................ 158
Automobile: Die erste A-Klasse von
Mercedes mit Elektroantrieb ......................... 164
Bummelnde Studenten Seite 156
Studenten klagen über wachsenden Leistungsdruck. Nun zeigt eine Studie:
Die meisten büffeln wenig fürs Studium, der mittlere Aufwand liegt nur bei
26 Wochenstunden. Das Leben außerhalb der Uni ist offensichtlich wichtiger.
Kultur
Szene: Volksbegehren in Zürich gegen ein
Projekt des Künstlers Thomas Demand ........ 167
Konservatismus: Stephanie zu Guttenbergs
Kreuzzug gegen Lady Gaga .......................... 168
Essay: Rüdiger Safranski über Arthur
Schopenhauer ............................................... 171
Musik: Kinshasa beheimatet das einzige
Symphonieorchester Zentralafrikas .............. 174
Autoren: Herta Müllers Freund Oskar Pastior
als Securitate-IM enttarnt ............................. 176
Schriftsteller: SPIEGEL-Gespräch mit
dem britischen Autor Ian McEwan über
seinen Klimaforscher-Roman „Solar“ ........... 178
Bestseller ..................................................... 181
Integration: Warum die Sarrazin-Debatte
Einwanderer wieder in die Opferrolle bringt ... 182
Aus Angst vor Exzessen schränken Internetforen
ihre Kommentarfunktionen ein .................... 183
Theaterkritik: „Verrücktes Blut“, aufgeführt in
Berlin-Kreuzberg, gilt als Stück der Saison ... 184
Ingrid Betancourt: Das Leben danach
Seite 61
2322 Tage war die Kolumbianerin Ingrid Betancourt in den Fängen der
Terrorgruppe Farc. Jetzt sucht sie nach einem neuen Leben. „Den richtigen Ort
für mich muss ich erst noch finden“, sagt sie im SPIEGEL-Gespräch.
Afghanistan-Helfer im Fadenkreuz
Seite 130
Medien
Trends: ZDF-Star Thomas Gottschalk über
seinen Ausflug ins Talkshow-Geschäft /
Sechsstellige Zahl von Einsprüchen gegen
Google-Dienst Street View erwartet ............. 187
Polit-PR: Der einstige ZDF-Journalist
Steffen Seibert im Stress-Test
als Regierungssprecher ................................ 188
Gutmenschen und Geldgie-
rige, Romantiker und Ent-
täuschte – das Elend in Afgha-
nistan hat ein Heer von nicht
immer seriösen Helfern an
den Hindukusch gelockt. Oft-
mals werden sie zu Opfern
der Taliban. Für Ausländer
herrscht Alarmstufe Rot.
Briefe .............................................................. 10
Impressum, Leserservice .............................. 190
Register ........................................................ 192
Personalien ................................................... 194
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 196
Titelbild: Illustration Michael Pleesz für den SPIEGEL
Umklapper: Fotos Atlaspress, POP-EYE, Action Press
US-Soldaten in Kunar
DER SPIEGEL 38/2010
9
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Briefe
„Nicht nur die Politik hat bei der
Integration versagt. Auch
die Medien haben das Thema
verschlafen. Dieser im Gegensatz
zu Herrn Sarrazins Buch
ausgewogene SPIEGEL-Bericht
war mehr als überfällig.“
Jutta Birken aus Wiefelstede in Niedersachsen zum Titel
„Das Staatsversagen – Warum Deutschland an der Integration scheiterte“
Danke für diesen Artikel, der seit Jahren
unter aufgeschlossenen Menschen disku-
tierte Missstände anschaulich zusammen-
fasst. Hätten Sie ihn auch gebracht, wenn
das Buch des vielgeschmähten Herrn Sar-
razin jetzt nicht erschienen wäre?
HALBERSTADT (SACHS.-ANH.) SABINE KLAMROTH
SPIEGEL-Titel 37/2010
Warum regen wir uns so auf über den
Biologismus von Herrn Sarrazin, über
seine These der genetisch festgelegten
Dummheit oder Gescheitheit? Wir haben
diese dumme Behauptung in unserem
dreigliedrigen Schulwesen doch immer
umgesetzt. „Begabungsgerechtigkeit“ ha-
ben wir das genannt. Integrative Schul-
systeme wären der beste Weg für eine er-
folgreiche Integration unserer ausländi-
schen Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Wie sagte man mir in Finnland und Ka-
nada: Ihr habt die Reformpädagogik er-
funden, wir haben sie umgesetzt.
LANDAU (RHLD.-PF.)
Die Rechnung zahlt der Staat
Nr. 37/2010, Titel: Das Staatsversagen – Warum
Deutschland an der Integration scheiterte
Herkunft einen nachweislich erfolgrei-
chen Weg gegangen. Die Anträge auf För-
dermittel für eine Ausweitung des Pro-
gramms wurden sämtlich abgelehnt. Die
Folgen der abgeblockten Initiativen zahl-
reicher engagierter Pädagogen müssen
wir heute tragen und ertragen, dass Popu-
listen rechter Gesinnung Beifall für ihre
unsäglichen Thesen erhalten.
GLEICHEN (NIEDERS.)
Wie kommt es eigentlich, dass gerade die
Deutschen, die in der ganzen Welt als ein
sehr reisefreudiges Volk angesehen wer-
den, solch eine übertriebene Angst vor
Überfremdung im eigenen Land haben?
BERLIN
DR. PAUL SCHWARZ
SILKE KOBOLD
Ich frage mich bei der ganzen Integra-
tionsdebatte, wie gut eigentlich die Deut-
schen in anderen Ländern integriert sind.
Ich habe Deutsche in Kenia, Südafrika
und Brasilien erlebt, und immer waren
sie unter sich. Keiner von ihnen be-
herrschte die jeweilige Sprache.
HEIDELBERG
THOMAS HENSCHKE
„Der Islam“, den die Menschen im Alltag
erleben und der in Deutschland und
Europa von bestimmten islamischen
Verbänden vertreten wird, stellt keinen
modernen, aufgeklärten Islam dar. Nicht
der Islam als Religion muss uns Sorgen
machen, sondern die Tatsache, dass die
islamischen Verbände inzwischen in vie-
len wichtigen Bereichen wie bei der Be-
stimmung von Universitätsdozenten für
Islampädagogik, Ausbildung von islami-
schen Religionslehrern und Imamausbil-
dung zunehmend Einfluss ausüben. Diese
Entwicklung ist ausschlaggebend für die
Veränderungen unserer Gesellschaft.
FRANKFURT AM MAIN DR. EZHAR CEZAIRLI
BERATERIN DER DEUTSCHEN ISLAM KONFERENZ
CHERIF DIALLO
Koranschüler in Duisburg
Wachsender Einfluss islamischer Verbände
Ich werde von einem türkischsprachigen
Arzt auf besonderen Wunsch mit Hilfe
einer türkischsprachigen Krankenschwes-
ter auf die Welt gebracht. Ich besuche
eine Schule, an der ich durch türkisch-
sprachige Lehrer an meine türkische
Sprache und Kultur herangeführt werde.
Ich werde in einem Betrieb ausgebildet,
in dem ich dank türkischer Seilschaften
einen Arbeitsplatz erhalte. Ich werde am
Ende meines Aufenthalts in Deutschland
türkischsprachig / arabisch beerdigt. War-
um sollte ich mich also assimilieren?
Gründe? Keine! Ein trotzdem glücklich
assimilierter Türke.
OSNABRÜCK
An meinem Arbeitsplatz, einer Sprach-
und Bildungsförderung im Berliner
Brennpunktbezirk Wedding, helfen 50
Lehramtsstudenten etwa 300 Jugendli-
chen mit Migrationshintergrund, bessere
Schulergebnisse zu erzielen. Trotz viel-
facher Nachfragen bei Bund, Land und
Bezirk haben sich bisher keine 40 000
Euro gefunden, um das Projekt im nächs-
ten Jahr weiterzuführen. Das ist die Rea-
lität, die im krassen Gegensatz zu den
Polit-Talkshow-Beteuerungen steht, alles
für Bildung und Integration zu tun.
BERLIN
Im Kern geht es für Migranten nur um
eine Frage: Wollen wir dazugehören oder
Fremde bleiben? Beides zusammen dürf-
te nicht gehen. Und die Rechnung wird
nicht die Türkei, sondern Deutschland
zahlen.
KORNWESTHEIM (BAD.-WÜRTT.) HEINZ SKRZIPIETZ
SERVER MUCUR
Selten hat ein Buch, das als „nicht hilf-
reich“ (Angela Merkel) disqualifiziert
wurde, sich als so hilfreich erwiesen. Und
selten war der Graben zwischen Politik
und Wählern tiefer.
SULZBURG-LAUFEN (BAD.-WÜRTT.) ROLF HOMANN
Die Parteien haben nichts zur Lösung des
Integrationsproblems beigetragen. Jetzt
verhalten sie sich so wie einst despotische
Herrscher: Sie versuchen, den Überbrin-
ger schlechter Nachrichten politisch zu
„köpfen“. Und glauben damit das Pro-
blem weiter verdrängen zu können. Das
wird aber nicht mehr gelingen.
OBERKIRCH (BAD.-WÜRTT.)
BERNHARD ZIMMERMANN
HERBERT WEBER
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Titel Können Wind, Wasser und Sonne ganz
Deutschland mit Energie versorgen?
www.spiegel.de/forum/Energieumbau
Popkultur Sind Musikvideos zu pornografisch?
www.spiegel.de/forum/Pop
Hochschulen Arbeiten Studenten zu wenig für
ihr Studium? www.spiegel.de/forum/Studienkosten
Die Kita des Studentenwerks Göttingen
ist Anfang der neunziger Jahre mit der
Unterstützung von Eltern ausländischer
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DER SPIEGEL 38/2010
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