Der Spiegel 2006 14.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
3. April 2006
Betr.: Titel, Clinton-Interview, Fußball-WM
D ie schemenhafte Szene, die der SPIEGEL auf seinem Titelbild zeigt, gehört man-
cherorts zur furchtbaren Wirklichkeit deutscher Schulen: Ein Schüler erhebt die
Faust, um einen Mitschüler zu malträtieren, den Fortgang hält ein Mittäter mit einer
weiteren Aufnahme fest (Foto unten). Nur selten werden solche Exzesse wie an einer
Hildesheimer Schule dokumentiert, zumeist geschehen Tätlichkeiten im Verborgenen.
Der Hilfeschrei von Lehrern aus Berlin-
Neukölln, die sich mit der Gewalt an ihrer
Schule überfordert sahen, überraschte SPIE-
GEL-Redakteur Peter Wensierski, 51, vergan-
gene Woche nicht. Schon vor neun Jahren
hatte er unter der Überschrift „Endstation
Neukölln“ den Verfall des Bezirks scho-
nungslos beschrieben. Mit den Redakteuren
Stefan Berg, 42, Klaus Brinkbäumer, 39,
Dominik Cziesche, 28, und Sven Röbel, 33,
recherchierte er nun wieder in dem Stadtteil,
in dem viele junge Leute, so Wensierski, „das
Gangster-Image als Auszeichnung empfinden“. Die Lage ist nicht nur in der Hauptstadt
bedrohlich: SPIEGEL-Redakteur Markus Verbeet, 31, untersuchte mit Kollegen die
Ursachen für die bundesweit zunehmende Gewalt unter Jugendlichen (Seite 22).
S ein Einfluss als Elder Statesman ist beachtlich, und als der frühere US-Präsident Bill
Clinton, 59, die Redakteure Stefan Aust, 59, und Gerhard Spörl, 56, vorigen Mon-
tag am Rande der Internationalen Konferenz zur Frühwarnung vor Naturkatastro-
phen in Bonn traf, berichtete er im SPIEGEL-Inter-
view denn auch stolz über die Erfolge seiner „Bill
Clinton Global Initiative“. Mit dem 2005 ins Leben
gerufenen Projekt will Clinton mit Unterstützung
von Staatsmännern, Wirtschaftsführern und Men-
schenrechtsorganisationen eine Politik zur Steue-
rung der Globalisierung entwickeln. Damit, so Spörl,
habe Clinton „praktisch seine eigenen Vereinten
Nationen gegründet“. Mit harten Regeln: Wer Ver-
pflichtungserklärungen etwa für Spenden abgibt und
nicht einhält, wird ausgeschlossen (Seite 116).
Clinton, Aust, Spörl
E in Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden des Landes zerrüttet die
Elfenbeinküste, friedlich ist es nur, wenn die jungen Männer auf ihren Bolzplät-
zen Fußball spielen oder das Nationalteam antritt. SPIEGEL-Reporter Ullrich Ficht-
ner, 40, traf Spieler und Funktionäre, die hoffen, dass ein Erfolg des Teams bei der
Weltmeisterschaft in Deutschland zu einem Ende der
Kämpfe beitragen könnte. „Sport und Politik“, sagt Ficht-
ner, „sind dort nicht zu trennen“ (Seite 70). Fichtners
Reportage ist eine von vielen Geschichten eines SPIEGEL
specials zur Weltmeisterschaft, SPIEGEL-Redakteure haben
auf vier Kontinenten recherchiert und erzählen von der
Faszination und der Macht des Spiels. Ergänzt wird das
Heft durch einen 34-seitigen WM-Almanach über die
Nationen und ihre Teams. „Planet Fußball“, konzipiert
von den Redakteuren Lothar Gorris, 46, Cordt Schnibben,
53, und Alfred Weinzierl, 46, ist ab Dienstag im Handel, im
Mai erscheint eine Version in englischer Sprache.
5
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
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In diesem Heft
In diesem Heft
Titel
Der verzweifelte Hilferuf der Rütli-Hauptschule
in Berlin-Neukölln offenbart die
Kapitulation vor gewalttätigen Schülern ................ 22
Tatort Schule Seite 22
Das Lehrerkollegium einer Hauptschule
im Berliner Problembezirk Neukölln
schlägt Alarm: Intensivtäter seien Vor-
bilder für die Kids, Unterricht sei kaum
mehr möglich, Gewalt an der Tages-
ordnung, schreiben sie in einem Brand-
brief an Berlins Bildungssenator Klaus
Böger (SPD). Der Eklat löst eine bundes-
weite Debatte aus, über Probleme mit
Migranten, Sinn und Unsinn von Haupt-
schulen und die Bildung von Unterprivi-
legierten-Ghettos in deutschen Städten,
wo jungen Menschen keinerlei Chancen
mehr geboten werden.
Deutschland
Panorama: Spurensuche nach den Verantwortlichen
der Bürgschaftszusage für Gasprom / CDU-Experte
drängt auf Atomendlager / Innenminister Schäuble
will Geheimdokumente freigeben .......................... 17
Bundesregierung: Auch nach den jüngsten
Landtagswahlen fehlt der
Großen Koalition der Reformschwung .................. 38
Interview mit dem hessischen Minister-
präsidenten Roland Koch über
Angela Merkels Politik der kleinen Schritte .......... 40
Sicherheit: Die Bundesregierung
interveniert gegen eine internationale Liste
von Terrorverdächtigen ......................................... 42
Außenpolitik: Schwieriger Umgang
mit der palästinensischen Hamas .......................... 44
Diäten: Interview mit dem früheren
Verfassungsrichter Hans-Joachim Jentsch über
eine Reform der Abgeordnetendiäten ................... 46
Justiz: Mit Monika Harms wird erstmals
eine Frau Generalbundesanwältin ......................... 47
Grüne: Der innerparteiliche Kampf um die
Nachfolge Joschka Fischers ist voll entbrannt ......... 48
Atomschmuggel: Deutsche Ermittler
auf der Spur dubioser
Geschäftemacher, die Iran beliefern ...................... 50
Katastrophen: Nach dem Einsturz der Eishalle
will Bad Reichenhall schnell Ruhe haben ................ 54
Aufbau Ost: Die neuen Bundesländer streiten um
die Verwendung der Milliarden-Hilfen .................. 64
Berliner Rütli-Schule
Abdul Rahmans deutsche Akte Seite 118
Fast sieben Monate lebte der afghanische Konvertit Abdul Rahman Jawid im Jahr
2000 in Passau. Den Asylantrag des Mannes, dessen Schicksal jetzt die Weltöffent-
lichkeit bewegte, lehnten deutsche Beamte wegen wirrer Erzählungen ab.
Das Ende der Bodenschätze
Gesellschaft
Szene: Internet-Programm zum Kauf
von WM-Tickets von Fifa gesperrt / Buch über
Ozeanriesen und ihre Reisen ................................. 67
Eine Meldung und ihre Geschichte ....................... 68
Fußballer: Die Nationalelf der Elfenbeinküste
wird bei der WM in Deutschland
auch um den Frieden in ihrem Land kämpfen ....... 70
Ortstermin: In Köln zeigt eine
Ausstellung, wie begehrt deutsche Trainer und
Fußballer früher in aller Welt waren ..................... 79
Seite 128
Der Hunger nach Rohstoffen war
nie größer als heute. Doch die Res-
sourcen sind begrenzt. Rohöl dürf-
te noch in der ersten Hälfte dieses
Jahrhunderts zur Neige gehen.
Auch das Ende von Gold, Erd-
gas oder Uran ist absehbar. Teil 2
der SPIEGEL-Serie beschreibt, wie
aufwendig und teuer die Förderung
schon heute ist.
Wirtschaft
Trends: Neuer Kandidat für VW /
Das Finanzministerium warnt vor
Mindest- und Kombilohn / Mehr Rechte
für ältere Arbeitnehmer .......................................... 81
Übernahmen: Heuschrecken attackieren
den deutschen Mittelstand .................................... 84
Manager: Der ehemalige Chef der Deutschen
Börse verarbeitet seine traumatischen Erfahrungen
mit Hedgefonds in einem Buch ............................. 88
Kriegsökonomie: SPIEGEL-Gespräch mit
dem Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz
über die wahren Kosten des Irak-Feldzugs ............ 90
Wirtschaftskriminalität: Kieler Strafkammer
blockiert zwei spektakuläre Verfahren .................. 94
Handel: Der Discounter Lidl setzt auf
sogenannte faire Produkte .................................... 96
Metallschmelzer
Alte Sprachen – tote Sprachen? Seiten 144, 146
Platon und Homer, Caesar und Ju-
piter – immer mehr deutsche
Schüler entscheiden sich für den
Latein- und Griechischunterricht
und haben Freude an den Mythen
der Antike. Auch TV-Moderator
Günther Jauch unterstützt den
Trend und schickt seine Töchter
aufs humanistische Gymnasium,
weil die alten Sprachen „analy-
tisches Denken“ fördern.
Ausland
Panorama: Der Siegeszug der Linkspopulisten
erreicht Peru / Tschechiens Grüne im Aufwind /
Disput um Mutter Teresa in Albanien ................... 99
Italien: Berlusconi, ein Milliardär
im Klassenkampf ................................................. 104
USA: Ungeliebt und unentbehrlich – die Debatte
um die Immigranten ............................................ 110
Jauch
6
der spiegel
14/2006
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Humanitäre Hilfe: Interview mit Ex-US-Präsident
Bill Clinton über seine „Global Initiative“ und das
bessere Gesicht Amerikas .................................... 116
Afghanistan: Die deutsche Asylakte des
Konvertiten Abdul Rahman Jawid ....................... 118
Moldau: Die geheimnisvollen Juden
von Chi≈inau ........................................................ 122
Global Village: In Hongkong tafeln im
„Spoon“ die vereinten Nationen ......................... 127
Serie
Der Kampf um die Rohstoffe (2):
Wann gehen die Ressourcen zur Neige? .............. 128
Kultur
Szene: Der britische Popsänger Seal über sein
neues Album „One Night to Remember“ / Museen
in Basel und London feiern Hans Holbein d. J. ... 141
Alte Sprachen: Wachsendes Interesse für Latein
und Griechisch an deutschen Gymnasien ............ 144
Interview mit Moderator Günther Jauch über
den Nutzen humanistischer Bildung .................... 146
Ausstellungen: Eine Frankfurter Schau zeigt,
wie Künstler die heutige Jugend sehen ................ 148
Kabarett: Eine Rundreise durch die wundersame
Welt der politischen Kalauer ............................... 150
Bestseller .......................................................... 152
Literatur: Peter Glaser über Maxim Billers
„Moralische Geschichten“ ................................... 156
Debatte: Schriftstellerin Nahed Selim plädiert
für ein neues Koran-Verständnis .......................... 158
Berlusconi
Machtkampf um Rom Seite 104
Am Sonntag wählt Italien – zwischen dem Milliardär Silvio Berlusconi und dem frühe-
ren EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi, der als nüchterner Retter antritt. Der
Premier hat schlechte Karten: Sein Land ist der kranke Mann Europas, seine Regie-
rung hat kaum etwas bewirkt, aber vielleicht rettet ihn seine Medienmacht. Über Jahr-
zehnte hat Berlusconi sich zum allgegenwärtigen Gesicht Italiens stilisiert.
Blutjung und
Wissenschaft · Technik
Prisma: Fisch ist doch nicht gesund /
Die Deutschen werden dümmer .......................... 163
Meeresforschung: Die ersten Opfer der
Klimagase in den Ozeanen .................................. 166
Psychologie: SPIEGEL-Gespräch mit
der Oberstaatsanwältin Gabriele Gordon
über sexuellen Missbrauch
und ihren neuen Kriminalroman ......................... 169
Medizin: Protonenbeschleuniger erobern
die Krebstherapie ................................................. 174
Automobile: DaimlerChrysler bringt
die US-Marke Dodge nach Deutschland .............. 178
früh erwachsen Seite 148
„Die Jugend von heute“ kommt ins Museum.
Die Frankfurter Schirn zeigt Teenager in der
Kunst als blutjunge Beautys. In der Realität aber
gilt: Während sich Mittvierziger wie Teenies be-
nehmen, wird der Nachwuchs früh erwachsen.
Der neue Typ des „Metroleszenten“ will nicht so
kindisch wirken wie seine Eltern.
Fotografie aus der Schirn-Ausstellung
Sport
Fußball: Europäische Topclubs buhlen um
Argentiniens Ausnahmetalent Sergio Agüero ...... 180
Doping: Interview mit dem Wissenschaftler
Werner Franke über Genmanipulation, die Rolle
der Medien und seinen Prozess gegen die ARD ... 183
Saures für Riffe Seite 166
Kohlendioxid lässt die Ozeane versauern. Schon dro-
hen sich die kalkhaltigen Skelette mariner Lebewesen
aufzulösen. Besonders leiden die wenig erforschten
Kaltwasserriffe. Viele von ihnen könnten noch in die-
sem Jahrhundert verschwinden.
Medien
Trends: Arenas ehrgeizige Pläne / Doku-Soap
mit Tatjana Gsell und ihrem Prinzen ................... 187
Fernsehen: Interview mit Désirée Nosbusch
zum Zweiteiler „Eine Liebe in Saigon“ ................ 188
Vorschau / Rückblick ............................................. 189
TV-Shows: Auf immer mehr Sendern
wimmelt es von Astrologen, Hellsehern
und Kartenlesern ................................................. 190
Models: Die Siegerin der Casting-Show
„Germany’s Next Topmodel“, Lena Gercke,
über ihre Angst vor dem Scheitern ...................... 192
Kaltwasserkoralle
Sternstunden im Fernsehen Seite 190
Esoterische Call-In-Shows sind angesagt auf
deutschen Bildschirmen, zahlreiche Hellseher
und Astrologen geben zweifelhaften Rat – und
ein kleines Berliner Unternehmen profitiert.
Briefe ..................................................................... 8
Impressum, Leserservice ................................ 194
Chronik ............................................................... 195
Register .............................................................. 196
Personalien ........................................................ 198
Hohlspiegel /Rückspiegel ................................ 200
Titelbild: Foto BILD ZEITUNG
Astro TV
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Briefe
globalen Energiekrise spielen Sie – gestützt
auf Prognosen der Deutschen Shell (!) – auf
fatale Weise herunter. Studien in zahl-
reichen Ländern belegen, dass eine Voll-
versorgung mit erneuerbaren Energien
technisch und wirtschaftlich möglich ist. Ein
Beispiel sind die Berechnungen des Energie-
experten und Bundestagsabgeordneten
Hermann Scheer, den die Right Livelihood
Award Stiftung 1999 mit dem Alternativen
Nobelpreis ausgezeichnet hat. Die ihm und
anderen Abgeordneten zu verdankende
Verdoppelung des Stromanteils erneuerba-
rer Energien in Deutschland in nur fünf Jah-
ren gilt international als richtungsweisend.
Stockholm Ole von Uexküll
Right Livelihood Award Foundation
„Schuld an allem ist
Zeus, hätte er damals
Europa nicht aus
Kleinasien entführt, hätten
wir jetzt das Öl.“
Prof. Dr. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger aus Bad Dürkheim zum Titel
„Der neue Kalte Krieg – Kampf um die Rohstoffe“
SPIEGEL-Titel 13/2006
Können, hier dagegenzuhalten. Hier hätte
man sicherlich mit Entwicklungshilfegeldern
und Private Partnership einiges Sinnvolles
bewegen und die eigene Kompetenz inter-
national darstellen können.
Maisach (Bayern)
Finale Krise
Nr. 13/2006, Titel: Der neue Kalte Krieg –
Kampf um die Rohstoffe
Im Kalten Krieg um Rohstoffe und Ener-
gien haben wir doch dank Gerhard Schrö-
der einen kleinen Vorteil: Eine Gaspipeline
direkt durch die Ostsee und unseren Ver-
treter im Aufsichtsrat von Gasprom. Wet-
ten, dass „Bild“-hörige Politiker und Jour-
nalisten auch nach Lektüre Ihrer Serie die
Bedeutung der Schröderschen Initiative
nicht begreifen (wollen) und immer noch
meinen, dass deutsche Politiker nach ih-
rer Abdankung keine deutschen Interes-
sen mehr vertreten dürfen, es sei denn
nach einer Schamfrist. Absonderlich.
Ludwigshafen (Rhld.-Pf.)
Es ist gut möglich, dass künftig Armeen
losgeschickt werden mit der Parole „Volk
ohne Energie“. Europa muss den erneuer-
baren Energien höchste Bedeutung geben.
Dies ist der einzige Weg, unsere Abhän-
gigkeit zu mindern oder vielleicht zu be-
seitigen. Zusätzlich werden so neue Indu-
strien entstehen, weil alle anderen Länder
sich für diese Techniken interessieren.
Wann wird es zum Beispiel so weit sein,
dass man Heizungen mit Bioöl betreibt?
Alzey (Rhld.-Pf.)
Werner Dollansky
Der SPIEGEL beschreibt Aspekte der fina-
len Krise des kapitalistischen Wirtschafts-
systems und Folgen seiner systemimma-
nenten Ausbeutung menschlicher und
natürlicher Ressourcen, die auf globaler
Ebene nun umschlägt in irreversibles Cha-
Rolf Jansen
Dr. Dieter Hoffmann
Schier unendliche Dreistigkeiten
Nr. 12/2006, Altersversorgung: Millionen Beitragszahler
stehen vor einem finanziellen Debakel
Auf der Frühjahrstagung der Deutschen
Physikalischen Gesellschaft vergangene
Woche in München wurde berichtet, dass
nicht die ausreichende Verfügbarkeit fossi-
ler Energie das künftige Hauptproblem der
Menschheit sei, sondern die mit deren stän-
dig wachsender Nutzung verbundene mas-
sive und auch für Europa bedrohliche Kli-
maänderung. Es wurde sogar von einer er-
forderlichen Renaissance der Atomenergie
und dem Voranbringen der Fusionstechnik
(ITER) gesprochen. Nur die Bereitstellung
ganz neuer Verfahren zur inertialen
Energiewandlung (die in Bearbeitung sind)
wird in der Lage sein, durch konkurrenzlos
niedrige Kosten auch mit Kleinanlagen den
globalen Verbrauch der viel teureren fossi-
len Energien schließlich abzubremsen.
Stuttgart
Ein Staat, der Gesetze rückwirkend ändert,
muss sich nicht wundern, dass er zukunfts-
wirkend etwas verliert: das Vertrauen
seiner Bürger. Oder anders ausgedrückt:
„Wie die Finsternis der Sonne großen Jam-
mer bedeutet und verursacht, also bringen
auch der Obrigkeit Fehler und Irrtümer
großen Schaden!“ (Kaiser Karl V.)
Bergheim (Nrdrh.-Westf.)
Britische Truppen im Irak (2003)
Kampf um Energiereserven
os (Klimaveränderung). Die Frage lautet
einmal mehr: Wie kann eine Wirtschafts-
weise noch beizeiten überwunden werden,
deren Widersprüche die Lebensgrundlagen
der technischen Zivilisation zerstören?
Valens (Schweiz)
Knut Peter Christ
Statt in die private Krankenversicherung
zu gehen, die lange für mich billiger gewe-
sen wäre, habe ich in der gesetzlichen an-
dere solidarisch mitfinanziert. Und was ist
der Dank dafür? Ich muss jetzt so viel zah-
len wie nie zuvor! Mein letzter Beitrag als
Berufstätige zur gesetzlichen Kranken- und
Pflegeversicherung betrug 245 Euro im
Christian Beyerle
Sie beschreiben mit erschreckender Klar-
heit die politischen und wirtschaftlichen
Verwerfungen durch das letzte Aufbäumen
des fossilen Energiesystems. Doch das Poten-
tial erneuerbarer Energien zur Lösung der
Dr. Manfred Böhm
Das mögliche Szenario für 2012 ist sicherlich
nicht nur in den Köpfen der CIA-Agenten
verankert. Der Kampf um die Energie-
reserven hat schon längst begonnen, und
Deutschland täte gut daran, geeignete eige-
ne Strategien zu entwickeln. Ich habe kürz-
lich in Namibia erlebt, wie die Chinesen an
den Epupa-Wasserfällen ein Staudamm-
projekt an der ansässigen Bevölkerung, den
Himba, vorbei durchziehen wollen. Dabei
ist dieses Land mit 330 Sonnentagen geseg-
net und wäre prädestiniert als Großeinsatz-
gebiet für Solartechnologie. Warum hat die
Bundesrepublik nicht die Kraft und das
Vor 50 Jahren der spiegel vom 4. April 1956
Wiederaufnahme des Schmeißer-Prozesses Adenauer gegen den
SPIEGEL. Der Kanzler auf Urlaub Überraschender Quartierwechsel.
Missachtung des Kündigungsschutzes durch Besatzer Beispiel
für amerikanische Extratouren. Untersuchungsbericht über US-
Kriegsgefangene in Nordkorea Gelungene Gehirnwäsche. Psychologie
bei der britischen Luftwaffe Ethos und Trieb. Autorin Françoise
Sagan „Das kleine Ungeheuer“.
Diese Artikel sind im Internet abzurufen unter www.spiegel.de
oder im Original-Heft unter Tel. 08106-6604 zu erwerben.
Titel: Staatssekretär Hans Globke
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