der spiegel wrzesień 2008 - die Biologie des Erfolgs.pdf

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Die Biologie des Erfolgs
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
22. September 2008
Betr.: AUB, Syrien, Doig, SPIEGEL-Buch
W es Brot ich ess, des Lied ich sing – eine althergebrachte Redensart hatten sich
Obere der Siemens AG zu eigen gemacht, als sie Anfang der neunziger Jahre
versuchten, Betriebsräte von eigenen Gnaden zu etablieren. Mit vermutlich rund
50 Millionen Euro förderte das Unternehmen den geheimen Aufbau der Arbeitsge-
meinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB); die Marionetten-Gewerkschaft
sollte zur Gegenspielerin der mächtigen IG Metall werden. Der frühere AUB-Chef
Wilhelm Schelsky, 59, steht nun vor Gericht, weil er ziemlich viel Siemens-Geld
für private Zwecke abgezweigt haben soll. Als die SPIEGEL-Redakteure Jürgen Dahl-
kamp, 43, Gunther Latsch, 48, und Jörg Schmitt, 41, recherchierten, was Schelsky
angetrieben haben mag, fanden sie manches Indiz für einen „schleichenden Realitäts-
verlust“ (Latsch). Im vorpommerschen Greifswald etwa, wo der Sohn des Soziologen
Helmut Schelsky den Greifswalder Sportverein 04 sponserte, wollte er obendrein
ein Feinschmeckerrestaurant der Spitzenklasse eröffnen – in einem Plattenbau am
Sportplatz. Wochenlang sichteten Dahlkamp, Latsch und Schmitt mit ihren Kollegen
Dinah Deckstein, 53, und Janko Tietz, 35, Akten und sprachen mit Insidern über den
Fall. Am Ende zeigte sich, dass nicht nur Siemens Schelskys Fähigkeit zu verdeckten
Operationen nutzte. „Auch zahlreiche andere Firmen hatten keine Skrupel, mit
Schelsky darüber nachzudenken, wie man bei einer Betriebsratswahl willfährige
Mitarbeiter durchdrücken kann“, sagt Schmitt (Seite 96).
„Schurkenstaat“, doch europäische Staaten
und selbst der frühere Erzfeind Israel bemühen
sich um Kontakte zu Damaskus. Aber wie wird
Syriens geheimnisvoller Präsident Baschar al-
Assad, 43, seine Schlüsselrolle im Nahen Osten
nutzen? Erich Follath, 59, Diplomatischer Kor-
respondent des SPIEGEL, sprach mit Regime-
kritikern und mit Assad-Vertrauten wie Seiner
Eminenz Ahmed Badr al-Din Hassun, 59, dem
sunnitischen Großmufti des Landes. Der zeigte
sich, so der SPIEGEL-Mann, „erstaunlich optimistisch, dass ein Frieden mit Israel in
Reichweite ist“. Assad selbst werde, fürchtet Follath, „einen hohen Preis dafür ver-
langen, Teheran womöglich vom Bau der Atombombe abzuhalten“ (Seite 114).
F ür die USA ist Syrien noch immer ein
Follath, Hassun
idyll – dem Kult um seine Person und seine Bilder hat
sich der britische Maler Peter Doig, 49, entzogen, als er 2002
auf die Karibikinsel Trinidad umsiedelte. SPIEGEL-Redak-
teurin Ulrike Knöfel, 39, begleitete den Künstler, für dessen
Arbeiten auf Auktionen Millionen gezahlt werden, dort ein
paar Tage lang. Als weltferner Aussteiger, vertraute er Knö-
fel an, wolle er nicht gelten, „das Leben in der Londoner
Kunstszene vermisse ich allerdings auch nicht“ (Seite 150).
Knöfel, Doig
SPIEGEL aus Asien berichtet. Als Korrespondent war er unter
anderem in China, Vietnam, Kambodscha, Nepal und Indien unterwegs,
er brachte den Lesern die Politik, die Kultur und auch die Spiritualität
dieser Länder nahe. Terzani starb 2004, bei der DVA ist jetzt das
SPIEGEL-Buch „Asien, mein Leben“ mit seinen besten Reportagen
erschienen. Es kostet 19,95 Euro.
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
39/2008
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P almen und Papayas umgeben ihn in seinem Dschungel-
E in Vierteljahrhundert, von 1972 bis 1997, hat Tiziano Terzani für den
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In diesem Heft
Titel
Geld oder Liebe – die wahren Unterschiede
zwischen den Geschlechtern ............................ 52
SPIEGEL-Gespräch mit der Entwicklungs-
psychologin Susan Pinker über die Irrtümer
der Frauenbewegung und den weiblichen
Weg zum Glück ................................................ 61
Wankende Burg
Seite 20
Der CSU um Ministerpräsident Günther
Beckstein droht bei der Landtagswahl
in Bayern der Verlust der absoluten Mehr-
heit. Es wankt jedoch nicht nur die letzte
Hochburg des politischen Konservati-
vismus: Scheitert die CSU, muss CDU-
Chefin Angela Merkel eine Debatte über
die Frage fürchten, ob sie die Union wei-
ter ohne konservative Werte und zentra-
listisch von Berlin aus führen sollte.
Deutschland
Panorama: CDU-Abgeordneter in Siemens-
Skandal verwickelt / Airbus droht mit Abbruch
der A400M-Entwicklung / Festgenommener
deutscher Islamist plante Märtyrertod .............. 15
Union: Wie geht es nach der Bayern-Wahl
weiter? ............................................................. 20
Liberale: Die Doppelstrategie
des Guido Westerwelle ..................................... 24
Hessen: Die Linke wirft ihre kommunistische
Vergangenheit ab .............................................. 26
Außenpolitik: Die US-Regierung
bekämpft die Ostseepipeline zwischen
Russland und Deutschland ............................... 28
Demokratie: Wie die Freien Wähler
das deutsche Parteiensystem
von unten aufmischen ...................................... 29
Abfall: Das Millionengeschäft mit
illegalen Müllkippen ......................................... 32
Grüne: Der Pakt der Jüngeren gegen
die Parteispitze ................................................. 35
Wissenschaft: Wie Bischöfe und Muslim-
funktionäre an Universitäten mitbestimmen .... 36
Zeitgeschichte: Die Historikerin Ute Frevert
über die Wilhelm-II.-Biografie von John Röhl ... 42
Verfassungsschutz: Nachrichtendienste
raten von Verbotsverfahren gegen Scientology ab 46
Beckstein, Merkel
des Mülls Seite 32
Seit Jahren darf Müll nicht mehr
deponiert werden. Doch das Ver-
brennen ist teuer, und so landen
jährlich Hunderttausende Ton-
nen auf illegalen Kippen. Fahn-
der haben die Spur des Mülls auf-
genommen und entdecken Kies-
gruben voller Abfälle. Bei ihren
Ermittlungen sind sie auch auf
kriminelle Netzwerke gestoßen –
nach italienischem Vorbild.
Gesellschaft
Szene: Bodybuilding für Frauen in
Afghanistan / Interview mit Autor
Wolfgang Prosinger über die Begleitung
eines Sterbenden .............................................. 49
Eine Meldung und ihre Geschichte – warum
ein Rettungshubschrauber, der im Halteverbot
landet, angezeigt wurde ................................... 50
Sozialdemokraten: Das Personal
von morgen offenbart, dass Politiker kein
Beruf mehr für die Eliten ist ............................. 68
Ortstermin: Wie die Stadt Düsseldorf
aus einem selbständigen Unternehmer
einen Hartz-IV-Empfänger macht .................... 73
Illegale Deponie
Betriebsrat vom Chef
Seite 96
Kurz vor Beginn des Prozesses ge-
gen Ex-AUB-Chef Wilhelm Schel-
sky wird deutlich: Wohl nicht nur
Siemens versuchte mit dessen Ge-
werkschaft die Mitbestimmung aus-
zuhebeln. Fast 40 Unternehmen hat-
ten dubiose Kontakte zur AUB.
Wirtschaft
Trends: Piëch bleibt / Sparkassen
lassen WestLB hängen / Steinbrück plant
Milliarden-Entlastung für Steuerzahler ............. 74
Finanzkrise: Kann der Staat
die Banken retten? ........................................... 76
Telekommunikation: Interview mit EU-
Kommissarin Viviane Reding über ihren Kampf
gegen überhöhte Mobilfunkpreise .................... 95
Konzerne: Wie Siemens die Marionetten-
Gewerkschaft AUB steuerte ............................. 96
Bahn: Ein Gutachten belegt milliardenschwere
Fehlinvestitionen ins Streckennetz .................. 103
Siemens-Zentrale in München
Der letzte Kaiser Seite 42
Ein herrschsüchtiger Egomane mit skurrilen Ma-
rotten war Wilhelm II., ein außenpolitischer Ma-
cher, der im Alleingang das Deutsche Reich
in die Katastrophe des Ersten Weltkriegs stürzte.
So sieht ihn der britische Historiker John Röhl,
der jetzt den dritten Band seiner monumentalen
Biografie des Hohenzollern vorgelegt hat. Wird er
Wilhelm II. gerecht?
Medien
Trends: Klatsch-Reporter Michael Graeter
über seine Rückkehr in die Münchner Society /
Al Gore und die Pressefreiheit ....................... 105
Fernsehen: Vorschau / Rückblick ................... 106
Serien: In der bitterbösen US-Comedy
„Californication“ dreht sich alles um Sex ....... 108
Journalismus: Immer mehr Reporter müssen
ihre Beiträge selbst filmen und schneiden ....... 109
Wilhelm II. (um 1905)
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der spiegel
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Die Spur
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Börsianer in New York
RICHARD DREW / AP
Ausland
Panorama: Maulkorb für Pekings Medien
im Milchpulver-Skandal / Lukaschenko
favorisiert Sohn als Nachfolger / Die Flut
absonderlicher Fatwas ..................................... 111
Syrien: Wie Präsident Assad sein Land aus
der Isolation heraussteuert ............................. 114
Irak: Der deutsche Botschafter Hanns H.
Schumacher über die Normalisierung des Alltags
in Bagdad und den Kurs von Premier Maliki ... 119
Österreich: Hat ein Rechter Chancen
auf die Kanzlerschaft? ..................................... 122
Albanien: Europa untersucht
den Vorwurf des Organhandels durch
die Kosovaren-Miliz UÇK ............................... 124
Terrorismus: Bin Ladens Intranet ................. 127
Global Village: In Rom wohnt der beste Koch
der Spaghetti alla Carbonara – ein Tunesier ... 128
Finanzmärkte am Abgrund Seite 76
In einer beispiellosen Rettungsaktion versucht die amerikanische Regierung, die
Finanzmärkte vor dem Kollaps zu retten. Denn weitere Bankpleiten könnten die ganze
Weltwirtschaft mit in den Abgrund reißen.
Sport
Szene: Tätowierungsrichtlinien
bei Real Madrid / Chinesische Kritik
an Pekings Sportsystem ................................... 131
Surfen: Das Idol Kelly Slater bedroht
das Party-Image der Szene ............................. 132
Fußball: Der Fall des herzkranken
Kölner Profis Ümit Özat ................................. 135
Wunder Seite 140
Auf ihren Wanderungen legen
Gnus, Trauerschnäpper und
Grauwale Tausende Kilometer
zurück. Doch das spektakuläre
Naturwunder wird immer selte-
ner, viele Tiere sind bedroht –
schuld sind unkontrollierte Jagd
und die Zerstörung von Lebens-
räumen.
Wandernde Gnus in Kenia
Wissenschaft · Technik
Prisma: Psychotest für Kaufsüchtige / Uni-
Zugang für Quereinsteiger soll leichter werden 137
Tiere: Die Wanderung wird für Feldlerchen,
Springböcke und Lederschildkröten
zur tödlichen Gefahr ...................................... 140
Medizin: Wurden wissenschaftliche
Studien zugunsten eines umstrittenen
Krebsmittels manipuliert? ............................... 144
Evolutionstheorie: Muslime gegen
Darwin – in der Türkei sind die Kreationisten
auf dem Vormarsch ......................................... 145
Fotografie: Das Duell von Canon und
Nikon geht in die nächste Runde .................... 146
Kultur
Szene: Der Bucherfolg des Skandalrappers
Bushido / Autor Uwe Tellkamp über
Thomas Manns Roman „Der Zauberberg“ ..... 148
Kunst: Der britische Malerstar Peter Doig
hat auf Trinidad Zuflucht vor
der Gier des Kunstmarkts gefunden ............... 150
Literatur: Der bestürzende
apokalyptische Roman des einstigen
Popliteraten Christian Kracht ......................... 154
Bestseller ..................................................... 157
Pop: Die junge Amerikanerin Kaki King
wird als „Gitarrengöttin“ gefeiert ................... 158
Essay: Die heikle Renaissance der
Ideenwelt Carl Schmitts .................................. 160
Schriftsteller: SPIEGEL-Gespräch
mit dem brasilianischen Bestseller-Autor
Paulo Coelho über Träume, Erfolg
und seinen Roman „Brida“ ............................. 162
Nahaufnahme: Ein Hamburger Theater
führt das Stück „Herr Lehmann“ vor lauter
Namensvettern der Hauptfigur auf ................. 166
Brüssel attackiert Mobilfunkbetreiber Seite 95
EU-Medienkommissarin Viviane Reding verliert die Geduld mit den Mobilfunk-
betreibern: Weil die Konzerne bei SMS und mobilem Internet im Ausland weiter
kräftig kassieren, greift sie nun durch: „Wir machen Schluss mit der Abzocke.“
Welt sieht Seite 162
Mit 100 Millionen verkauften Büchern zählt
der Brasilianer Paulo Coelho, 61, zu den
weltweit erfolgreichsten Romanautoren.
Dem Vorwurf der Esoterik hält er im
SPIEGEL-Gespräch entgegen: „Esoterisch
ist für mich die Weltwirtschaft.“
Briefe ................................................................ 8
Impressum, Leserservice ........................... 168
Register ......................................................... 170
Personalien ................................................... 172
Hohlspiegel /Rückspiegel ........................... 174
Titelbild: Fotos Jo van den Berg für den SPIEGEL; Astrofoto
Coelho
7
Bedrohtes
Coelho und wie er die
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Briefe
„Der Einstieg von Franz Müntefering und
Frank-Walter Steinmeier in leitende
Positionen macht mir als langjährigem
Mitglied der Partei wieder Mut. Die
Agenda 2010 muss weiterleben und auch
fortgeführt werden. Selbstverständlich
muss die SPD ein soziales Programm tragen,
aber staatliche Vollversorgung ist nicht
angebracht, angemessene Fürsorge schon.“
rektiv für potentielle Wähler der Mitte: Sie
verbürgen die reformorientierte, staats-
tragende Linie der SPD und lassen den-
noch Platz für linke Experimente – als
„Schröderianer“ bleiben sie berechenbar
und auf Erfolgskurs. Scheitert der Versuch
von Wiesbaden, kann dies als insgeheimer
Triumph der Rechten verbucht werden:
Nur der bürgerliche Weg – eine Koalition
mit Union oder die Ampel – kann ziel-
führend sein.
Stuttgart
Dr. Hartmut Velbinger
SPIEGEL-Titel 38/2008
Martin G. Neumann aus Kassel zum Titel
„Schröders Comeback – Vorwärts in die Vergangenheit“
Die SPD in der Gegenwart ist ein grauer,
selbstsüchtiger Wahlkampfverein gewor-
den, der mich langsam, aber sicher ent-
setzt. Der Begriff Freiheit bedeutet für die
SPD heute, ihren Vorsitzenden per Mob-
bing zu ersetzen; und der Begriff Solida-
rität besteht leider nur noch als Beschrei-
bung eines Zustandes des Verhältnisses
ehemaliger Parteigrößen zueinander.
Amt Neuhaus (Nieders.)
Wie in einer griechischen Tragödie
Nr. 38/2008, Titel: Schröders
Comeback – Vorwärts in die Vergangenheit
„Vorwärts in die Vergangenheit“: Hoffen
wir, dass daraus nicht ein „Rückwärts in
die Zukunft“ wird.
Hargesheim (Rhld.-Pf-)
Jutta Breun
Was können Steinmeier und Müntefering?
Die Antwort ist ganz einfach. Sie wer-
den bei kommenden Wahlen die SPD un-
ter 15 Prozent drücken und Die Linke auf
über 20 Prozent hinaufkatapultieren.
Braunschweig (Nieders.)
Dr. Diamantis Keratzopoulos
Männlich, menschlich, Münte. Der Grund
für Münteferings Rückzug waren nicht
verletzte Eitelkeit oder politisches Kalkül,
Maik Rücker
Der Kanzlerkandidat ist gekürt, Franz
Müntefering ist zurück, und sogar Ex-
Kanzler Schröder mischt bei der SPD wie-
der mit. Ist die Partei nun aus der Krise
und gut aufgestellt für künftige Wahl-
kämpfe? Man sollte nicht vergessen, dass
das Dreigestirn Schröder, Steinmeier und
Müntefering bereits die letzte Wahl nicht
gewonnen hat. Warum sollte sie denn jetzt
gewinnen? Die Voraussetzungen sind sogar
noch schlechter, da der Amtsbonus auf der
Seite von Frau Merkel ist. Sollte es eine
neue Jahrhundertflut geben, dann wird
Frau Merkel die Deiche mit Gummistie-
feln abgehen.
Kiel
Nun haben wir in der SPD wieder das
Agenda-2010-Original mit Müntefering und
Steinmeier, und auch für den letzten An-
hänger gibt es eigentlich keinen Grund
mehr, diese Partei zu wählen. Gute Nacht,
Freunde, es wird Zeit für euch zu gehen!
Wolfratshausen (Bayern)
Dieter Klug
Frank-Walter Steinmeier, ein bekennender
Christ, konnte es problemlos mit seinem
Gewissen vereinbaren, einem unschuldig
in Guantanamo einsitzenden Deutschen
die rettende Einreise nach Deutschland zu
verweigern. Drei weitere Jahre der Folter
für Murat Kurnaz! Hat Herr Steinmeier
sich jemals öffentlich dafür entschuldigt?
Mülheim a. d. Ruhr
Pressekonferenz in der SPD-Parteizentrale
Grauer, selbstsüchtiger Wahlkampfverein?
Felix Hoffmann
SPIEGEL ONLINE Forum
Dr. Winny Eckhardt
sondern Eigenschaften und Tugenden, die
man mit männlichen Machtpolitikern ei-
gentlich nicht in Verbindung bringt: Mit-
gefühl, Liebe zum Lebenspartner und das
Teilen von Todesangst. Dass er nun in sein
angestammtes Metier zurückkehrt und sich
durch sinnvolle Aktivität davor schützt,
in ein emotionales Loch zu fallen, ist eine
zutiefst männliche Form des Umgangs mit
Trauer.
Klagenfurt (Österreich)
Der einzig vernünftige Weg kann für die
SPD nur sein, sich weiter zur Mitte (nach
rechts) zu begeben und zu versuchen, neue
Wähler von CDU und FDP zu sich her-
überzuziehen und so das konservative
Lager zu schwächen. Ideal wäre die Her-
beiführung einer Spaltung der CDU, wie
es innerhalb der SPD geschehen ist. Der
aktuelle Wahlkampf in Bayern und die
vorgebliche Sozialdemokratisierung der
CSU machen deutlich, dass dies nicht un-
möglich ist.
Osnabrück
Wenn Beck das Berliner Politikverhalten
als das eines Wolfsrudels sieht, kann ihm
nichts Besseres einfallen: Die Mitglieder
eines Wolfsrudels versorgen sich gegensei-
tig mit allem, was zum Überleben des Ru-
dels erforderlich ist. Beck war selbst Teil-
nehmer eines Wolfsrudels. Nur: Hat er sich
als deren Leitwolf verhalten?
Eyendorf (Nieders.)
Dr. Mario Rausch
Gelingt der Links-Schwenk à la Ypsilanti,
ist das neue Spitzenduo das stärkste Kor-
Marcus Wiegand
SPIEGEL ONLINE Forum
Dietrich Hagel
Trotz allem glaubt Kurt Beck, seine Partei
dadurch schützen zu müssen, dass er eine
Beteiligung der „Oberen“ ausschloss, so
wie in einer griechischen Tragödie.
Lemgo (Nrdrh.-Westf.)
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
• Titel Wer sind die besseren Chefs – Frauen oder Männer?
www.spiegel.de/forum/Fuehrung
Claus Michahelles
• Finanzkrise Wer trägt die Schuld am Banken-Crash?
www.spiegel.de/forum/Finanzkrise
Steinmeier wird viele alte SPD-Wähler
wieder zurückerobern, zum Schaden der
Linkspartei. Besser kann es gar nicht kom-
men!
Velbert (Nrdrh.-Westf.)
• Parteien Sind die „Freien Wähler“ eine Alternative zu
den Volksparteien? www.spiegel.de/forum/Freiewaehler
Cecil Rothlauf
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der spiegel
39/2008
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin