Eisenbahn Journal 1992-01.pdf

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ISSN 0720-051X
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Inhalt
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Wintersport im Erzgebirge
4
Mit der “Sportbahn”von Heidenau nach Altenberg (Teil 1)
Erinnerungenan die Baureihe 01 1
10
16
Das Ende der EBV-Dampflokära steht fest
Teil 2: Lokomotivpark undZechenübersicht
Airport Express II
22
Das deutsche Schienennetz im Jahr 2000
26
mit den bayerisch-thüringischenLückenschlüssen
75 Jahre MITROPA
32
Wie in alten Zeiten
44
Wieder Personenverkehr zwichen Oschatz und Mügeln
Deutscher Staatsbahnwagenverband
46
Teil 11:Schienenwagen nach Musterzeichnung A 11
Einheit auch im Nummernschema
60
Die neue Kennzeichnungder Triebfahrzeuge
7
Modell der 011 056 in HO
Baureihe E 18 - ein Rückblick
VorbildundModell
Besuch in den Rocky Mountains
Unsere neue Redaktionsanlage (Teil 4)
Digitalfahren in Nenngröße HO und N
14
34
64
70
lAuf Ti-Gleisen nach Grittenstadt 74
Schotterverladung
zur Reichsbahnzeit in Rietlingen
SelbstbaueinesSchotterwerks
JVergessene
78
Winterim Erzgebirge (Seite 4): Mit der “Sportbahn”von Heidenau nach Altenberg.
Sowohlin ihrer Zeit als Schmalspurbahnals auch nach dem Umbau auf Normalspur
1938 wecktedieseBahnlinieaufgrundihrer landschaftlichenReize das Interessevieler
EisenbahnfreundeundFotografen.
foto:SächsischeLandesbibliothek,AbteilungDeutsche Fotothek
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82
86
Romantik
Eine schnelle Reaktion
Die neuen Modelle der Firma Reitz
Landwirtschaft im Maßstab 1 :87
Gestaltungeines Feldwegs
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Journal-Rub
Bahn-Notizen
Typenblatt: 18’, württ. C
Typenblatt: 75O, württ. T 5
Fachhändler-Adressen
Impressum
Auto-Bahn
Schaufensterder Neuheiten
Mini-Markt
SonderfahrtenundVeranstaltungen
1
58
56
Titelbild: Am 14. Januar 1982ist die Lokomotive 118 034 mit
dem Eilzug E 3276 auf der Strecke München - Ingolstadt -
Treuchtlingen unterwegs bei Wolnzach Bahnhof. (Siehe auch
unseren Beitragüber die E 18auf Seite 34.) Foto: A. Ritz
Einheit auch im Nummernschema(Seite 60): Seitdem 1. Januargültig - die neue
Kennzeichnungder Triebfahrzeuge.Nebender komplettenNummernübersichtfinden
Sie einigeinteressanteBaureihenmit neuen Loknummern, hierdie 777 050 bei Gotha.
foto: G. Weimann
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von Heidenau nach Altenberg - Teil 1
mußtedie Eisenbahnnoch weiter-von 590 m
auf 755 m Meereshöhe - “klettern”.
Bestrebungen, das Tal der Müglitz mit seiner
Industrie an das Eisenbahnnetz anzuschlie-
ßen, gehen bis in das Jahr 1866 zurück. Man
erwogsogar den Baueiner Durchgangsstrecke
nach Böhmen, um die nordböhmischeBraun-
kohle der Industrie im Müglitztalzuzuführen.
Die Kosten für diese Trasse wären jedoch
unvertretbar hoch gewesen, so daß man sich
auf eine Stichbahn von Heidenau aus be-
schränkte.
Die Schmalspurstreckehatte 13 Bahnhöfe,vier
Haltepunkte und 22 Anschlußgleise. Im unte-
ren Teil des Müglitztals waren Papier- und
Zellstoffbetriebe, Gußstahl- und chemische
Fabrikenansässig. Im mittlerenTeil hattensich
Mühlenbetriebesowie die Uhren-und Rechen-
maschinenindustrie in Glashütte angesiedelt.
Vom oberen Teil der Strecke profitierten die
Holzindustrieunddie Hartsteinwerke.InAlten-
berg selbst wird seit über 500 Jahren Zinnerz
geschürft undaufbereitet.
Die Schmalspurbahn besaß vor dem ersten
Weltkrieg 16Lokomotiven,74 Personenwagen,
elf Packwagen, 159 Güterwagen und 60 Roll-
wagen. Eröffnet wurde die Strecke mit Loko-
motiven der Gattung I K (C n2). Im Laufe der
Zeit verrichteten die Gattungen 111 K, IV K und
V K auf der Müglitztalbahn Dienst. Letztere
Baureihe (DR: 9g6‘) war speziell für den Ein-
satz auf der Strecke entwickelt worden. Ihre
beiden Endachsenwaren als Hohlachsenaus-
geführt. Die Maschine sollte mit ihrem einfa-
cheren Triebwerk die kompliziertere Meyer-
Baureihe IV K ablösen, was ihr jedoch nicht
gelang. Später kamen die Lokomotiven der
Baureihe VI Kauf die Strecke. Sie liefen bis zur
Umspurungauf Normalspurzur vollstenZufrie-
denheit.
Am 8. Juli 1927 ist das Müglitztal von einer
schweren Hochwasserkatastrophe heimge-
sucht worden, besonders der Abschnitt zwi-
schen Lauenstein und Weesenstein. Die Ei-
senbahnstrecke wurde auf einer Länge von
20 km fast völligzerstört. Doch lassenwir dazu
einen Zeitzeugen zu Wort kommen:
“Am 8. Juli 1927 war ich im Begriff, von
Heidenau mit dem Zug nach Bärenhecke-
Johnsbachzu fahren. Kurz vor 21 Uhr ging der
Zug unter Donnern, Blitzen und stark strö-
mendem Regen ab. Es war nicht möglich, et-
was zu sehen, nur beim Blitzen sah man, daß
die Müglitz immer mehr anschwoll und die
GefahrinSchlottwitzsogroßwar,daßvondem
vorsichtigenZugpersonalalle Brücken, ehe sie
befahren, erst untersucht wurden. Mit et-
was Verspätung trafen wir in Glashütte ein.
Tiefschwarzwar die Nacht, außer Pechfackeln
keine Beleuchtung, keine Verbindung war zu
erlangen. Jetzt hieß es warten. Ichstieg mit der
Mehrzahl der Fahrgäste aus, ein Teil blieb
sitzen, man wollte dort die Zeit abwarten; wir
gingen in den Gepäckraum, den wir aber auf
Anordnung wieder verlassen mußten. Nach-
dem wir fast eine Stunde im Wartesaal zuge-
bracht hatten, erschien ein Beamter, rief “Hoch-
wasser” undverschwandwieder.
Jetzt hieß es, rette sich, wer sich retten kann!
Ich hatte mit zwei Johnsbacher Lehrern eine
Unterhaltung und schlug vor, auf der anderen
SeitedesBahnhofsins Freiezu kommen, aber
leider unmöglich. Meterhoch kam das Wasser
gestürzt und stieg so schnell, daß es binnen
drei Minuten den höchsten Stand erreicht hat-
te. Ich stieg auf eine Bank; alle Fenster und
Bänke waren besetzt, alles schrie entsetzlich
um Hilfe; dabei sah ich, daß Fluten den Perso-
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BiM 4: Ein mit Winterspoftlernbesefiter Sonderzugaus Heidenau ist soeben im 755 m hochgelegenen EndbahnhofAltenberg eingetro ff-30).
Bild5: Wochenend-Sonderzügehieltenals sogenannteEilzügenichtauf allen Untenuegsbahnhöfen,wieauf dem Fahrplanvon 1933 zu sehenist. Slg. Treutler
Bilder Gund 7: Der Bahnhof Glashütteals Schmalspurbahnhof(links,siehe auch Bild 10) und als Normalspurbahnhof ab 1938 (rechts). Zeichnung: GP, IN
Bild 8: Eisblöckeaus einem nahegelegenenTeichwerden 1930 zum Präparierender Sprungschanzenvom Pferdeschlittenauf die Eisenbahnverladen.
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