Der.Spiegel.11-2009.pdf

(14441 KB) Pobierz
Der Jahrhundert-Fehler
81083809.017.png
Dachzeile
DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
9. März 2009
Betr.: Titel, Handball, Wissenstest, SPIEGEL-Buch
D en Tag, an dem die Welt ins Wanken geriet, werden die Geschichtsschreiber wohl
auf den 15. September 2008 festlegen: Die US-Regierung ließ die New Yorker In-
vestmentbank Lehman Brothers zusammenbrechen – und die schwerste Finanzkrise
der vergangenen 80 Jahre nahm ihren Lauf. Weltweit standen Großbanken, die in
schwer durchschaubare Geschäfte mit Lehman verwickelt waren, plötzlich vor dem
Ruin, auch in Deutschland verloren Kleinanleger, denen die Risiken von Lehman-
Papieren teils verschwiegen worden waren, ihr Geld. Ein Team von SPIEGEL-
Redakteuren hat Aufstieg und Fall der Bank nachgezeichnet und beschreibt, wie mit
ihrem Ende der neoliberale Glaube an die Selbstreinigungskräfte des Markts starb. Die
Hintergründe des Geschehens recherchierten die New Yorker SPIEGEL-Korrespon-
denten Klaus Brinkbäumer, 42, und Frank Hor-
nig, 39, vor Ort. Titelautor Brinkbäumer macht
„Populismus und persönliche Feindschaften“
als wesentliche Gründe dafür aus, dass die
US-Regierung Lehman fallen ließ. Christoph
Pauly, 49, Wirtschaftskorrespondent in Frank-
furt am Main, sprach mit Teilnehmern jener
Konferenz in New York, auf der das Ende
des Geldinstituts beschlossen wurde. Udo Lud-
wig, 50, und Hauke Goos, 43, trafen ehemalige
europäische Lehman-Mitarbeiter und deutsche
Anleger. Im Raum stehe, so Ludwig, ein unge-
heuer klingender Verdacht: „Vieles spricht dafür,
dass Banken es beim Handel mit Lehman-Zerti-
fikaten gezielt auf das Geld unwissender deut-
scher Rentner abgesehen hatten“ (Seite 40).
Hornig, Brinkbäumer in New York
Hinweise aber, denen die SPIEGEL-Redakteure Lothar Gorris, 49, Jörg Kramer,
47, und Jörg Schmitt, 41, nachgingen, waren recht konkret: Der deutsche Rekordmeis-
ter THW Kiel, so hieß es, habe Schiedsrichter gekauft. Bei den Recherchen passierte
Seltsames. So bekam ein Insider, den der SPIEGEL befragen wollte, überraschend Be-
such von einem Kieler Funktionär – und wurde recht eindringlich gebeten zu schwei-
gen. Den SPIEGEL-Leuten gelang es, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen.
„Korruption scheint ein generelles Problem des Handballs zu sein“, sagt Schmitt, „die
Akteure halten Schiedsrichter offenbar grundsätzlich für bestechlich“ (Seite 134).
angehende Akademiker und andere Interessierte von diesem Montag an in Ko-
operation mit StudiVZ über SPIEGEL ONLINE (www.spiegel.de/studentenpisa) zu ei-
nem Wissenstest ein. In einer Viertelstunde sind 45 Fragen aus den Gebieten Politik,
Geschichte, Wirtschaft, Naturwissenschaften und Kultur zu beantworten. Im Mai
kann jeder Teilnehmer eine Auswertung seiner Antworten per E-Mail erhalten.
der kambodschanischen Bevölkerung wurde vor rund 30 Jahren
ermordet. SPIEGEL-Autor Erich Follath, 60, schildert im neuen
SPIEGEL-Buch „Die Kinder der Killing Fields“ (DVA, 19,95 Euro),
wie die Verantwortlichen für den Genozid nun in einem, allerdings
umstrittenen, Verfahren vor Gericht gestellt werden – und wie das
Land sich müht, trotz der Schatten, welche die Vergangenheit wirft,
ein Paradies für Touristen zu werden.
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
11/2009
3
G erüchte über Bestechung im internationalen Handball gibt es schon länger. Die
S ind Studenten so ungebildet, wie manche Professoren meinen? Der SPIEGEL lädt
U nter dem Terror der Roten Khmer litt das Volk: Fast ein Viertel
81083809.018.png 81083809.019.png 81083809.020.png 81083809.001.png
In diesem Heft
Titel
Die Geschichte eines Jahrhundertfehlers –
weil die New Yorker Investmentbank
Lehman Brothers pleiteging, findet die Welt
nicht zurück zur Normalität ............................. 40
Spannendes Duell
Seite 22
Die Zukunft des taumelnden
Autokonzerns Opel beherrscht
zunehmend die Innenpolitik.
Während sich die SPD Staats-
hilfen aller Art vorstellen kann,
steht die Union vor einer ideo-
logischen Zerreißprobe. Das
Misstrauen zwischen Angela
Merkel und Frank-Walter Stein-
meier wächst – und das Duell
um die Kanzlerschaft wird
spannender als gedacht.
Althaus drohen Schadensersatz-
forderungen in Millionenhöhe / Bundesregierung
gibt Privatisierungspläne für Flugsicherung auf /
SPD-Bundestagsabgeordnete unter Verdacht der
Steuerhinterziehung ......................................... 17
Wirtschaftskrise:
Die Zukunft von Opel
ist zum Wahlkampfthema geworden ................. 22
Außenpolitik:
Bei der Afghanistan-Strategie
bahnt sich ein erster Konflikt
mit der neuen US-Regierung an ....................... 26
Karrieren:
Zehn Jahre nach seinem Rückzug
aus der SPD-Spitze will Linke-Chef Oskar
Lafontaine erneut das Saarland erobern ........... 28
Geheimdienste:
Merkel
Steinmeier
Eine interne Untersuchung
des Kanzleramts belegt, wie häufig
der BND in fremde Computer eindringt .......... 32
Katastrophen:
Nach dem Einsturz des Kölner
Stadtarchivs weckt ein Gutachten
Zweifel an der Sorgfalt der U-Bahn-Bauer ....... 35
Debatte:
Spionage
Barack Obama und die
deutschen Verhältnisse ..................................... 36
Extremisten:
im Internet Seite 32
Die Online-Durchsuchung ist das umstrittens-
te Instrument der Sicherheitsbehörden. Neue
Zahlen zeigen, dass der Bundesnachrichten-
dienst sie weit intensiver nutzt als bekannt.
Mehr als 2500 Computer wurden vom BND in
den vergangenen Jahren heimlich im Ausland
infiltriert.
Pannen in der Buchführung,
wüste Beschimpfungen –
die NPD zerlegt sich selbst ............................... 39
Affären:
Der SPD-Bundestagsabgeordnete
Jörg Tauss soll mit
Kinderpornografie gehandelt haben ................. 54
Drogen:
Wie ein biederer CDU-Funktionär
ins Visier der Drogenfahndung geriet ............... 56
Ethik:
SPIEGEL-Gespräch mit dem
Medizinrechtler Jochen Taupitz über seinen
Vorschlag, Ärzte als Suizidhelfer einzusetzen ... 58
Ermittler:
BND-Abhörzentrale
Die Bremer Polizei will
Wertgegenstände mit künstlicher DNA
besprühen – und so Einbrüche verhindern ....... 60
Der Massenfisch Seite 126
Früher schwamm er nur wild im Mekong,
jetzt soll er als Zuchtfisch den Mangel aus-
gleichen, der weltweit in den überfischten
Meeren besteht. Der vietnamesische Pan-
gasius, robust, schnell wachsend, fett- und
grätenarm, könnte der Fisch der Zukunft
sein – würde er nicht auch aufgrund der
Nachfrage zu Tode produziert.
Nach sechs
Jahrzehnten Sozialpolitik hat sich die Kluft
zwischen Arm und Reich dramatisch vertieft ... 62
Bundesverbraucherschutzministerin
will bessere Finanzberatung / Soffin macht
Gewinn / Die Verbindungen der Schnüffler
von Telekom und Bahn .................................... 68
Konzerne:
Pangasius-Zucht
Wie die Familie Schaeffler ihr
Unternehmen aufs Spiel setzte ......................... 70
Kabinett:
Karl-Theodor zu Guttenberg
hat noch wenig Ahnung von Ökonomie – aber
einen schnellen Antritt ..................................... 73
Landesbanken:
Schaefflers
letzter Akt Seite 70
Für die Konzernerben Elisabeth
Schaeffler und ihren Sohn
Georg geht die Ära ihres Fami-
lienunternehmens allmählich zu
Ende. Schon bald könnten die
Banken das Imperium regieren
– und zerschlagen. Dem Junior
droht unterdessen in den USA
gewaltiger Steuerärger.
Wo die HSH Nordbank
ihre Milliarden versenkte ................................. 76
Unregelmäßigkeiten bei der Deka .................... 78
Autoindustrie:
BMW und Mercedes
bereiten Zusammenarbeit vor .......................... 97
Gesundheit:
Das Hörgeräte-Geschäft ist
so lukrativ, dass viele
Ärzte heimlich die Hand aufhalten .................. 98
Wirft ZDF-Intendant Schächter hin? /
„Scheibenwischer“ muss sich umbenennen .... 100
Fernsehen:
Ab dieser Woche sollen
E-Books auch deutsche Leser begeistern ........ 102
Vorschau / Rückblick .................. 101
Konzernerben Schaeffler
6
der spiegel
11/2009
Deutschland
Panorama:
Serie
60 Jahre Bundesrepublik (V):
Wirtschaft
Trends:
Medien
Trends:
Buchmarkt:
81083809.002.png 81083809.003.png 81083809.004.png 81083809.005.png 81083809.006.png 81083809.007.png
Nationalist Lieberman belastet
Regierungsbildung in Israel / Uno-
Friedensmissionen in der Kritik / Südafrika
stoppt Flucht der Weißen ............................... 105
Österreich:
Wie der Absturz Osteuropas
den Finanzplatz Wien bedroht ........................ 108
Kenia:
Peking bekommt die tibetischen
Siedlungsgebiete nicht in den Griff ................. 112
Europa:
Was tun mit festgesetzten Seeräubern? ... 111
Das Krisenmanagement des
Industrie-Kommissars Günter Verheugen ....... 114
Italien:
Silvio Berlusconi und die Frauen ....... 116
Global Village:
Berlusconi, Galagäste
Bildband über das Leben auf den
Dächern der Wohnhäuser Hongkongs /
Deutsche sparen bei Lotto und Toto ............... 124
Eine Meldung und ihre Geschichte –
wie ein Schachspieler innerhalb von 14 Stunden
360 Gegner gleichzeitig bekämpfte ................. 125
Weltmarkt:
Italiens Super-Mann Seite 116
Silvio Berlusconi hat Italien erobert, verloren, zigmal verraten und immer wieder neu
verführt. Jetzt trifft er daheim kaum noch auf Widerstand, und nichts spricht dage-
gen, dass er noch bis an sein Lebensende in den Amtssitz des Staatspräsidenten ein-
zieht. So diskutieren die Italiener nur noch über eines: Berlusconis Verhältnis zu den
Frauen.
Der Pangasius aus Vietnam
soll zum neuen Volksfisch werden – sein
Erfolg droht ihn umzubringen ......................... 126
Ortstermin:
Wie die Krise das Leben des
Mannes verändert, der
für die Berliner Schuldenuhr zuständig ist ...... 130
Ärzte als Suizidhelfer Seite 58
Sind Patientenverfügungen bindend? Haben Menschen das Recht
auf einen selbstbestimmten Tod? Und wer darf ihnen bei der
Selbsttötung helfen? Zu solchen Fragen berät Juraprofessor Jochen
Taupitz als Mitglied des Deutschen Ethikrats die Bundesregierung.
Im SPIEGEL plädiert er für den Arzt als Suizidhelfer.
Dubiose Zahlungen an Werder Bremens
Clubchef Born / Indiens Sportminister über das
Attentat auf Sri Lankas Cricket-Team ............. 133
Handball:
Rekordmeister THW Kiel
unter Bestechungsverdacht ............................. 134
Wissenschaft · Technik
Prisma:
Taupitz
Die dreckigsten Orte der Welt /
Schwimmende Windparks vor Portugal .......... 138
Archäologie:
Ein deutscher Forscher
hat den längsten Tunnel der Antike entdeckt ... 140
Internet:
Welche Risiken birgt das
verteilte Rechnen im Netz? ............................. 143
Medizin:
Roms längste
Rätselhafter Tarnkappenkrebs ........ 144
Kognition:
Der Hirnforscher Stanislas Dehaene
über die Neurobiologie des Lesens ................. 145
Leitung Seite 140
Tief verborgen im Gestein Jordaniens verläuft
ein 94 Kilometer langer Wassertunnel, der zu
den größten Ingenieurleistungen des alten Rom
gehört. Das Aquädukt förderte pro Tag rund
50 000 Kubikmeter frisches Quellwasser in
Prachtstädte der Levante. Die deutschen Ent-
decker des unterirdischen Kanals sind jetzt vor
Ort und untersuchen die bis zu 80 Meter tiefen
Kavernen, in denen heute Fledermäuse hausen.
Deutsche Gangsta-Rapper werden zahm /
Missglückte Verfilmung des Lebens der Knef 149
Sachbücher:
Zur Leipziger Buchmesse
erscheinen zahlreiche Werke
zur DDR-Geschichte und zum Mauerfall ........ 152
Memoiren:
SPIEGEL-Gespräch mit der
Autorin Susanne Schädlich über ihre west-östliche
Familiengeschichte und den Stasi-Onkel ......... 156
Bestseller
Nach Kölns Archiveinsturz – wie
Dokumente besser geschützt werden können ... 161
Klassik:
Tunnelerkundung in Jordanien
Die New Yorker Metropolitan Opera
wagt den Sprung in die Zukunft ..................... 162
Nahaufnahme:
Der russische Künstler
Andrej Budajew provoziert mit seinen
Bildpersiflagen die Staatsmacht ...................... 166
Damit die Mauer in den Köpfen fällt Seiten 152, 156
Zur Leipziger Buchmesse erscheinen zahlreiche Bücher zur
DDR und zum Mauerfalljubiläum. Viele beschwören west-öst-
liche Verbundenheit. Im SPIEGEL-Gespräch schildert Autorin
Susanne Schädlich aber auch den „Schock“ der Bespitzelung.
................................................................ 8
Impressum, Leserservice
........................... 168
......................................................... 170
Personalien
................................................... 172
Hohlspiegel /Rückspiegel
........................... 174
Titelbild:
Illustration John Harwood für den SPIEGEL
der spiegel
11/2009
7
Ausland
Panorama:
China:
Die unterirdische Stadt
der Obdachlosen von Las Vegas ...................... 122
Gesellschaft
Szene:
Sport
Szene:
Kultur
Szene:
...................................................... 160
Kulturerbe:
Briefe
Register
81083809.008.png 81083809.009.png 81083809.010.png 81083809.011.png
Briefe
„Ich habe alte Bekannte über soziale
Netzwerke wiedergefunden, was
früher schwierig gewesen wäre. Ich
habe auch schon für bestimmte Zwecke
Leute mit den gleichen Interessen
zusammengetrommelt. Die Interaktivität
des Mediums ist neu, aber die Leute
lernen, damit umzugehen.“
Sie schreiben von der jungen Lufthansa-
Co-Pilotin, deren „trauriges Geheimnis“
die „Bild“- Zeitung im StudiVZ gefunden
hatte. Nach Lektüre des Artikels fragte ich
mich, was das denn für ein Geheimnis sein
könnte. Die Eingabe „schöne Pilotin“ und
„Geheimnis“ in einer Suchmaschine brach-
te mich zum online verfügbaren Artikel
samt privatem Fotomaterial. Erschreckend,
wie einfach das ging. Um es in den Worten
einer StudiVZ-Gruppe auszudrücken: Die
Stasi hätte sich danach die Finger geleckt.
Osnabrück
Kai Weckenbrock
SPIEGEL-Titel 10/2009
Jochen Wilhelm aus Paris im SPIEGEL ONLINE Forum zum Titel
„Fremde Freunde – Vom zweifelhaften Wert digitaler Beziehungen“
Ihr Artikel spricht mir aus der Seele. Als
Schüler gehöre ich zu jener Zunft, welche
mit der neuen Vielfalt der digitalen Welt
aufgewachsen ist. Ich persönlich zeige in
sozialen Netzwerken keinerlei Präsenz und
bin in dieser Hinsicht eine regelrechte
Rarität in meiner Schule und in meinem
Freundeskreis.
Düsseldorf
Internet-Verbot statt Hausarrest
Nr. 10/2009, Titel: Fremde Freunde –
Vom zweifelhaften Wert digitaler Beziehungen
lernt habe, weiter in Kontakt zu bleiben,
und somit habe ich jetzt auch ein Jahr
danach noch ausgiebigen Kontakt nach
Italien.
Burgwedel (Nieders.)
Mark Roller
SPIEGEL ONLINE Forum
Ich kenne einige Leute, die nach oder
vor ihren Arbeitszeiten Stunden mit der
Abhandlung von Internet-Portalen und
Communitys verbringen (müssen). Ein
komischer Zwang, der einfach nur Zeit
kostet. Der Unterschied zwischen einem
Small Talk mit einem Imbissbesitzer, bei
dem man ein freundliches Lächeln, gar
noch einen schönen Tag gewünscht be-
kommt, und dem Smiley samt den virtuel-
len Freundschaftsangeboten im Web 2.0
ist: Ersteres macht glücklich, Letzteres be-
friedigt nur.
Berlin
Moritz Kreuer
Viele meiner Freunde sind im Ausland,
ohne das Internet wären diese Freund-
schaften sicher schnell eingeschlafen. Ich
Das Internet stellt nicht nur trotz, sondern
gerade wegen seiner mangelnden Barrie-
ren zu Informationen und sozialen Kon-
takten besondere Anforderungen an den
Nutzer. Das Überangebot der nicht immer
zuverlässigen Informationen birgt die Ge-
fahr des Verlustes von Relevanz, die un-
mittelbar verfügbare Kontaktaufnahme die
Möglichkeit der sozialen Verarmung.
Braunschweig
Jan Odewald
Robert Nowroth
SPIEGEL ONLINE Forum
Obwohl bei zweien dieser Social-Web-
Plattformen angemeldet, bemesse ich den
Wert meiner Freundschaften immer noch
konservativ: weder anhand von zweifel-
haft coolen Partybildern noch anhand zig-
facher Verlinkungen virtueller Freunde auf
die eigene Seite, sondern an der heutzuta-
ge offenbar altmodischen Tatsache, auch in
schweren Zeiten füreinander da zu sein.
Daran erkennt man doch seine wahren
Freunde.
Weiterstadt (Hessen)
Der Hauptnachteil des Web ist meiner
Meinung, dass viele User von Online-Por-
talen oder Foren ihre wahre Identität vor
dem Bildschirm zurücklassen. Oftmals be-
merkt man, dass sich die Einstellungen des
Users, seine Ansichten oder auch sein
sprachliches Auftreten verändern, betritt
der User die Online-Bühne. Im wirklichen
Leben zurückhaltend und angepasst, zei-
gen sich oft Aggressionen und provokantes
Auftreten. Der fehlende Augenkontakt
scheint Hemmungen fallenzulassen. Com-
munitys sind eine Chance, aber auch eine
Bedrohung. Man kann sich und die Rea-
lität darin verlieren. Dass eine beliebte
Strafe für Jugendliche mittlerweile das In-
ternet-Verbot statt des Hausarrests ist, soll-
te zu denken geben.
Herne (Nrdrh.-Westf.)
Foto von Video-Portal
Zweifelhaft coole Partybilder
liebe das Gefühl, genauso wie in der Schu-
le, ganz einfach, mal eben schnell eine
Nachricht an meine Leute zu schicken –
egal, wo ich mich gerade befinde. Ohne das
Internet wüsste ich von vielen Leuten nicht
mal mehr, ob sie noch leben, geschweige
denn wo. Ist doch genial, wenn man nach
14 Jahren plötzlich eine Nachricht von sei-
ner ersten Urlaubsliebe bekommt.
Hamburg
Anna-Franziska Freese
Bianca Wibbeke
SPIEGEL ONLINE Forum
Als ich heute im Postkasten den SPIEGEL
fand, war ich überrascht und begeistert zu-
gleich. Das Titelblatt strahlte einen freund-
lich an. Das ist sehr ungewöhnlich, denn
normalerweise sind Ihre Titelblätter düster
und bedrohlich.
Lauf a. d. Pegnitz (Bayern)
Karin Platz
Arne Homborg
SPIEGEL ONLINE Forum
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wo die
Verbindung zwischen sozialen Netzwerken
und fehlendem Leben liegen soll. Ich gehe
zurzeit noch zur Schule, bin seit längerer
Zeit schon bei Facebook aktiv und habe
es trotzdem geschafft, sozial nicht zu
verkümmern. Ganz im Gegenteil! Face-
book hat es mir ermöglicht, mit den Freun-
den, die ich während meines einjährigen
Auslandsaufenthalts in Italien kennenge-
Soll der Staat notleidende Banken retten?
www.spiegel.de/forum/Lehman-Brothers
Wie soll die deutsche Marine mit festgenomme-
nen Piraten umgehen? www.spiegel.de/forum/Piratenjagd
Sind die deutschen Kulturschätze
genügend geschützt? www.spiegel.de/forum/Koeln
8
der spiegel
11/2009
• Titel
• Piraterie
• Kölner Stadtarchiv
81083809.012.png 81083809.013.png 81083809.014.png 81083809.015.png 81083809.016.png
 
Zgłoś jeśli naruszono regulamin