Eisenbahn Journal - Sonderausgabe 1983_02 - Dampflokomotiven.pdf

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Sonderausaabe Dam~f
lokomotiven
fotoarafiert von ~üraz
Nelkenbrecher
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Bild 2: Dunkelheit und Kalte stellten besonders hohe Anforderungen an den Eisenbahnfotografen Der großen Muhe Lohn waren dann solch ein-
drucksvolle Fotos, wie das der Guterzuglokornotive 052475 in Nurnberg Hbf
Titelbild: Längst voruber ist die Zeit der Dampflokomotiven und der alten Formsignalebei der DB Jurgen Nelkenbrecher hat viele davon in seinen
unzahligen Dias bewahrt, so auch diesen von der 050319 gefuhrten Personenzug bei Edelfingen an der Strecke Lauda - Crailsheim
Bild 3: Ein Bild im Licht der ersten Morgensonne, aufgenommenam 16 10 1971 bei Oed an der Strecke von Nurnberg nach Sulzbach-Rosenberg.
Ein schwerer Güterzug wurde von einer Lok der Baureihe 50 mit Kabinentender nachgeschoben
Bild 76 (RWitel): Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. . Das Ende der meisten Dampflokomotivenvollzog sich auf den zahlreichen Schrott
platzen unter dem Zischen der Schneidbrenner.
Hermann Merker-Verlag D-8080 Fürstenfeldbruck, Röntgenstraße 2 -Tel. (081 41)24 37 ~~240 37„
Impressum siehe Seite 79
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Vorwort
Eisenbahnfahrzeuge zu fotografieren ist längst zu einem
festen Bestandteil der Freizeitgestaltung geworden. Als
es im Oktober des Jahres 1977 galt, Abschied von der gu-
ten alten Dampflokomotive zu nehmen, säumten tausen-
de von Eisenbahnfreunden die Laufwege der letzten
dampfgeführten Züge in der Bundesrepublik Deutschland.
Nur an wenigen Streckenabschnitten war es noch mög-
lich, dem Ende einer Epoche beizuwohnen.
Die Fotojagd auf Dampflokomotiven, deren Entwicklung
sich bereits in der Mitte der sechziger Jahre abzuzeichnen
begann, hatte im Bereich der DB ein jähes Ende gefun-
den. Inzwischen übertrug sich diese Leidenschaft auf die
alten Diesel- und Elektrolokomotiven, die jetzt aus dem
Betriebsdienst ausgeschieden werden.
Trotz des Einsatzes hochwertiger Kameras und unzähliger
Filme unterschiedlicher Empfindlichkeit, blieb die Qualität
vieler Aufnahmen oft hinter den Erwartungen zurück. Sehr
häufig vereiteln mangelhafte Ausleuchtung oder ein falsch
gewählter Kamerastandort einen Abdruck in der einschlä-
gigen Fachliteratur.
Nur wenige aus der jungen Garde von Lichtbildnern er-
reichten das „ Format" der unvergessenen Altmeister der
Eisenbahnfotografie, die jahrzehntelang ohne nennens-
werte Konkurrenz blieben. Einer der erfolgreichsten aus
der nachwachsenden Generation von Lokomotivfotogra-
fen war Jürgen Nelkenbrecher. Er, einer der Stillen im
Lande. scheute ieden Wirbel um seine Person und um
,
seine Arbeit. Allein, oder nur in Begleitung einiger Freun-
de, zog er hinaus, um ,,seinea Motive zu suchen und zu
finden. Als Autodidakt hatte er sich zuvor mit den Geset-
zen der Fotografie vertraut gemacht. Beim Erwerb der Fo-
toausrüstung gab er dem Mittelformat den Vorzug. Schon
recht bald folgte dem Ablichten von Lokomotiven in Bahn-
höfen und Bahnbetriebswerken die anspruchsvollere Ar-
beit in der Landschaft. Ein sicheres Gespür und ein gutes
Auge für den richtigen Standort waren hierfür unerläßlich.
Als Jürgen Nelkenbrecher zu Beginn der sechziger Jahre
in den Re'hen der N~rnbergerEisenbahnfotografen er-
schien, war er noch e'n unbeschriebenes Blart. Dies än-
derre sich schlagart'g, nachdem er eine erste Auswahl Se'-
ner Schwarzweißaufnahmen präsentierte und danach
auch für Diavorträge bei den Nürnberger Eisenbahnfreun-
den gewonnen weraen konnte. Ein fachkundiges Publi-
kum erkannte, daß hier e'n Me'ster seines Fachs heran-
reifte. D'ese ersten Erfolge waren der Ansporn zu neben
Exkursionen. Mehrere Re'sen führten den nun anerkann-
ten Eisenbahnfotografen in viele Regionen der Bundesre-
publik, nach Österreich, nach Italien und zur Deutschen
Reichsbahn in der DDR.
Sein Qualitätsanspruch war inzwischen so gewachsen,
daß er sich nicht mehr mit dem bis zu diesem Zeitpunkt
gültigen Standard zufrieden gab. Tagelang auf Motivsuche
unterwegs und fast nie mit dem Ergebnis zufrieden,
grenzte seine Arbeit manchmal fast an Besessenheit. Die-
sem starken Engagement verdanken wir heute eine große
Zahl dynamischer und faszinierender Bilder von der Ei-
senbahn.
Lange Zeit dachte Jürgen Nelkenbrecher gar nicht daran,
seine Fotos zu veröffentlichen. Bei vielen Aufnahmen feh-
len deshalb alle Angaben. Für ihn war dies nur ein unnüt-
zer Aufwand, er selbst hatte ja die Erinnerung an seine Fo-
tos, er kannte die Orte und alle Begebenheiten. Wir schät-
zen uns glücklich, daß wir in den letzten Jahren aus der
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Bild 4: Bis zum Beginn der achtziger Jahre war die DDR noch ein Dorado fur Dampflokfreunde. In Leipzig an der Schwarze Straße entstand am
20.3. 1981 dieses Foto des P 3025 nach Saalfeld, der mit der 01 0519 bespannt war.
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schier unerschöpflichen Quelle seines Schaffens schöp-
Die getroffene Bildauswahl möge Ansporn und Maßstab
fen durften. Mit dieser Sonderausgabe des Eisenbahn-
für weitere heranwachsende Eisenbahnfotografen sein.
Journal wollen wir Jürgen Nelkenbrecher und seiner Ar-
beit ein Denkmal setzen.
Horst J. Obermayer
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