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DAS AKTUELLE INTERVIEW
Camping-DXpedition
lich die Gefahr von Spannungsspitzen.
Auch bei Ausfall oder Nachtanken des
Generators können wir weiter Betrieb
machen. Und er versorgt zusätzlich das
Wohnmobil.
Wie entstehen die Reiseziele?
Kurztrips in die nähere Umgebung wie
die Vogesen oder den Schwarzwald be-
schließen wir meist spontan nach Lust
und Laune. Längere Reisen benötigen
natürlich eine ausführliche Planung.
Welches war eure schönste Camping-
DXpedition?
Zweifellos die Nordkaptour (CQDL
6/03, S. 392). Die für unsere gewählte
Strecke ungewöhnliche Jahreszeit stell-
te eine besondere Herausforderung dar.
Dafür waren wir fast alleine auf den
sonst touristisch viel befahrenen
Strecken unterwegs.
Und – wohin geht’s als Nächstes?
Bis jetzt ist noch nichts Größeres ge-
plant, da wir im Moment mit anderen
Dingen beschäftigt sind.
Mathias ist noch bis Mitte September in
Auckland und dort als ZL/DJ2HD auf
Kurzwelle und via Echolink zu unse-
rem OV über DBØUP QRV.
(Die Fragen stellte Jürgen Sapara, DH9JS)
Beim Funken die
Welt kennen lernen
Mathias und Wolfgang, ihr wart bei eurer
Nordkap-DXpedition über 12000km
mit einem Wohnmobil unterwegs. Was
ist für euch das Besondere, Funken und
Camping miteinander zu verbinden?
Sonderaktionen, wie eine Maritim-Mo-
bil-Aktivität, erfordern viele Telefonate,
meist folgt darauf eine schriftliche Kon-
taktaufnahme mit den Verantwortli-
chen der Fährgesellschaft.
Manchmal ist auch längere Überzeu-
gungsarbeit nötig, um zu erklären, dass
der Funkbetrieb keine Gefahr für das
Schiff darstellt. Oft muss man auch
deutlich auf den Unterschied zwischen
dem CB-Funk und dem Amateurfunk-
dienst mit seiner staatlichen Prüfung
hinweisen.
Und welches Equipment verwendet ihr
dabei?
Als Funkgerät setzen wir übliche 100-W-
Portabel-Trx ein. Meist haben wir zusätz-
lich zu dem im Campmobil eingebauten
IC-706 noch einen IC-729 dabei, der sich
leicht auch außerhalb des Fahrzeugs be-
treiben lässt.
Als KW-Antenne dient im stationären
Betrieb ein Drahtdipol mit Glasfiber-
mast, der von einem automatischen
SGC- oder manuellen MFJ-Tuner ange-
passt werden kann. Mobil setzen wir
eine ATAS-100 für Kurzwelle an einem
selbst gebauten Abstimmgerät ein so-
wie für 2m und 70cm eine Duoband-
Mobilantenne.
Das Logbuch führen wir manuell oder
– bei längeren Aktivitäten – mit einem
Laptop. Sehr wichtig ist der Funkkoffer,
in dem neben Antennendraht, Koaxka-
beln, Isolatoren, Seilen und Adaptern
auch Werkzeug ist.
Wie viele QSOs kommen pro Tour zu-
sammen?
Das lässt sich pauschal nicht sagen. Je
nach Standort und Bedingungen kön-
nen das von ein paar Dutzend bis zu ei-
nigen Hundert sein. Tage mit Con-
testaktivität sind eher hinderlich, da
fast zuviel Betrieb auf den Bändern ist.
Wie deckt ihr den – doch sicher erheb-
lichen – Strombedarf?
Während des Betriebs dienen ein oder
zwei Bleiakkus als Stromversorgung,
die ein Generator über ein 20-A-Netz-
teil – bei Bedarf und nach Möglichkeit –
speist. Damit reduzieren wir wesent-
Der Aufenthalt im Freien und die Mög-
lichkeit, andere Teile der Welt kennen
zu lernen, reizen uns sehr.
Erste Versuche in der näheren Umge-
bung mit PKW und portablem Equip-
ment machten uns sehr viel Spaß. Das
brachte uns auf den Geschmack, diese
Art Funkbetrieb noch intensiver zu nut-
zen.
Wir sammelten Erfahrungen, wie An-
tennen unter verschiedenen Verhältnis-
sen aufgebaut werden. Dabei sind wir
unabhängig von einem Campingplatz
und können sie jeweils optimal an die
vorhandene Umgebung angepasst auf-
stellen.
Weil wir uns weit genug entfernt von
der Industrie aufhalten, haben wir auch
keine Probleme mit Funkstörungen.
Außer, wenn unser Kühlschrank im
Campmobil anspringt. Hier suchen wir
noch nach einer anderen Lösung, als
ihn während des Funkbetriebs abzu-
schalten.
Wie bereitet ihr eine Camping-DXpedi-
tion vor?
Das hängt ganz vom Ziel ab. Bei länge-
ren Trips wie der Nordkaptour, wird die
ungefähre Fahrstrecke nach Informatio-
nen vom jeweiligen Fremdenverkehrs-
amt oder aus dem Internet festgelegt.
Kurz gefasst ...
Mathias Müller, DJ2HD
(l.) und Wolfgang
Pluschke, DH3WO
•Seit Anfang August ist die Websei-
te der IARU-Region1 in neuem Lay-
out online: www.iaru-r1.org
•„IEC standard watch“ ist ein neuer
kostenloser Service der Deutschen
Kommission Elektrotechnik Elektro-
nik Informationstechnik (DKE).
Nach Registrierung auf der Webseite
www.iec-normen.deerhält man au-
tomatisch Infos per E-Mail, falls sich
in den ausgewählten Bereichen et-
was ändert.
•Die Webseite www.elektronik-
kompendium.deerläutert anschau-
lich Grundlagen der Elektrotechnik,
u.a. Digital-, Schaltungs- und Com-
putertechnik.
•XPde – ein Linuxprogramm mit
dem „Look and Feel“ von Windows
XP – ist in der Betaversion 0.4.0 er-
schienen. Es soll Anwendern den
Umstieg von Windows auf Linux er-
leichtern. Info und Download:
www.xpde.com
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CQ DL 9-2003
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