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PILE-UP
The Old Timer
In seinem gleichnamigen Buch gibt Jim
B. Smith, VK9NS, Einblick in ein langes
Leben mit und für den Amateurfunk.
Seit über 60 Jahren zählt er zu den ak-
tivsten Funkamateuren und brachte
bisher vielen DXCC-Jägern ein neues
Land ins Log, ob als Aktiver von selte-
nen Plätzen aus oder als Net-Control
über Jahre hinweg auf 14 220 kHz.
Eingerahmt von wenigstens zwei Dut-
zend verschiedenen QSL-Karten schaut
ein Junge, kaum älter als sieben Jahre,
in die Ferne. Über 500 Seiten später
lacht mich ein echter Old Man ver-
schmitzt an, während er ein altes
Röhrenradio repariert. Zwischen den
Seiten erzählt er mir aus seinen mehr
kam Jim ein defektes Radio. „Es funk-
tioniert nicht mehr, aber ich weiß, Du
wirst das Problem lösen können“, wa-
ren ihre Worte. Vom Taschengeld kauf-
te sich der Newcomer die nötigen Bat-
terien. In der Nachbarschaft befand
sich ein Rundfunkgeschäft. Mit Hilfe
des Ladenbesitzers konnte der junge
Jim seine Röhren testen und dem de-
fekten Gerät wieder Leben einhauchen.
Dies war wohl der Beginn einer nie-
mals enden wollenden Leidenschaft.
Kurz nach Kriegsende wurde er zum
Militärdienst eingezogen. Er absolvier-
te seine Ausbildung an der „No. 1 Ra-
dio School“ in Cranwell. Die Royal Air
Force Amateur Radio Society (RAFARS)
betrieb dort unter dem Rufzeichen
G8FC eine Amateurfunkstelle. In die-
Die Verbindung erfolgte damals in CW.
Zwölf Mann, vom Koch bis zum Me-
chaniker, vom CWisten bis zum Medi-
ziner, bildeten die Einheit, die nicht nur
gegen die zahllosen Moskitos kämpfte,
sondern letztlich den guten Jim in die
Welt des Amateurfunks brachte.
Unter dem Rufzeichen VU4CN funkte
sein Mitstreiter Rex QSOs mit der eng-
lischen Heimat. Kurze Zeit später war
Jim selbst aktiv auf den Bändern. Bei je-
der Verbindung gab er seine Adresse
auf den Nikobaren an und erhielt aus
aller Welt QSL-Karten für das Rufzei-
chen CAR. Nach nur zehn Monaten
Aufenthalt wurde er wieder zurück
nach Singapur geschickt. Dort ange-
kommen, legte er wenige Zeit später
seine Amateurfunkprüfung ab und er-
Bild links:
Jim vor seiner
Station auf Norfolk
Bild rechts:
Jim, VK9NS, Dieter,
DK8OH, und Kirsti,
VK9NL (v. links),
bei der Übergabe
des BCC-Wimpels
während des
Besuchs der
DXpedition VK9DNX
(Bilder: VK9DNX)
als sechs Dekaden, in denen er als
Funkamateur aktiv ist. Unweigerlich
suche ich in meinem Logbuch nach
Spuren, die Jim hinterlassen hat. Ich er-
innere mich an die erste Bestätigung ei-
ner Verbindung mit Norfolk (VK9N).
Als ich den Brief öffnete, fiel mir mit
der QSL-Karte auch ein kleiner Kalen-
der mit Motiven der australischen Insel
entgegen.
Oder meine erste Verbindung mit dem
Johnston-Atoll (KH3). Auf 14 220 kHz
habe ich zu dieser Zeit des Öfteren dem
DX-Net von VK9NS beigewohnt und
konnte dort auf recht einfache Weise
neue Länder arbeiten. Einige Zeit spä-
ter brachte er wohl nicht nur mir als
A52JS ein bis dato sehr seltenes DXCC-
Gebiet in die Bandpunktliste.
sen Tagen wurden die Mitglieder der
RAFARS in vielen Teilen der Welt ein-
gesetzt, um ihren Dienst abzuleisten.
So legte Ende 1947 ein Schiff in Rich-
tung Singapur ab. Im fernen Osten soll-
te Jim die nächsten Jahre verbringen.
hielt sein erstes richtiges Rufzeichen –
VS1BQ. 1949 heiratete er seine erste
Frau Jean, kurz darauf selbst lizenziert
als VS1YL, und ihr Sohn Bruce erblick-
te das Licht der asiatischen Sonne.
Dies alles geschah in der Zeit des
großen Wechsels von der Amplituden-
modulation hin zur Donald-Duck-Stim-
me der Einseitenband-SSB-Technik.
Das „CQ-Magazine“ schlug vor, eine
neue DXCC-Klasse ins Leben zu rufen.
Für SSB-Verbindungen zählten ab sofort
nur noch QSL-Karten mit dem Eintrag
„2-way SSB“.
Beiträge für
„Pile-Up“ an:
Die erste DXpedition
Nach Ende des zweiten Weltkrieges
war die Royal Air Force sehr stark im
fernen Osten vertreten. In Singapur
kümmerten sich Jim und seine Kolle-
gen um die Funktechnik der verschie-
denen Militärflugzeuge. Meist war dies
die Dakota, einem damals weit verbrei-
tetem Transportflugzeug. Die Funk-
geräte wurden immer wieder aus- und
eingebaut, getestet, gesäubert und
überholt. Zur Ausbildung gehörte auch
der Umgang mit einer Morsetaste.
Nach gut einem halben Jahr bekam Jim
den Einsatzbefehl für seine Zeit auf Car
Nicobar. Für das britische Empire wa-
ren die Nikobaren wegen der geografi-
schen Lage zu dieser Zeit eine wichtige
Insel. Zusammen mit seinen Kollegen
zeichnete sich Jim verantwortlich für
den reibungslosen Funkverkehr zwi-
schen den Kontrollpunkten der Flugli-
nie Singapur – Ceylon (jetzt Sri Lanka).
Andreas Hahn, DL7ZZ
Tegtkamp 13
31319 Sehnde
dl7zz@darc .de
Auf dem Weg nach Norfolk
Von 1952 bis 1957 ist die junge Familie
Smith in Celle bei Hannover zu Hause.
Dies war die Zeit der Berlin-Blockade.
Als DL2TH (Jim) und DL2YL (Jean)
sind beide aktiv und arbeiten weiter an
der Entwicklung ihrer SSB-Technik.
Mit der Geburt von Stuart und Sheena
wächst auch die Familie. Nach fünf Jah-
ren Aufenthalt in deutschen Gefilden
hieß es für die fünf Abschied nehmen.
Für viele Jahre ging es zurück auf die
Insel. Jim erhielt das Rufzeichen
G3HSR. Als Ausbilder war er weiterhin
bei der Air Force beschäftigt. Ihm
Die frühen Jahre
Im Oktober 2008 feierte Jim seinen 80.
Geburtstag. Im schottischen Edinburgh
erblickte er das Licht der Welt. Seine
Jugend verbrachte er in Aberdeen. Dort
kam er als 15-jähriger zum ersten Mal
mit der drahtlosen Kommunikation in
Kontakt. Fernsehen und Radio hatten
längst Einzug in das Leben vieler Men-
schen gehalten. Von seiner Tante be-
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macht die Arbeit Spaß, aber ein anderes
Problem machte ihm zu schaffen. Auf
dem einen Ohr war er mittlerweile na-
hezu taub und auf dem anderen schrei-
tete die Krankheit zügig voran. Eine
Operation war unabdingbar. Die Arbeit
in unmittelbarer Nähe der Vampire Jets
während der Zeit in Niedersachsen hin-
terließ bleibende Hörschäden. Er wech-
selte in die zivile Luftfahrt und war bald
als Gast an der US-amerikanischen Sta-
tion HZ1AB aus Saudi-Arabien zu
hören.
Im Anschluss an diesen Einsatz ging es
wieder nach Singapur. Nunmehr als
9V1PR und 9V1YL waren die beiden
Smiths auch von dort zu hören. Nach
23 Jahren zerbrach die Ehe, aber bis
heute hat Jim ein gutes Verhältnis zu Je-
an und seinen Kindern. 1975 bekam er
die Möglichkeit, in Papua Neuguinea
am Aufbau des Flugsicherheitssystems
für die zivile Luftfahrt in P.N.G. mitzu-
wirken. Dies brachte ihn für weitere
fünf Jahre als P29JS in die Luft. Bis
1980 war er von P.N.G. aus häufig als
DXpeditionär zu erleben. Als VR4BJ
und H44BJ arbeitet er von den Solomo-
nen. Cocos (Keeling) Islands brachte er
als VK9YS in die Luft. Als C21AA war
er von Nauru aus QRV, und 1980
tauchte er als VK9NS von Norfolk aus
auf. Auch von Lord Howe war er aktiv.
Während dieser Jahre entwickelte sich
die 14 220 kHz zum Treffpunkt für alle
DX-Interessierten. Auf dieser Frequenz
tauschte man die neuesten DX-Infos
aus oder sagte sich einfach nur „Hallo“.
Es war dies noch die Zeit ohne DX-
Cluster oder Internet! Auf Norfolk-Is-
land lernte Jim seine zweite Frau ken-
nen. Kirsti stammt aus Norwegen, und
beide verstanden sich auf Anhieb bes-
tens. Es dauerte nicht lange und Jim
setzte alles daran, seinen Umzug auf
die australische Insel vorzubereiten.
Kirsti legte die Amateurfunkprüfung ab
und begleitete Jim ab sofort als VK9NL
auf seinen Expeditionen.
Reisezeit waren Bestandteil der Pla-
nung. Es mussten Equipment und die
nötigen Genehmigungen organisiert
werden. Auch die Transportfrage be-
durfte genauer Überlegungen. Anfang
Februar 1983 setzten die Teilnehmer
endlich ihren Fuß auf die Insel im südli-
chen Indischen Ozean. Für die DXpedi-
tionäre und eine Gruppe von Bergstei-
gern, die den Big Ben besteigen woll-
ten, wurde die Vulkaninsel für mehrere
Tage zum Lebensmittelpunkt. Viele
QSOs waren der Lohn für die Mühen.
Die Rückreise gestaltete sich ein wenig
chaotisch. Nach wenigen Seemeilen
schaltete der Kapitän der gecharterten
Yacht die Motoren ab. Er hatte sich of-
fensichtlich bei der Treibstoffmenge
verkalkuliert und so trieb das Schiff auf
die australische Küste zu. Nach 27 Ta-
gen kam man endlich in Albany,
Westaustralien, an.
Jim und Kirsti sind bis zum heutigen Ta-
ge stets auf den Frequenzen präsent.
Während der deutschen VK9DNX-Ex-
pedition wurden einige Schönheitsre-
paraturen an den Antennen der Smiths
getätigt und so sollte eine Verbindung
mit der Insel in „Down Under“ kein
großes Problem darstellen.
Ich wünsche beiden viel Gesundheit
und dass sie noch lange auf den Bän-
dern zu hören sein werden.
Andreas Hahn, DL7ZZ
1983 als VKØJS
auf Heard Island
(Bild: VK9NS)
Funkbetrieb
„Funkamateure bieten zivile Unterstüt-
zung an“, die Möglichkeiten der Funka-
mateure darstellen. Entgegen meiner per-
sönlichen Erwartung kam es nach dem
Vortrag zu vielen Kontakten und Fragen.
Gerade die am Rande der Übung aufge-
nommenen Kontakte ließen erkennen,
dass das Angebot der Funkamateure ernst
genommen wurde.
Für die Mitarbeit der Notfunkgruppe im
Distrikt Y werden noch weitere Funk-
amateure gesucht, um im Katastro-
phenfall die einzelnen Landkreise unter-
stützen zu können. Interessierte Funka-
mateure und SWLs können sich unter der
u. a. Adresse für die Mitarbeit in der Not-
funkgruppe anmelden.
Alle wesentlichen Informationen und Un-
terlagen können auf der Notfunk-Websei-
te des Distriktes Y unter: www.darc.de/
y/notfunkabgerufen werden.
Peter Wasieloski, DK6PW
Katastrophenschutz:
„Herbststurm 2008“
Vom 28. bis 29. Oktober nahm ich an der
Katastrophenschutzübung „Herbststurm
2008“ teil. Ein mehrtägiger Stromausfall
in der Lausitz war das angenommene
Szenario, bei der zweitägigen Übung an
der Landesschule und Technischen Ein-
richtung für den Brand- und Katastro-
phenschutz (LSTE) in Eisenhüttenstadt.
Unter Leitung des Innenministeriums
übten Angehörige der kommunalen Ka-
tastrophenschutzbehörden, der Polizei,
der Feuerwehr, der Hilfsorganisationen
und der Bundeswehr gemeinsam mit Ver-
tretern betroffener Wirtschaftsunterneh-
men die notwendigen Kommunikations-
und Entscheidungsabläufe.
Dabei ging es vor allem um die Betreuung
und Versorgung der Bevölkerung mit
Trinkwasser und Lebensmitteln in einer
kritischen Ausnahmesituation. Schwer-
punkte waren unter anderem die Auf-
rechterhaltung des Betriebes in Kranken-
häusern, in Pflegeeinrichtungen und in
der privaten Krankenpflege. Dazu vermit-
telte die Übung den rund 80 Teilnehmern
in Fachvorträgen aktuelle Erkenntnisse.
Als Notfunkreferent im Distrikt Branden-
burg (Y) hatte ich nicht nur die Gelegen-
heit an der Planübung teilzunehmen,
sondern konnte mit meinem Fachvortrag
Kontakt:
Notfunkbeauftragter
Distrikt Y
Peter Wasieloski,
DK6PW
Altes Dorf 3
14776 Brandenburg
an der Havel
dk6pw@darc .de
Tel. (0 33 81)
33 08 87
Heard-Island 1983
Neben vielen weiteren DX-Aktivierun-
gen im pazifischen Raum werden sich
wohl viele Funkbegeisterte an eine der
wenigen DXpeditionen nach Heard Is-
land erinnern. Jim hatte Anfang der
1980er die HIDXA ins Leben gerufen.
Der Name sagt schon alles. Die „Heard-
Island-DX-Association“ wollte eine der
am wenigsten besuchten Gebiete der
Erde auf die Amateurfunkbänder brin-
gen. Enorme Kosten und viele Wochen
Warten auf den „Herbststurm 2008“: die Katastrophenschutz-
übung in Eisenhüttenstadt
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Plik z chomika:
gasma
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