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ANTENNEN
W3DZZ in verschiedenen Varianten
Wiedergeburt einer W3DZZ Zur Person
Fredi Ziebur, DL7ABH
Jahrgang 1937. Ama-
teurfunkgenehmigung
in den 70er Jahren;
Beruf: Physiklehrer;
während der Schuljahre
war „Radiobasteln“ bereits populär, Ex-
perimente und deren Hintergründe
prägten die Folgezeit
Fredi Ziebur, DL7ABH
Die ursprünglich geplante Reparatur einer W3DZZ nahm einen
völlig unerwarteten Verlauf. Es wurde letztlich eine neuartige
Konstruktionsvariante für einen W3DZZ-Sperrkreis entwickelt.
Sperrkreise war nicht zu denken. Die
Sperrkreisbestückung (C = 50 pF, L =
8,3 µH) entsprach weitgehend den be-
währten Rothammel-Angaben [3].
Adresse: fziebur@t-online .de
Erste Reparaturaktivitäten
Da sicherlich die Kreiskapazitäten das
Zeitliche gesegnet hatten, wollte ich nun-
mehr auf der sicheren Seite sein. Warum
also nicht einmal Koaxialkreise versu-
chen? Spannungsfestere und preisgünsti-
gere Kapazitäten erhält man ja sonst nir-
gendwo! Einem älteren CQDL-Heft [1]
entnahm ich ein „Rezept“ zur Herstel-
lung sog. Koaxkreise. Um die Trap-Ab-
messungen aber geringer zu halten, ent-
schied ich mich für das dünnere Koaxka-
bel RG-174. Dieses Kabel weist wie das
dickere RG-58 eine Kapazität von 100
pF/m auf. Damit war die Kondensatorfra-
ge also geklärt.
Die gefundenen Berechnungshinweise [1]
ergaben für einen 7,05-MHz-Sperrkreis
eine Kreiskapazität von 150,5 pF. Damit
lag auch fest, dass ca. 150 cm RG-174
nötig waren. Dieses Koaxkabelstück sollte
nun auf PVC-Rohr, Durchmesser ca.
2,8 cm, gewickelt werden.
Sofort machte ich mich an die Arbeit
und fertigte zwei Koaxtraps (Bild 1)
nach Vorschrift. Die Sollfrequenz von
ca. 7,05 MHz stellten Dipmeter und
Verschieben der Koaxwindungen si-
cher. Ein Klarlackanstrich festigte die
Koaxwindungen. Nach ca. einem Tag
Trockenzeit wurden die Sperrkreisröhr-
chenöffnungen mit Scheiben von Fla-
schenkorken und Zweikomponenten-
kleber (Bild1, li., 2.v.r.) gegen Feuchtig-
keit abgedichtet. Die Koaxenden waren
zuvor an Lötösen befestigt worden, die
wiederum durch M3-Schrauben fixiert
wurden. Diese Schrauben boten letzt-
lich eine Verbindungsmöglichkeit zu
den Strahlerenden. Nicht zu vergessen
ist da eine Zugentlastung, die z.B. als
Nylonschleife aus dem Trapröhrchen
herausragt (Bild 1).
Bild 1:
Die angefertigten
Koaxialtraps
s war einmal eine kleine und un-
scheinbare W3DZZ, die einst in
Heimarbeit entstanden war. Sie
war über viele Jahre ein unauffälliger
und verlässlicher Reisebegleiter. Mit
nachlassender Reiseaktivität ging sie als
Reserveantenne in den Ruhestand. Als
Inverted-V verblieb sie im HF-Getüm-
mel.
Eines Tages stimmte plötzlich die Steh-
welle nicht mehr. Die Anpassung war da-
hin. Ursache der Fehlfunktion nach lan-
ger Aktivität waren sicherlich die Sperr-
kreise, was eine Dipmeter-Kontrolle be-
stätigte. An eine beschädigungsfreie Repa-
ratur der einst polyestervergossenen
Ein Test und Konsequenzen
Die beiden Traps kamen an ihre vorbe-
stimmten Positionen des relativ verkürz-
ten 80-m-Dipols (Rothammel). Die 40-m-
Resonanz stimmte immer noch. Die Sperr-
kreise wurden offensichtlich ihrem Na-
men gerecht. Die 80-m-Resonanz lag aber
mit über 4 MHz deutlich zu hoch, was ein
SWR von 3...4 und mehr bewirkte.
Die im Rothammel angegebene Kapazität
von 60 pF stand dort nicht zufällig mit
diesem Wert! Bei der zuvor gewählten
Konstruktionsweise beträgt sie aber 150
pF! Oberhalb der Resonanzfrequenz des
Sperrkreises dominieren bekannter-
maßen die Spuleneigenschaften. Die
Sperrkreisspule fungiert quasi als Verlän-
gerungsspule, was die Strahlerverkür-
zung ermöglicht. Bei 150 pF Kreiskapa-
zität und 7,05-MHz-Resonanz fällt nun
mal die Kreisinduktivität geringer aus und
somit die verkürzende Wirkung der
Sperrkreisspule! Durch Strahlerverlänge-
rung könnte zwar wieder 80-m-Resonanz
erreicht werden, aber der Platzvorteil wä-
re vergeben.
Rückblick: Koaxial-Kreis
Der Koax-Sperrkreis stellt eine kosten-
günstige und funktionsstabile Langzeitlö-
sung dar. Bild 2 zeigt die Maße einer
W3DZZ nach Rothammel. Die verlocken-
den „Kurzmaße“ erfordern jedenfalls
60 pF Kreiskapazität. Das wären 60 cm
Koaxialkabel! Damit ließe sich nach
Bild 3 ein recht temperaturstabiler Sperr-
kreis aufbauen. Die Spule müsste aber se-
parat bereitgestellt werden.
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CQ DL 3-2009
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