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CONTESTE
le entstanden. Unverständlich ist aller-
dings, dass nach wie vor teilweise eine
Vielzahl von Dateien zur Auswahl ge-
schickt wurden (einschließlich soft-
wareeigener Formate), obwohl die Aus-
schreibung nur ein Logfile in STF oder
Cabrillo forderte. Das ist völlig unnötig,
da die erforderlichen Informationen im
Kopf des Logfiles zu finden sind – voraus-
gesetzt, sie werden richtig eingetragen.
ADIF-Dateien sind in der Regel unbrauch-
bar und enthalten nicht alle notwendigen
Informationen für die Auswertung. Enor-
mer Zeitaufwand zum Editieren solcher
Files und Rückfragen sind durch den Aus-
werter notwendig. Auch Word-Doku-
mente, Excel-Dateien oder gar PDFs und
Bildschirmkopien sind für die elektroni-
sche Auswertung völlig ungeeignet und
müssen mit erheblichen zeitlichem Auf-
wand gewandelt werden. Files im inter-
nen Format der benutzten Logging-Soft-
ware sind für den Auswerter ebenfalls un-
brauchbar, da nicht jedes der internatio-
nal verfügbaren Programme (egal ob kos-
tenlos oder kostenpflichtig) dem Auswer-
ter zur Verfügung steht.
Wer sich lieber mit Bleistift und Papier im
Contest bewegt, sollte im Nachhinein per
kostenlosem LM4 von DL8WAA seine
Daten in elektronische Form wandeln
und zur Verfügung stellen.
gute, eigentlich nicht erwartete, DX-Be-
dingungen bescherte. Selbst in der Stun-
de vor Contestende ging 20 m richtig auf
und brachte neben lauten DX-Signalen
schöne Europa- und DL-QSOs. Ich hätte
gern noch zwei Stunden Verlängerung
beantragt.
Ausbreitungsbedingungen
Wie sah es nun im Contest aus? Dan-
kenswerter Weise hat wieder Hardy,
DL1VDL, die Einschätzung der Ausbrei-
tungssituation am Contestwochenende
vorgenommen.
Gerade im Sonnenfleckenminimum sind
für kurze Öffnungen zum Arbeiten von
wichtigen Multiplikatoren neben der
richtigen Zeit auch der Ionosphärenzu-
stand, im Besonderen die geomagneti-
schen Bedingungen entscheidend.
Am 18. Oktober war gerade der einzige
Sonnenfleck 1006 zerfallen. Der Mess-
wert des solaren Flux betrug 69, die kos-
mische Hintergrundstrahlung im Rönt-
genbereich lag sehr niedrig unter der A1-
Flareschwelle und auch die alle drei Stun-
den registrierten Messwerte des geoma-
gnetischen Index A lagen bei Null bzw. 1.
Der Sonnenwind wehte ruhig mit 274
km/s. Ideale Lowbandbedingungen wa-
ren angesagt und die Signale auf 80 und
40 m bestätigten diese Vermutung an bei-
den Tagen.
Dennoch, kaum bemerkt, zuckte auf der
Sonne zwischen 1155 und 1204 UTC ein
unscheinbarer A9.3 Flare, als wollte un-
ser Hausstern mitteilen, dass er noch
nicht eingeschlafen sei. Im Nachhinein
war analysierbar, dass wir uns am 18.10.
in einer positiven Phase vor der am 19.3.
vormittags eintreffenden geomagneti-
schen Störung befanden. Wer zum Con-
testbeginn aufpasste, konnte auf 15 m die
ersten Nordamerikaner loggen. Auf 20 m
blieb das Band bis weit nach 20 UTC
nutzbar und man musste aufpassen, um
auf 40 und 80 m die ostasiatischen Multis
nicht zu verpassen. Da die Dämpfungs-
werte niedrig lagen, meldeten sich auf
den Lowbands neben einigen Japanern
auch Australien und Neuseeland. Nord-
amerika war auf 80 und 40 m bereits vor
dem dortigen Sonnenuntergang zu arbei-
ten. Der Sonntag begann mit einiger-
maßen brauchbaren 15-m-Bedingungen,
aber eben „sonnenfleckenminimums-
gemäß“. Man musste die Rosinen im Rau-
schen suchen, aber es versuchten auch
seltene DX-Freunde uns aus dem Fading
zu fischen. Langes Fading war am Sonn-
tag ein unliebsamer Begleiter auf 10 und
15 m, während 20 m an beiden Tagen
Erfahrungen der Teilnehmer
Wie immer sahen es die Aktiven recht
unterschiedlich. RK9CWW: „Thank you
mother nature for the 10 m opening,
Thank you DARC for the nice contest.”
Aber DL9ZWG meint: „Leider waren die
Bedingungen auf den höheren Bändern
in den späten Nachmittagsstunden des
ersten Tages schlechter als während der
Woche“. Und DAØSR fand „Überra-
schend die Öffnung auf 10 m nach SO-
Europa! Leider zu wenig Stationen auf 10
m QRV...“. Oder DL1EAL: „Nach 10 Jah-
ren endlich mal wieder ernsthaft mitge-
mischt, ... hat richtig Spaß gemacht. Pri-
ma condx, außer auf 10 m.“ DL5KM
schreibt: „UFB Contest! Die conds waren
nicht soo schlecht! 10 m war offen, 15 m
DX möglich, 20 m nur wenig – da keine
Antenne. Am Samstagnachmittag 6V7M
auf 15 m mit lautem Signal...“, dagegen
W7YS: „...CONDX VY POOR...“ und
auch K7ACZ klagt: „...Worked every DL
station I heard calling CQ WAG. Problem
was cond were not good and not many
stations making it through to the western
USA....“
Interessant fand es DB1BMN und
schreibt: „Interesting condx. 15 m quite
open and 10 m for a few moments. Had a
lot of fun as usual, see you next year!...”
Und so lässt es sich fortsetzen, vor allem,
weil es sicher wieder bessere Zeiten ge-
ben wird.
Problematisch für unsere Nachbarländer
sind die Ausbreitungsbedingungen be-
kanntlich auf den oberen Bändern. Das
spiegelt sich auch in den Bemerkungen
einer Reihe von Teilnehmern wider. So
locker sieht es GØCKV: „A relaxed con-
test but sadly very poor short skip from
London to DL on the higher bands. This is
a contest where you can have fun with
low power and simple wires in the trees.“
SMØQ sieht ebenso die positive Seite:
„Great contest and high standard of Ger-
man operators! Just limited openings into
Germany on frequencies above 7 MHz,
southern Germany was ok on 14 MHz.
Thanks to everbody copied my tiny sig-
nals, 100 W and mobile whips at the bal-
cony.“ Unsere Freunde in DX hatten da
schon andere Erfahrungen. K7ACZ: “I
would like to see the contest last an hour
Glosse WAG-Contest
Hallo Leutz,
wisst Ihr schon, was für ein ge-
fährlicher Landstrich Niedersach-
sen ist? Ach so, sorry, ich bin ei-
ner der Chips, die sich gerade
Eure 325 171 WAG-QSOs durchs
Silizium gezogen haben. Echt
wilde Nummer, ähhh Nummern.
Oder wie würdet Ihr das nennen,
wenn einer der freundlichen Leu-
te auf der anderen Seite des At-
lantiks seine QSOs in der Reihenfolge 0, 149, 150, 156, 14, 5, 6,
7, 8 nummeriert? Von mir aus (h)am-erican Sudoku. So, jetzt
aber Niedersachsen. Wie bitte, Herr Co-Prozessor? Es waren ei-
gentlich 325 202 QSOs? Tja, eigentlich. Aber wenn der rheinische
Flinkfunker die weiteren 31 nur funkt und nicht einträgt, können
die anderen sie noch so gründlich eintippen – wech is wech, wie
man vielleicht auch in Niedersachsen sagt.
Dort gibt’s nämlich die echt richtigen Folterwerkzeuge, als DOKs
getarnt. Ich hab’ den oberschlauen Herrn Co-Prozessor mal um
die Statistik gebeten, wer nun am meisten Angst und Schrecken
verbreitete, aber er bekommt ja die vielen Varianten von H43,
H55 oder H07 einfach nicht ausgezählt. Furchterregende Spitzen-
leistung der unschuldigen Niedersachsen das Ha ja – jetzt hör’
ich scho’ den Protescht aus dem Südwesten, der ja seinen Ruf,
alles außer Hochdeutsch zu können, unbedingt auch auf den
Bändern verteidigen muss. Aber mal ehrlich: PT1 für P01 und aa2
für A12 ist doch arg tricky – und ausbaden muss es der Zuhören-
de. Wenn der dann natürlich aa2 als DOK 112 loggt, haben sich
die Richtigen gefunden.
So, genug gemotzt. Denn eigentlich bin ich richtig happy. Ein
cooler Elektroniker darf ja nicht „gerührt“ sagen, aber eigentlich
bin ich’s schon – über das Vertrauen in die Bytes. Sagt die Soft-
ware „wkd b4“ oder „dupe“ hat der Anrufer mit seinem Mühen
bei Euch keine Schnitte mehr: Geloggt, gelacht, gelöscht. Dumm
nur, wenn er dann beim ersten QSO den CQ-Rufer 300 Hz neben
Euch gemeint hatte und gar nicht Euer Call in seinem Log stand.
Dann heißt es eben Tschau bis zum nächsten Jahr!
P.S.: Und funkts bitte auch mal öfter außerhalb des Contests, so
unverdauliche Erfindungen wie RX5CCJ, SH8U oder Z3HM kosten
mich mindestens 1 MHz Tempo. Beschwerden bitte nicht an
mich, sondern an meinen Boss, DL8MBS.
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CQ DL 3-2009
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