Der Spiegel 14-03-2011.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN - MAGAZIN
Liga, sich am vergangenen Samstagvormittag mit den Vertretern der 21 anderen
Mitgliedstaaten zu einer Krisensitzung über die Lage in Libyen traf, nahm er sich
eineinhalb Stunden Zeit für den SPIEGEL. In dem prachtvollen Liga-Gebäude am
„Platz der Befreiung“, den Ägyptens Revolutionäre als ihren zentralen Treffpunkt
nutzten, zog der Politiker mit den Redak-
teuren Dieter Bednarz, 54, Erich Follath, 62,
und Volkhard Windfuhr, 74, Bilanz – und
sprach über seine problematischen Jahre als
Außenminister an der Seite des autokra-
tischen Präsidenten Husni Mubarak, 82, über
den libyschen Diktator Muammar al-Gad-
dafi, 68, und über seine heutige Favoriten-
rolle im Wahlkampf um das Präsidentenamt
in Kairo. Am liebsten, gestand Mussa, würde
er eine Partei nach deutschem Vorbild grün-
den, eine Art kombinierte SPD/FDP/CDU, „sozial-liberal mit Betonung auf freier
Marktwirtschaft“. Dann rechnete Mussa mit seinem langjährigen Liga-Kollegen
Gaddafi ab. „Ich bin für eine koordinierte internationale Aktion in Libyen“, sagte
er. „Für eine humanitäre Intervention und die Durchsetzung einer Flugverbotszone
– unter Einsatz der Uno, Europas und der Arabischen Liga“ (Seite 86).
Windfuhr, Bednarz, Mussa, Follath
Land, zwei Präsidenten und keine Lösung. Alt-Präsident Laurent Gbagbo und
Wahlsieger Alassane Ouattara ringen um die Macht. Auch die vorläufig letzten
politischen Vermittlungsbemühungen sind am vergangenen Donnerstag gescheitert.
SPIEGEL-Korrespondent Horand Knaup, 52, reiste eine Woche lang durchs Land.
Er sprach mit Politikern und Diplomaten, Kaffeepflanzern und Milizionären, er
besuchte „befreite“ Zonen und Pro-Gbagbo-Veranstaltungen. Keine ungefährliche
Reise: Milizionäre geben auf den Straßen
den Ton an, in der Metropole Abidjan wird
fast täglich geschossen, und auch Knaup
und sein Kollege Markus Haefliger von
der „Neuen Zürcher Zeitung“ entkamen
nur knapp einer Schießerei. In die Kran-
kenhäuser wurden hinterher vier Tote und
ein Dutzend Verletzte eingeliefert. „Es gibt
nur zwei Optionen“, so Knaup, „entweder
Laurent Gbagbo geht schnell das Geld aus
und er kann seine Soldaten nicht mehr
bezahlen – oder es gibt Krieg“ (Seite 98).
Knaup in Abidjan
beim Strom – doch nutzt das der Umwelt überhaupt? Die SPIEGEL-Redak-
teure Jan Fleischhauer, 48, Guido Kleinhubbert, 38, und Alexander Neubacher, 42,
gingen der Frage nach und erlebten Erstaunliches: Sie wurden Zeuge, wie
Plastikabfälle zuerst mühsam sortiert und dann doch in der Verbrennungsanlage
verfeuert wurden. Sie trafen Bienenzüchter, deren Völker sterben, weil sie in den
Monokulturen der Biosprit-Pflanzen nicht mehr genug zu fressen finden. Und sie
erfuhren, dass Energiesparbirnen als gefährlicher Sondermüll entsorgt werden müs-
sen – unterirdisch in Salzstöcken. Zwischen Sinn und Unsinn, so ihre Erkenntnis,
verläuft beim Umweltschutz ein schmaler Grat (Seite 36).
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 11/2011
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Hausmitteilung
14. März 2011 Betr.: SPIEGEL-Gespräch, Elfenbeinküste, Umweltschutz
K urz bevor Amr Mussa, 74, der ägyptische Generalsekretär der Arabischen
S teht nun auch die Elfenbeinküste erneut vor einem Bürgerkrieg? Es gibt ein
H ingebungsvoll trennen die Deutschen ihren Müll, verzichten auf Wasser, sparen
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In diesem Heft
Titel
Jahrhundertbeben verwüstet das
japanische Inselreich ..................................... 122
Wie Reaktoren von Fukushima auf einen
Super-GAU zusteuerten ................................ 130
Deutschland
Panorama: Bundesanwaltschaft erhebt Anklage
gegen Pakistan-Rückkehrer / Kritik an
Guttenberg wegen Bundeswehr-Reformen /
Katholische Bischöfe wollen Schuldbekenntnis
gegenüber Opfern sexueller Gewalt ablegen ... 15
Außenpolitik: Der Westen streitet
über seine Libyen-Strategie ............................ 20
Was bringen die Sanktionen gegen das
Gaddafi-Regime?............................................. 22
Grüne: SPIEGEL-Gespräch mit
Fraktionschef Jürgen Trittin über
das Umfragetief der Ökopartei ....................... 25
CDU: Minister Norbert Röttgens
schwieriger Einsatz in NRW ........................... 30
Baden-Württemberg: Der grüne Spitzenkandidat
Kretschmann ist der wichtigste Gegenspieler
von Ministerpräsident Stefan Mappus ............. 32
Sachsen-Anhalt: Der rot-schwarze Kuschel-
Wahlkampf fördert die Politikverdrossenheit ... 34
Bürokratie: Beim Umweltschutz stehen Aufwand
und Ertrag oft in keinem Verhältnis ............... 36
Terrorismus: Der Frankfurter Flughafenattentäter
radikalisierte sich über das Internet ............... 44
Bildung: Der Widerstand gegen den Präsidenten
der European Business School wächst ............ 46
Zeitgeschichte: Auszüge aus Bärbel Bohleys
Tagebuch über ihre Inhaftierung und
DDR-Ausreise 1988 ........................................ 48
Regierung: Ministerien wehren sich gegen
Schäubles Parkgebührenpläne ........................ 53
Angst vor dem nächsten Krieg Seite 20
Die Europäer und die Amerikaner würden den Aufständischen in
Libyen gern helfen. Aber die Lehren aus Irak und Afghanistan lassen
sie vor einem militärischen Eingreifen zurückschrecken. Bislang
konnten sie sich nur auf wirtschaftliche Sanktionen einigen.
Arbeitskampf auf Kosten der Reisenden S. 74
Der Streik der Lokführer droht eine wochenlange Hängepartie zu werden:
Der Gewerkschaft geht es nicht nur um einen einheitlichen Tarifvertrag für
alle Bahn-Unternehmen, sondern auch um eine Demonstration ihrer Macht.
Gesellschaft
Szene: Balanceakt in 3100 Metern / Der
amerikanische Schriftsteller Peter Rock über
ein Leben abseits der Zivilisation .................. 57
Eine Meldung und ihre Geschichte –
wie ein Graveur die Schnittkante einer
Rasierklinge beschriftete ................................ 58
Demokratie: Von einer tunesischen Kleinstadt
ging die arabische Revolution aus – doch
Veränderungen kommen nur langsam voran ... 60
Ortstermin: Mit Luftbildern aus
Afghanistan macht die Bundeswehr
Werbung für den Krieg .................................. 65
Wie Trichet den Euro retten will Seite 80
Jean-Claude Trichet, der Präsident der EZB, fürchtet um den Euro. Um
die Zukunft der Gemeinschaftswährung zu sichern, sollen die reichen
Länder mehr zahlen und die Schuldenländer automatisch bestraft werden.
Medien
Trends: Polit-Talker Strunz setzt auf Pro und
Contra / ARD-Karriere für Kuttner ................ 66
Prominente: Der TV-Moderator Dieter Moor
erfand sich als dichtender Biobauer neu – zum
Ärger vieler Landbewohner ........................... 68
Schädlicher Umweltschutz
Seite 36
Dosenpfand, Wärmedäm-
mung, gelber Sack: Wenn
es der Umwelt hilft, ma-
chen die Deutschen
bereitwillig mit, selbst
wenn es sie Geld und Mühe
kostet. Doch der ökolo-
gische Nutzen ist fraglich.
Am Ende überwiegen oft
sogar die Nachteile. Auch
das angebliche Biobenzin
E10 ist in Wahrheit ein
Umweltkiller; die deut-
schen Autofahrer tun gut
daran, es zu meiden.
Wirtschaft
Trends: Lufthansa braucht mehr Stewardessen /
Rentenbeiträge sinken / Undemokratische
Sozialwahlen .................................................. 72
Arbeitskampf: Warum die Lokführer das Land
in ein wochenlanges Chaos stürzen wollen .... 74
Kreditinstitute: Die Milliardenrisiken der
Landesbanken ................................................ 76
Finanzmärkte: Spekulanten treiben die
Rohstoffpreise in die Höhe ............................. 78
Geldpolitik: EZB-Präsident Jean-Claude Trichet
steht vor seiner härtesten Bewährungsprobe ... 80
Energie: Der teure Traum von Windparks
im Meer ......................................................... 83
Wärmebild des Kanzleramts
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DER SPIEGEL 11/2011
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Japans schwarzer Freitag Seiten 122 bis 130
Ein gigantisches Erdbeben und eine unaufhaltsame Flutwelle haben
Japans Küste zerstört. Hilflos war das Hightech-Land den Naturgewalten
ausgeliefert. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi brach die Notstrom-
versorgung zusammen, das Inselreich steuerte auf eine Kernschmelze zu.
Ausland
Panorama: Der Dalai Lama regelt sein Erbe /
Kolumbiens Rebellen im Goldrausch ............. 84
Nahost: SPIEGEL-Gespräch mit dem
Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr
Mussa, über die Chancen der Demokratie und
die Gefahren eines Bürgerkriegs in Libyen .... 86
Libyen: Verzweifelter Kampf gegen die
Übermacht der Gaddafi-Soldaten .................. 90
Arabisches Tagebuch: SPIEGEL-Korrespondent
Volkhard Windfuhr über die Papiere der
ägyptischen Staatssicherheit und die neuen
Konflikte zwischen Christen und Muslimen ... 95
USA: Verschärfte Isolationshaft für den
mutmaßlichen WikiLeaks-Informanten .......... 96
Elfenbeinküste: Die Uno will den Zweikampf
der Präsidenten beenden ............................... 98
Türkei: Eine Verhaftungswelle soll
kritische Journalisten einschüchtern ............. 100
Belgien: Der endlose Streit zwischen Flamen
und Wallonen ............................................... 102
China: Pekings Herren fürchten das Volk ..... 108
Global Village: Wie ein Ehevermittler auf dem
Balkan alte Feindschaften überwinden will ... 110
Sport
Szene: Der frühere Weltranglistenerste Mats
Wilander tourt im Wohnmobil als Tennislehrer
durch die USA / Fußball-Bundesliga nimmt
Rücksicht auf Großeinsätze der Polizei ........ 113
Reiten: Totilas, das teuerste Dressurpferd
der Welt ........................................................ 114
Fußball: Basisdemokratie versus Kommerz –
ein Führungsstreit lähmt den Hamburger SV ... 119
Objekt der Diktatur Seite 48
Im Januar 1988 wurde die Dissidentin Bärbel Bohley festgenommen. Die SED
wollte sie loswerden, aber Bohley bestand darauf, in die DDR zurückzukehren.
Nun erscheinen postum ihre Notizen über ihre Zeit im Knast und im Westen.
Wissenschaft · Technik
Prisma: Springender Roboter für den Mars /
Tümmlersterben im Golf von Mexiko ........... 120
Polarforschung: Deutschland macht Front
gegen Arktis-Anrainer .................................. 134
Forensik: Der Holzkohlegrill im Wohnzimmer –
eine neue Suizidmethode greift um sich ....... 135
Archäologie: Führten Megadürren einst zum
Untergang der Maya und Azteken? .............. 136
Medizin: Wie Ärzte über ein Internetportal
Schwerkranke betreuen wollen ..................... 138
Rushdies Leben mit dem Fluch S. 142 bis 151
Aus Anlass der Leipziger Buchmesse im SPIEGEL: die neuen
Bücher von Houellebecq und Handke; Salman Rushdie spricht
über sein Leben nach der Fatwa von Ajatollah Chomeini.
Kultur
Szene: Neil Tennant von den Pet Shop Boys
über deren erste Ballettmusik / Wie berechnet
sich weibliche Schönheit? ............................. 140
Leipziger Buchmesse: „Karte und Gebiet“,
der neue Roman von Michel Houellebecq .... 142
SPIEGEL-Gespräch mit Salman Rushdie
über sein neues Buch und die quälende Zeit
der Fatwa ...................................................... 145
Porträt der US-Autorin und Malerin
Gloria Vanderbilt .......................................... 149
Peter Handkes Erzählung „Der Große Fall“... 151
Debatte: Monika Maron über ihren
Wunsch, nicht von Religionen belästigt
zu werden – auch nicht vom Islam ............... 152
Bestseller ..................................................... 154
Popkritik: „Angles“, das Comeback-Album
der Band The Strokes ................................... 155
Der Acht-Millionen-Euro-Hengst
Seite 114
Der Rappe Totilas ist das
teuerste Dressurpferd
der Welt, Paul Schocke-
möhle hat es für mehr als
acht Millionen Euro in
den Niederlanden gekauft.
Der Züchter hofft auf das
Geschäft seines Lebens.
Totilas soll das Geld als
Deckhengst wieder rein-
holen – und mit Matthias
Alexander Rath im Sattel
bei den Olympischen
Spielen 2012 Gold für
Deutschland gewinnen.
Rath auf Totilas
Briefe ............................................................... 6
Impressum, Leserservice .............................. 156
Register ........................................................ 158
Personalien ................................................... 160
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 162
Titelbild: Foto Reuters
DER SPIEGEL 11/2011
5
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Briefe
„Wenn wir dem Morden der
Söldnermilizen in Tripolis und
Umgebung weiter nur
zusehen, stellt sich die Frage,
wohin die neue Freiheit
führt, am Ende gar nicht mehr.“
Holger Just aus Dresden zum Titel „Arabiens Stunde Null –
Wohin führt die neue Freiheit?“
den arabischen Ländern schreiben, dann
vergessen Sie bitte nicht, dass dies eine
auch von den Demokratien gewollte und
geförderte Rückständigkeit war, denn
jahrzehntelang wurden alle arabischen
Tyrannen vom Westen hofiert, und in so
manchem deutsch-ägyptischem Handels-
abkommen hatten ägyptische Exportbe-
strebungen weniger Chancen als die
deutschen – und das war kein Zufall.
BERLIN
FIRAS AMR
Nr. 10/2011, Bundesregierung: Gutten-
bergs Abgang stürzt Merkel in die Krise
Als Medien-Opfer stilisiert
Hätte der Mann Anstand, hätte er zuge-
geben, dass er diese Arbeit weitestgehend
kopiert hat oder, schlimmer noch, zusam-
menkopieren hat lassen. Das wäre eine
Form von aufrechter Haltung gewesen, die
dem Freiherrn bemerkenswerterweise im-
mer noch attestiert wird, von der er aber
Lichtjahre entfernt ist. Stattdessen war
auch der Rücktritt eine Farce. Hier stili-
sierte sich ein vorgebliches (Medien-)Op-
fer, dessen überstrapazierte Kräfte der
Hetzjagd nicht mehr gewachsen seien, und
schlimmer noch wurden auf letztlich men-
schenverachtende Weise die verwundeten
und toten Deutschen in Afghanistan in-
strumentalisiert, um möglichst unbescha-
det aus der Affäre herauszukommen.
LANGEN (HESSEN)
SPIEGEL-Titel 10/2011
Nr. 10/2011, Titel: Arabiens Stunde Null –
Wohin führt die neue Freiheit?
Zeit für Hilfestellungen
Realpolitik darf nicht bedeuten, erst mal
abzuwarten, wer sich in Libyen am Ende
des Tages als stärker erweist. Ein Regime,
das in dieser Weise gegen die eigene
Bevölkerung vorgeht, hat seinen völker-
rechtlichen Status verwirkt. Deutschland
sollte – auch im Vorfeld einer Einigung
mit den anderen EU-Mitgliedstaaten –
seine Bereitschaft zur Aufnahme von
Flüchtlingen aus Libyen erklären. Jetzt
ist die Zeit, die Beziehungen zum arabi-
schen Raum neu zu gestalten und neue
Sympathien zu gewinnen.
SCHWERIN
sein, allmählich entsteht unaufhaltsam ein
neues politisches Bewusstsein, verbunden
mit einem tiefsitzenden gerechten Zorn.
Es gibt keinen Grund zu der Annahme,
dass diese gerade erwachende neue poli-
tische Kraft und dieser Zorn an den ara-
bischen Grenzen Halt machen werden.
Wer wollte oder könnte sich einem sol-
chen gerechten Zorn entgegenstellen?
WENNINGSTEDT-BRADERUP (SYLT)
GERD P. WERNER
GERHARD REICHERT
JÖRG FÜLLGRABE
Nirgendwo sonst war oder ist auch nur
eine in etwa vergleichbar tiefgehende
Analyse dessen zu lesen oder zu hören,
wo die Ursachen der Probleme der ara-
bischen Welt zu suchen sind und wie man
sie denn auch im Interesse der übrigen
Welt lösen könnte.
HAMBURG
Libysche Aufständische in Bengasi
Tiefsitzender gerechter Zorn
In der Absicht, einen politischen Gegner
außer Gefecht zu setzen, simulieren an-
onyme Internetaktivisten ein wissen-
schaftliches Gutachten und inszenieren es
als Polit-Schau. Die Soldaten, die, mehr
als eine untadelige Dissertation das ver-
mocht hätte, etwas zur menschlichen Eig-
nung des Verfassers hätten aussagen kön-
nen, werden nicht gehört.
MÜNCHEN
RAINER TECHENTIN
Sie verkennen die Popularität Nassers,
wenn Sie schreiben, dass er einer der
Ersten war, die eine Art Polizeistaat in
Ägypten eingeführt haben, und Sadat für
den prowestlichen Kurs ins positive Licht
rücken. Die Wahrheit ist, dass Nasser
noch heute die Ikone unter den arabi-
schen Politikern ist (schließlich sind auch
zahlreiche Demonstranten in Ägypten
mit Nasser-Porträt herumgelaufen), wäh-
rend Sadat als Verräter und Anfang vom
Untergang Ägyptens angesehen wird.
Wenn Sie über die Rückständigkeit in
Seit Gaddafi Bomben und Granaten auf
seine Landsleute werfen lässt, dürfte je-
der Bonus verspielt sein. Es ist an der
Zeit, Hilfestellung zu leisten.
OFTERING (ÖSTERR.)
M.-ULRIKE PERPLIES
PETER FUCHS
Ein Blick über die Alpen sollte all diejeni-
gen zur Vernunft bringen, die in der Causa
Guttenberg die Presse angegriffen haben.
Statt den Abgang eines Blenders zu betrau-
ern, können wir stolz sein, dass in unserer
Demokratie noch Werte zählen und Men-
schen und Institutionen dafür eintreten.
HAMBURG
Sie fragten im Untertitel: „Wohin führt
die neue Freiheit?“ Vor vier Jahren
schrieb ich die Arbeit „EU-Verfassung 3.
Weltkrieg“. Mit hellem Geist hätten alle
schon vor einem halben Jahrzehnt wissen
müssen, ja können, was in der arabischen
Welt abläuft.
AHRENSBURG (SCHLESW.-HOLST.)
HANS JOACHIM SCHULTZ
DIRK LÜDEMANN
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Titel Erzwingt die Naturkatastrophe in Japan eine
neue Debatte um die Atomenergie?
www.spiegel.de/forum/Japan
Libyen Sollte der Westen den Aufständischen mit einer
Flugverbotszone helfen? www.spiegel.de/forum/Libyen
Ökologie Übertreiben es die Deutschen mit dem Um-
weltschutz? www.spiegel.de/forum/Umweltschutz
Was für eine gewaltige Energie hat sich
da Bahn gebrochen. Es liegt nahe, dass
diese Energie sich plötzlich gegen all das
richten könnte, was aus diesem Westen
an Fehlentwicklungen in die ganze Welt
schwappt. Da wächst ein Unbehagen, ein
Gefühl von ausgesperrt und missbraucht
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DER SPIEGEL 11/2011
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